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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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her­bei­zau­bern. So weit fort­ge­schrit­ten sind wir wie­der nicht – noch nicht!« Er sah auf den ver­stör­ten Lin­ga­ner. »Neh­men Sie es nicht so tra­gisch. Es gibt kei­nen Grund zur Sor­ge. Ich war kaum ein paar Stun­den weg, und nach all der Be­ach­tung zu schlie­ßen, die man mir schenk­te, könn­te ich in die­ser Stadt ge­bo­ren und auf­ge­wach­sen sein.«
    »Viel­leicht.« Me­lor ließ sich auf einen Stuhl fal­len, mas­sier­te sei­ne schup­pi­ge Haut. Bei je­der Be­we­gung husch­ten bläu­li­che Wel­len dar­über hin­weg. »Aber wenn Sie das zu oft ma­chen, lau­fen Sie un­wei­ger­lich ei­nem Po­li­zis­ten in die Ar­me, oder ei­nem Raum­fah­rer – oder gar ei­nem der Draa­ne. Po­li­zis­ten sind zu wiß­be­gie­rig; Raum­fah­rer er­ken­nen Au­ßer­ir­di­sche auf An­hieb und, ver­ges­sen kaum ein Ge­sicht; Draa­ne wis­sen zu­viel und kön­nen zu­viel er­ra­ten. Es ist ei­ne ris­kan­te Sa­che!« Er blick­te aber­mals auf die ver­streut her­um­lie­gen­den In­stru­men­te. »Über­haupt, was bau­en Sie da?«
    »Einen sim­plen Kon­tak­ter.«
    »Wo­zu ist der gut?«
    »Um mit je­mand an­dern in Kon­takt zu tre­ten.« Ha­rold schob die Spit­ze ei­nes Löt­kol­bens hin­ein in das Draht­ge­wirr, setz­te ge­schickt einen Mi­kro­Kon­den­sa­tor ein, ver­band ihn durch zwei win­zi­ge Zinnklümp­chen mit dem Schalt­netz. »Wenn zwei Leu­te ein­an­der su­chen, von de­nen kei­ner weiß, wo sich der an­de­re be­fin­det, kön­nen sie – wenn ih­re Auf­ent­halts­or­te im Be­reich ein und des­sel­ben Ho­ri­zonts lie­gen – ein­an­der mit Kon­tak­tern auf­spü­ren.«
    »Ich ver­ste­he«, sag­te Me­lor, der in Wirk­lich­keit gar nichts ver­stand. »Warum kei­nen geis­ti­gen Kon­takt?«
    »Weil die te­le­pa­thi­sche Reich­wei­te viel zu ge­ring ist. Ge­dan­ken ver­blas­sen sehr schnell auf die Ent­fer­nung – be­son­ders, wenn sie durch rä­um­li­che Hin­der­nis­se ab­ge­schirmt wer­den.«
    Die drei Lin­ga­ner be­ob­ach­te­ten ihn noch im­mer neu­gie­rig, als er kurz vor Mit­te­macht sei­ne Ar­beit fer­tig­stell­te. Er be­saß jetzt ein klei­nes Sen­de- und Emp­fangs­ge­rät, aus­ge­rüs­tet mit drei An­ten­nen: die ei­ne da­von ein kur­z­er, ver­ti­ka­ler Stab, die zwei­te ei­ne win­zi­ge, sil­ber­ne Schlin­ge, dreh­bar auf ih­rem ho­ri­zon­ta­len Trä­ger, die drit­te ei­ne kur­ze, sil­ber­ne Röh­re, leicht ge­bo­gen, eben­falls ho­ri­zon­tal dreh­bar.
    »Jetzt kommt das Ab­stim­men«, gab er be­kannt.
    Er schloß das Ge­rät an die Strom­quel­le an, ließ es warm­lau­fen. Dann be­gann er, es mit ei­nem Plas­tik­schrau­ben­zie­her ab­zu­stim­men. Es war ei­ne hei­kle Sa­che. Der Schwin­gungs­kreis muß­te ei­ne Nu­an­ce über­dreht wer­den, da­mit er auf Re­so­nanz stieß, so­bald Ha­rold sei­ne Hand, und da­mit de­ren Ei­gen­fre­quenz, weg­nahm. Und selt­sa­mer­wei­se war sei­ne Hand-Ei­gen­fre­quenz auf die­sem Pla­ne­ten grö­ßer. Die rich­ti­ge Span­ne muß­te durch Her­um­pro­bie­ren fest­ge­stellt wer­den; das be­ding­te ein wie­der­hol­tes, hauch­zar­tes Ein­stel­len des Schwin­gungs­krei­ses. Er mach­te die Ab­stim­mung mit Hän­den, die so si­cher und emp­find­sam wa­ren wie die ei­nes Chir­ur­gen. Den Schwin­gungs­kreis über­dre­hend, nahm er die Hand weg. Die Re­so­nanz lag hö­her. Er pro­bier­te es im­mer wie­der. Dann, nach ei­ner ge­wis­sen Zeit­span­ne, trat er vom Ap­pa­rat zu­rück und schal­te­te den Strom ab.
    »So, das reicht«, mein­te er.
    »Wol­len Sie es jetzt nicht be­nüt­zen?« frag­te Me­lor.
    »Nein. Es sucht mich noch nie­mand.«
    »Oh!« Das Trio war ver­blüff­ter denn je. Schließ­lich ga­ben sie es auf und gin­gen zu Bett.
    Ha­rold stell­te sei­nen Ap­pa­rat weg, nahm sich ein Buch über al­te Ge­schich­te aus der klei­nen, aber er­le­se­nen Bi­blio­thek der Lin­gan­ger, be­rei­te­te sich in ei­nem be­que­men Ses­sel auf sei­ne vier­te Nacht der Selbst­bil­dung vor.
    Für je­ne Leu­te, die Au­gen im Kopf hat­ten, steck­te Dy­na­mit in die­sen Bü­chern. Kein Herr des Ter­rors hat­te sie je in dem Licht ge­se­hen, in dem er sie sah!
     
    Der neun­te Tag brach an wie je­der

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