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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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schal­te­te ab, wand­te sich Ha­rold zu. »Nun, hier sind Sie je­den­falls gut auf­ge­ho­ben. Im­mer­hin et­was. Sol­len doch die­se Neun­mal­klu­gen die Ho­sen ver­lie­ren – von uns be­kom­men sie kei­nen Ma­gnet­gür­tel! Üb­ri­gens, ich hei­ße Tor. Der dort drü­ben am Tisch ist Vern. Und der Sie her­ge­bracht hat, ist Me­lor. Un­se­re wei­te­ren Na­men spie­len kei­ne große Rol­le. Wie Sie viel­leicht schon er­ra­ten ha­ben, ge­hö­ren wir nicht zu die­ser mie­sen, über­or­ga­ni­sier­ten Welt. Wir sind von Lin­ga, ei­nem Pla­ne­ten, der ein wei­tes Stück ent­fernt ist – zu weit für mei­nen Ge­schmack. Je mehr ich dar­an den­ke, de­sto wei­ter scheint’s.«
    »Nun, er ist nicht wei­ter ent­fernt als mei­ne ei­ge­ne Welt«, sag­te Ha­rold. Er beug­te sich vor. »Sa­gen Sie, kön­nen Sie ei­gent­lich mei­ne Ge­dan­ken le­sen?«
    »Nicht die Spur«, ant­wor­te­te Tor. »Sie sind in die­ser Hin­sicht wie al­le Leu­te hier – den­ken rhyth­misch und viel zu tief drun­ten, als daß wir Sie emp­fan­gen könn­ten. Sind Sie im­stan­de, un­se­re Ge­dan­ken zu le­sen?«
    »Nein. Ihr os­zil­liert mir zu­viel an der Trenn­li­nie.« Er run­zel­te die Stirn. »Ich be­grei­fe nur ei­nes nicht: Wie kam es, daß Me­lor auf mich ver­fiel, wo er doch mei­ne Ge­dan­ken nicht le­sen kann?«
    »Ich roch Sie«, warf Me­lor ein.
    »Eh?«
    »Das ist nicht ganz rich­tig aus­ge­drückt, aber bes­ser kann ich es nicht er­klä­ren. Die meis­ten Ras­sen des Im­pe­ri­ums be­sit­zen ei­ne ko­mi­sche Fä­hig­keit, die sie den Ge­ruchs­sinn nen­nen. Wir ha­ben ihn nicht. Sie re­den von gu­ten und schlech­ten Düf­ten – was für uns Kau­der­welsch ist. Aber wir kön­nen ver­wand­te und ge­gen­sätz­li­che Ein­stel­lun­gen wahr­neh­men, kön­nen so­zu­sa­gen Freun­de und Fein­de ›rie­chen‹, so­fort, mit hun­dert­pro­zen­ti­ger Si­cher­heit. Fra­gen Sie mich nicht, wie – ich könn­te es Ih­nen ja doch nicht er­klä­ren.«
    »Ver­ste­he«, pflich­te­te ihm Ha­rold bei.
    »Auf un­se­rer Welt ha­ben die meis­ten Le­bens­for­men die­sen Sinn, der für Lin­ga be­zeich­nend scheint. Bei uns gibt es kei­ne zah­men und kei­ne wil­den Tie­re – sie sind zahm, wenn man sie gern hat, wild, wenn nicht. Nie wür­den sie sich, von der Neu­gier­de ge­trie­ben, ei­nem Jä­ger nä­hern, nie vor je­man­dem flüch­ten, der sie strei­cheln möch­te. In­stink­tiv wis­sen Sie, wer ein Freund und wer ein Feind ist. Sie kön­nen es so si­cher un­ter­schei­den wie Sie, Ha­rold, Schwarz von Weiß oder Nacht von Tag.«
    »Ein Grund mehr«, warf Tor ein, »warum wir nicht son­der­lich be­liebt sind. Die Haut macht das meis­te aus, ver­ste­hen Sie? Kein Wun­der al­so, daß wir glück­lich sind, wenn wir un­ter die­sem er­schre­cken­den Ge­misch von feind­se­li­gen Ge­rü­chen ge­le­gent­lich ein­mal einen freund­li­chen an­tref­fen – wie Ih­ren.«
    »Rie­chen die Draa­ne freund­lich?«
    Tor schnitt ei­ne Gri­mas­se. »Sie stin­ken!« sag­te er mit Ve­he­menz. Nach­denk­lich auf den lee­ren Bild­schirm star­rend, fuhr er fort: »Nun, der Stein ist ins Rol­len ge­kom­men. Die maß­geb­li­chen Stel­len sind hin­ter Ih­rem Kör­per her, und ich fürch­te, wir kön­nen Ih­nen nicht viel Mut zu­spre­chen, ob­wohl wir Sie ger­ne nach bes­ten Kräf­ten un­ter­stüt­zen. In den letz­ten zehn oder zwölf Jah­ren sind an die zwan­zig Spe­zi­men ge­flo­hen. Sie al­le bra­chen aus, in­dem sie plötz­lich lang ver­bor­ge­ne und ganz un­er­war­te­te Ei­gen­schaf­ten ent­hüll­ten, mit­tels de­rer sie ih­re Wär­ter über­rum­pel­ten. Aber kei­nem ge­lang es, auf frei­em Fuß zu blei­ben. Der Rei­he nach wur­den sie wie­der ein­ge­fan­gen.
    Nun, man kann von sei­ner Stär­ke nicht Ge­brauch ma­chen, oh­ne sich da­bei ei­ne Blö­ße zu ge­ben, und wenn die Be­hör­den ein­mal wis­sen, wel­che Kräf­te man be­sitzt, grei­fen sie zu dras­ti­schen Mit­teln, um die­se aus­zu­schal­ten. Frü­her oder spä­ter ver­sucht der Flücht­ling, zu­rück zu sei­nem Hei­mat­pla­ne­ten zu ge­lan­gen – und da war­ten schon die Hä­scher auf ihn.«
    »Bei mir wer­den sie sehr, sehr lan­ge war­ten müs­sen«, sag­te Ha­rold,

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