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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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»denn ich ha­be nicht die Ab­sicht, zu mei­ner Welt zu­rück­zu­keh­ren. We­nigs­tens jetzt noch nicht. Warum soll man den gan­zen lan­gen Weg hier­her­kom­men, nur um dann wie­der heim­zu­fah­ren?«
    »So­viel wir wis­sen, hat­ten Sie kei­ne an­de­re Wahl, als zu kom­men«, sag­te Tor.
    »Hat­te ich auch nicht. Die Um­stän­de er­for­der­ten es, daß ich her­kam. Und sie er­for­dern es jetzt, daß ich ei­ne Wei­le hier­blei­be.«
    Die drei Lin­ga­ner wa­ren leicht ver­wun­dert über die­se gleich­gül­ti­ge Ein­stel­lung.
    »Se­hen Sie«, er­klär­te Ha­rold, »hier er­fül­le ich einen ganz gu­ten Zweck: ich stel­le ein Är­ger­nis dar.« Er mach­te ei­ne klei­ne Pau­se, dann: »Dies ist der Schlüs­sel­pla­net des Im­pe­ri­ums. Wer. im­mer die­se Welt re­giert, re­giert auch über das Im­pe­ri­um. Es mag ein ein­zel­ner Mensch sein, viel­leicht ei­ne Cli­que, aber hier auf die­sem Pla­ne­ten be­fin­det sich der Kopf oder be­fin­den sich die Köp­fe, die das Rä­der­werk des Im­pe­ri­ums in Gang hal­ten. Und die­ses Rä­der­werk möch­te ich ein biß­chen re­gu­lie­ren.«
    »Na, Sie ha­ben ja Plä­ne!« mein­te Tor düs­ter. »Das ho­he Tier, das Sie su­chen ist Bur­kins­haw der Drit­te – Herr des Ter­rors. Man braucht zwei­und­vier­zig Ge­neh­mi­gun­gen, ge­zeich­net und ge­gen­ge­zeich­net, um ihn auch nur von der Fer­ne zu se­hen – und selbst dann ist noch ei­ne be­waff­ne­te Es­kor­te da­bei. Er ist un­nah­bar!«
    »Ei­ne har­te Nuß, aber die Si­tua­ti­on ist ei­ne noch här­te­re.« Ha­rold ließ sich zu­rück in sei­nen Ses­sel sin­ken. Er dach­te ei­ne Wei­le nach. Dann: »Je­der Pla­net hat sei­nen ›Herrn des Ter­rors‹, oder et­wa nicht? Ein lä­cher­li­cher Ti­tel!«
    »Ter­ror be­deu­tet Grö­ße, über­ra­gen­de In­tel­li­genz, gött­li­che Weis­heit und Ur­teils­kraft«, er­klär­te Tor.
    »Oh, tat­säch­lich? Mei­ne Schuld! Wir ver­wen­den das gleich­lau­ten­de Wort, und bei uns be­deu­tet es Schre­cken.« Plötz­lich nahm sein Ge­sicht einen selt­sa­men Aus­druck an. Er stieß her­vor: »Bur­kins­haw! Bur­kins­haw! – All­mäch­ti­ger Gott!«
    ’»Was ist los?« woll­te Me­lor wis­sen.
    »Nichts Be­son­de­res. Nur – es häuft sich das Be­weis­ma­te­ri­al für ei­ne be­stimm­te Theo­rie. Nicht schlecht, das müß­te hel­fen. Ja, ei­ne gan­ze Men­ge so­gar.« Er stand auf, schritt un­ru­hig im Raum auf und ab. »Gibt es auf Lin­ga ei­ne ge­hei­me Un­ab­hän­gig­keits­be­we­gung?« frag­te er.
    Tor grins­te ver­schmitzt. »Ich glau­be, es käme der Wahr­heit sehr na­he, wenn ich sag­te, daß es ei­ne sol­che Be­we­gung auf al­len Pla­ne­ten gibt, mit Aus­nah­me von die­sem hier. Im­pe­ria­lis­tisch ge­se­hen sind wir Halb­wüch­si­ge: noch nicht reif ge­nug, um uns selbst zu re­gie­ren. Na­tür­lich, wir er­hal­ten al­le die Un­ab­hän­gig­keit – doch mor­gen und nicht heu­te.« Er seufz­te re­si­gniert. »Seit den letz­ten sie­ben­hun­dert Jah­ren schon heißt es, Lin­ga er­hal­te sie mor­gen …«
    »Ge­nau wie ich mir dach­te«, be­merk­te Ha­rold. »Die­sel­be al­te Sa­che. Die­sel­ben al­ten Span­nun­gen, Be­las­tun­gen und an­ge­bo­re­nen Schwä­chen. Die­sel­be Blind­heit und Ver­zö­ge­rungs­tak­tik. Wir ha­ben das al­les schon selbst er­lebt – es ist ein ur­al­tes Lied.«
    »Was?« be­harr­te Me­lor.
    »Die Ge­schich­te«, sag­te Ha­rold.
    Me­lor sah ver­ständ­nis­los drein.
    »Es gibt ein al­tes Sprich­wort«, fuhr Ha­rold fort. »Es lau­tet: Wer hoch steigt, fällt tief. Je aus­ge­dehn­ter und kom­pli­zier­ter ein Ge­bil­de, de­sto leich­ter ist es zum Ein­sturz zu brin­gen.« Er rieb sich das Kinn, mus­ter­te sei­ne Zu­hö­rer mit ei­nem ei­gen­ar­tig schel­mi­schen Blick. »Die Fra­ge ist da­her. ob wir fest ge­nug an­schie­ben kön­nen, um es ins Schwan­ken zu brin­gen!«
    »Nie­mals!« rief Tor. »Und wä­ren wir tau­send. Es ist schon un­zäh­li­ge­mal ver­sucht wor­den. Die Leu­te star­ben.«
    »Was be­deu­tet, daß sie es auf ei­ne falsche Art und Wei­se ver­such­ten – oder zur falschen Zeit. Es liegt an uns, auf die rich­ti­ge Art und Wei­se zur rich­ti­gen Zeit

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