8 Science Fiction Stories
mir spanisch vor, anderes wiederum verstehe ich schon – leider! Ich wollte, ich würde es nicht. Du hast etwas mit den Fremden zu tun, nicht wahr?«
Sein Bruder blickte ihn stumm an und nickte dann, als habe er sich selbst eine Frage gestellt und zugleich beantwortet. »Ja!«
»Du weißt, woher sie kommen, was sie vorhaben, wie sie vorgehen – weißt alles über sie?«
»Stimmt!«
»Sie haben dir – Informationen gegeben. Sie haben dir einen Weg gezeigt, um –« Er schlug in dem Büchlein nach und las darin, »– Bindeenergie auszudehnen und zu konzentrieren und so ein sich selbst erhaltendes Feld zu erzeugen?«
»Nein!«
»Nein? Du hast alle Formeln. Du hast Tausende Seiten mit Notizen darüber vollgekritzelt. Dein Tagebuch berichtet oft davon – als wäre es bereits eine Tatsache.«
»Ist es auch! Nur habe ich nichts von den Fremden bekommen, sondern sie von mir.«
Es war bedrückend still, und der Colonel wurde bleich. »Das … ist … zuviel …«, flüsterte er. »Ich wußte, daß du mit dem Feind Kontakt aufgenommen hattest, Muscles. Ich habe ehrlich versucht, zu glauben, daß du sie nur bearbeitest, um von ihnen Informationen zu erhalten, die wir gegen sie verwenden könnten. Eine riskante Sache! Und du warst auf dich allein gestellt. Nachdem ich aber deine Papiere hier durchgesehen habe, konnte ich dir einfach nicht mehr vertrauen. Du schienst mit ihnen zusammenzuarbeiten. Und jetzt sagst du mir so einfach, du habest sie mit Erfindungen versorgt, die wir noch nicht einmal kennen.«
Der Wissenschaftler nickte.
Die Hand des Colonels bewegte sich unter dem Tisch auf sein Handgelenk zu. Er drückte einen Knopf an einem kleinen Sender und zog einen Schieber darüber.
Dr. Simmons sagte: »Leroy! Würde es dir etwas ausmachen, mir zu sagen, wie du es herausbekommen hast?«
»Gut, ich werde es dir sagen. Es begann mit einer Bilanz der Vorräte und Einrichtungen in diesen Laboratorien. Es wurde mir berichtet, daß offensichtlich gewisse Gegenstände hier angeliefert wurden, die nicht wieder auftauchten. Als ich die Blätter durchging, schrieb ich eine Anweisung, die dich von jeglichem Verdacht befreite, und würgte damit die Untersuchung ab. Ich – ich nahm sie selbst in die Hand.«
»Guter Gott, warum?«
»Weil ich mich persönlich darum kümmern wollte, für den Fall, daß ich auf etwas Unangenehmes stoßen sollte«, sagte der Colonel schwer atmend.
»Um den Namen der Familie sauber zu erhalten, hm?«
»Das nicht gerade! Du bist zu klug. Du warst es schon immer. Ich – ich will dir etwas erzählen. Deinetwegen hat man mich dem Kommando zugeteilt. Anders hätte ich es nie geschafft. Das Kommando dachte, ich müßte ein gutes Bindeglied zu dir abgeben; ich konnte immer zu dir kommen, selbst wenn du alle anderen wegschicktest.« Natürlich habe ich das gewußt, dachte der Doktor. »Daß wußte ich nicht«, sagte er. »Ich glaube es auch nicht.«
»Laß das«, erwiderte der Colonel. »Du hast mich die ganze Zeit über zum Narren gehalten – und durch mich das Kommando.«
Er hat schon wieder recht, dachte der Physiker und sagte: »Unsinn, Leroy! Ich habe nur hin und wieder einige Informationen zurückgehalten.«
»Du hast uns Hinweise gegeben«, sagte der Colonel bitter. »Du hast uns die ganze Zeit über an der Nase herumgeführt, und wir haben die Welt nach deiner Pfeife tanzen lassen.«
Der Junge ist heute richtig helle, dachte der Doktor und fügte noch hinzu: Er ist so ein feiner, aufrichtiger Bursche. Ich hasse es, ihm dies alles anzutun! Laut: »Und wieso ist das für dich ein Grund, die Untersuchung des Kommandos zu unterbinden und dich selbst hinter die Sache zu klemmen?«
»Ich weiß, wie gerissen du bist«, sagte der Colonel hartnäckig. »Du bist
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