8 Science Fiction Stories
imstande, es einer Jury oder einem Kriegsgericht auszureden, dich zu erschießen. Ich wüßte nicht, wie, aber ich weiß auch nicht, wie du das alles bisher fertiggebracht hast.« Er schloß mit einer Handbewegung das gesamte Laboratorium ein. »Bei mir wirst du dich nicht herausreden können!«
»Du bist also mein Richter. Vielleicht auch mein Henker?«
»Ich bin … dein Bruder«, sagte der Colonel leise. »Und wie immer will ich, daß du das bekommst, was du verdienst!«
»Ich könnte mich aufregen und wie ein Baby greinen«, sagte Dr. Simmons plötzlich in einem freundlichen Ton. »Wir wollen mit dem Versteckspiel aufhören, Leroy. Es wird doch nichts anderes übrigbleiben, als dir die ganze Geschichte zu erzählen.«
»Stimmt es, daß du mit den Fremden zusammengearbeitet hast?«
»Ja, du Idiot!«
Der Colonel ließ sich zurücksinken und sagte finster: »Das dürfte genügen. Fang an und erzähle, wenn es dir Spaß macht. Jetzt spielt es keine Rolle mehr!« Er blickte auf seine Uhr.
Der Wissenschaftler erhob sich, trat an die Wand und ließ ein Fach herausgleiten, das eine komplette Tonbandausrüstung freigab. Aus einem Regal darüber suchte er ein Band und legte es ein. Ohne anzustellen, kehrte er zu seinem Stuhl zurück.
»Zuerst einige Voraussetzungen, dann erzähle ich dir die ganze Geschichte. Ich habe getan, was ich wegen meines ›weinerlichen Idealismus‹ – wie du dich ausdrücken würdest, – tun mußte. Es hat geklappt. Wir leben jetzt in einer geeinten Welt. Und sie muß geeint bleiben, bis man mit der augenblicklichen Gefahr fertig geworden ist; eine andere Alternative gibt es nicht. Die Fremden dürften kaum in absehbarer Zeit verschwinden, und je länger die Erde im jetzigen Zustand zu existieren hat, desto schwieriger wird es sein, zur alten Lebensweise zurückzukehren.
Ich will dir sagen, was sich in der nächsten Zeit ereignen wird. Die Raumstation wird vollendet und in ihre Kreisbahn gelenkt werden. Man wird einen neuen Treibstoff gerade dann entwickeln, wenn die ganze Sache langweilig geworden ist. Unmittelbar darauf werden die Fremden wieder ihre Bomben in Aktion setzen. Das wird die Welt von neuem in Panik versetzen, aber durch die Station, den neuen Treibstoff und die ganze Welt, die zusammenarbeitet, wird bald ein Schlachtschiff die Station verlassen – mit dem Ziel: Die Fremden!
Es wird einige Torpedos abschießen, die nicht losgehen oder ihr Ziel verfehlen oder frühzeitig explodieren. Die Fremden werden nicht zurückschlagen. Das Schlachtschiff wird immer näher herankommen, und wenn es nahe genug ist, um wirklichen Schaden anzurichten – dann wird es eine Botschaft empfangen.
Diese Botschaft wird auf den drei gebräuchlichsten Frequenzen ausgestrahlt werden, und außerdem werden noch auf allen anderen Bändern Ankündigungen gesendet, die auf jene drei Frequenzen hinweisen. Die Botschaft wird folgendermaßen lauten: ›Haltet an und hört zu! Hier spricht der Fremde!‹ Und das wird in Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch, Arabisch, Russisch und, um das Maß voll zu machen, auch noch in Esperanto wiederholt werden. Und das ist nun die Botschaft!«
Er erhob sich wieder, legte die Hand auf einen Schalter, lächelte und drehte sein Gesicht dem Colonel zu. »Komisch … Eigentlich sollte das nur zu einer zukünftigen Welt gesprochen werden. Und du bist nun der erste.«
»Warum ist das komisch?«
»Du bist die Vergangenheit.« Er drehte den Schalter an. »Ich hätte die Gelegenheit gehabt, eine tiefschürfende, feierliche Rede zu halten, und dabei finde ich, daß ich plan- und ziellos herumquatsche wie ein altes Weib beim Stricken.«
»Du?«
»Ich! Der Fremde. Hör zu!«
Das ist die Botschaft,
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