Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
Vom Netzwerk:
»Es ist uns be­kannt, daß die Ein­hei­mi­schen ge­wis­se Din­ge be­sit­zen, die uns Au­ßer­ir­di­schen ver­wehrt sind.«
    »Wenn al­so ein paar Po­li­zis­ten da­her­kom­men, um die­se Woh­nung in Au­gen­schein zu neh­men, und ich sie un­ter mei­ne Kon­trol­le brin­ge und mit der Über­zeu­gung weg­schi­cke, ich sei bloß ein wei­te­rer Lin­ga­ner, wird der Fall ein­tre­ten, daß die maß­geb­li­chen Stel­len hin­ters Licht ge­führt wor­den sind, rich­tig?«
    »Dar­an ha­be ich gar nicht ge­dacht«, be­merk­te Tor. Er är­ger­te sich über sei­nen ei­ge­nen Man­gel an Phan­ta­sie. »Es war so of­fen­sicht­lich, daß es mir gar nicht auf­fiel.«
    »So of­fen­sicht­lich«, er­klär­te Ha­rold, »daß die Be­hör­den wis­sen, dies und nichts an­de­res wür­de ge­sche­hen, wenn man mich in der Woh­nung ei­nes Au­ßer­ir­di­schen fin­det.«
    »Warum dann das Aus­gangs­ver­bot und die Su­che?«
    »Bluff!« stell­te Ha­rold ent­schie­den fest. »Sie hof­fen, mich da­durch aus mei­nem Ver­steck zu lo­cken oder, wenn dies fehl­schlägt, je­nen Angst ein­zu­ja­gen, die mich be­her­ber­gen. Sie po­chen an die Wand und hof­fen, daß die Rat­te da­von­läuft. Nicht bei mir! Ich wer­de mich, Ih­re freund­li­che Er­laub­nis vor­aus­ge­setzt, nicht von der Stel­le rüh­ren.«
    »Sie sind herz­lich da­zu ein­ge­la­den«, ver­si­cher­te Tor. »Wir kön­nen Ih­nen ein frei­es Bett ver­schaf­fen, und wenn Sie …«
    »Vie­len Dank«, un­ter­brach Ha­rold, »aber ich brau­che kei­nes. Ich schla­fe nicht.«
    »Sie schla­fen nicht?!« Die drei Lin­ga­ner wa­ren sprach­los.
    »Ich ha­be in mei­nem gan­zen Le­ben noch kein Au­ge zu­ge­drückt. Es ist ei­ne Ge­wohn­heit, die wir längst ab­ge­legt ha­ben.« Er durch­maß den Raum, be­trach­te­te das Mo­bi­li­ar. »Un­ge­duld ist der Fluch der Ver­schwö­rer. Nichts geht mir so sehr auf die Ner­ven, als zu war­ten, bis die Zeit reif ist. Es bleibt mir ein­fach nichts an­de­res üb­rig, als neun Ta­ge zu war­ten. Sind Sie wirk­lich da­mit ein­ver­stan­den, daß ich so lan­ge hier­blei­be? Und kön­nen Sie mir, wenn nicht, einen an­de­ren Un­ter­schlupf be­sor­gen?«
    »Blei­ben Sie hier«, sag­te Tor. »Sie ent­schä­di­gen uns da­für durch Ih­re Ge­sell­schaft. Wir kön­nen mit­ein­an­der plau­dern – über un­se­re fer­nen Hei­mat­wel­ten, über die ›Frei­heit‹ un­ter­drück­ter Ras­sen und über Din­ge, die man in der Öf­fent­lich­keit lie­ber nicht er­wähnt. Es ist herr­lich, sich Träu­me­rei­en hin­zu­ge­ben. Es ist wun­der­voll, sich aus­zu­ma­len, was al­les man tun wür­de, wenn ei­nem die Mög­lich­keit da­zu ge­ge­ben wä­re.«
    »Sie sind ein we­nig pes­si­mis­tisch«, mein­te Ha­rold.
     
    Am vier­ten Tag hielt er es nicht län­ger aus, un­tä­tig zu sein. Er ver­ließ die Woh­nung und streif­te durch die Stadt. Zwei wei­te­re Te­le-Mel­dun­gen hat­ten die Be­völ­ke­rung da­von in Kennt­nis ge­setzt, daß er sich noch im­mer auf frei­em Fuß be­fand, aber die letz­te lag drei Ta­ge zu­rück. Seit­her – Stil­le.
    Er ver­trau­te gänz­lich auf die Un­fä­hig­keit der Be­völ­ke­rung, sich an je­ne Durch­ga­be zu er­in­nern, ge­schwei­ge denn an die Ein­zel­hei­ten der drei­und­zwan­zigs­ten da­vor, und sei­ne Zu­ver­sicht war kei­nes­wegs fehl am Plat­ze. Die Leu­te schrit­ten an ihm vor­bei, ih­re Mie­nen aus­drucks­los, ih­re Ge­dan­ken ganz wo­an­ders. In ei­ni­gen we­ni­gen Fäl­len wur­den sei­ne Ge­sichts­zü­ge re­gis­triert, nicht aber de­ren Be­deu­tung. Je wei­ter er ging, de­sto si­che­rer fühl­te er sich.
    In der In­nen­stadt fand er ein klei­nes mo­der­nes Ge­schäft, das ei­ne Viel­falt von wis­sen­schaft­li­chen In­stru­men­ten führ­te. Das ver­ein­fach­te die Sa­che. Er hat­te sich schon die längs­te Zeit dar­über den Kopf zer­bro­chen, wie er es an­stel­len soll­te, Me­lor ein­kau­fen zu schi­cken, oh­ne die­ses al­ber­ne Zeug – ge­nannt Geld – zu ver­wen­den. Des Lin­ga­ners Ach­tung da­vor ent­sprach sei­ner ei­ge­nen Ge­ring­schät­zung da­für, und so konn­te er sei­nen Gast­ge­ber nicht gut bit­ten, es für ihn aus­zu­le­gen. Ei­ne eher

Weitere Kostenlose Bücher