8 Science Fiction Stories
Blutdruck, meine Gedanken, und ich habe ihren schönen Apparat auf den Kopf gestellt. Alles, was sie jetzt aus ihm herausbekommen, ist purer Unsinn. Offenbar hegen sie den Verdacht, ich könnte mit einer Art Fernkontrolle das Innere der Geräte sabotiert haben.«
»Oh!« Tor zeigte offen seine Enttäuschung.
Ehe noch einer von ihnen eine weitere Bemerkung machen konnte, heischte das TV um Aufmerksamkeit, und Griesgram erschien zum drittenmal.
»Alle nichteinheimischen Bürger haben heute ein Ausgangsverbot von Mitternacht bis eine Stunde nach Sonnenaufgang einzuhalten«, sagte er. »Die Polizei ist ermächtigt, während dieser Zeitspanne in einzelnen Fällen Hausdurchsuchungen vorzunehmen. Jeder nichteinheimische Bürger, der von seiner Wohnung abwesend ist und keinen zufriedenstellenden Grund dafür angeben kann, sowie jeder nichteinheimische Bürger, der die Polizei an der Ausübung ihrer Pflicht behindert, macht sich strafbar und hat sich im Sinne des Pan-Planetarischen Gesetzes zu verantworten.« Er legte eine Atempause ein, starrte kampflustig aus dem Bildschirm. »Der Flüchtling, Harold Harold-Myra, ist im Besitz eines Personalausweises mit der Nummer AMB 307-40781, eingetragen auf den Namen Robertus Bron. Das ist alles.«
»Bron«, echote Harold. »Bron … Burkinshaw … Schachmeister … Du liebe Güte!«
Die drei Linganer hatten bereits ihre eigenen Schlüsse gezogen, und es war Melor, der sich zu Wort meldete: »Die Beweggründe für dieses Manöver liegen auf der Hand. Erstens: Sie sind überzeugt davon, daß Sie mittlerweile ein Versteck gefunden haben. Zweitens: Sie wissen, daß Sie sich bei Außerirdischen und nicht bei Einheimischen verbergen. Nachdem es auf diesem Planeten nicht mehr als sechzigtausend Außerirdische gibt, verteilt auf ein Drittel soviel Wohnungen, ist es möglich, sie alle in einem Zug zu überprüfen.« Nachdenklich furchte er die Stirn. »Woandershin zu fliehen hat keinen Sinn, weil dieses Ausgangsverbot nicht auf einen bestimmten Ort beschränkt ist, sondern für den ganzen Planeten gilt. Ich schätze, Ihr einfachster Weg hinaus bestünde darin, einen Einheimischen zu hypnotisieren und über Nacht in seinem Appartement zu bleiben. Wenn es stimmt, daß Sie ein Hypno sind, dann dürfte es Ihnen ja keine Schwierigkeiten bereiten.«
»Nein, ganz sicher nicht. Nur eines ist zu bedenken.«
»Und zwar?«
»Daß sie genau das von mir erwarten. Mehr noch: Es ist genau das, wozu sie mich bringen wollen.«
»Selbst so«, beharrte Melor, »was könnte Sie davon abhalten?«
»Die Routine. Eine Herrenrasse hat immer Routine. Sie ist ihr eingedrillt; sie gehört zu ihrer ganzen Erziehung. Wenn die Leute hier darauf aufmerksam gemacht werden, daß ein dringend gesuchtes Spezimen entflohen und am Durchbrennen ist, treffen sie die amtlich vorgeschriebenen Sicherheitsmaßnahmen.« Er grinste, bedachte sie mit einem zuversichtlichen Blick, doch die Linganer schöpften nur wenig Trost daraus. »Ich weiß nicht, wie diese Routine in Wirklichkeit aussieht; ich kann nur raten. Ich nehme jedoch an, daß sie eine Methode beinhaltet, meine Anwesenheit in der Wohnung eines Einheimischen festzustellen – und zwar ohne Zutun desjenigen, dem das Appartement gehört. Ich denke hier an Fernsehaugen oder so etwas, die mit dem Polizei-Notruf-System verbunden sind und durch das öffnen einer Tür aktiviert werden … Wenn ich Risiken eingehe, dann nur solche meiner eigenen Wahl. Sich vom Gegner die jeweiligen Risiken aussuchen zu lassen, ist eine offene Herausforderung und nicht ungefährlich.«
»Da mögen Sie recht haben«, stimmte Melor zu.
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