8 Science Fiction Stories
resignierend, bis der Höhepunkt erreicht ist; und der Höhepunkt thront immer im Unerreichbaren. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und lehnte sich zurück. Und wenn er sich nach wie vor Sorgen macht, es aber nichts mehr zu tun gibt, dann wird er müde …
Er vergrub sein Gesicht in den Händen, schloß einigemal die Augen, seufzte und drückte auf den Lautsprecherschalter. Seine Nachtsekretärin fragte diensteifrig: »Ja, Herr Doktor?«
»Lassen Sie in den nächsten zwei Stunden nichts und niemanden herein. Und behandeln Sie Ihren Schnupfen!«
»Ja, Sir. Vielen Dank, das werde ich tun.«
Ein gutes Kind … Er erhob sich und ging in den Waschraum, der an sein Büro grenzte. Er betrat die Duschnische, hob den Seifenhalter an, der ein verborgenes Scharnier besaß, und preßte den darunterliegenden Knopf nieder. Er zählte vier Sekunden, nahm den Finger vom Knopf und drehte den Heißwasserhahn auf. Die Rückwand der Nische schwang auf. Er trat durch die entstandene Öffnung in sein eigenes Privatlaboratorium – in das, welches sonst niemand betrat.
Mit dem Absatz schob er die Tür zu, dann sah er sich um. Ich wünschte fast, ich könnte noch einmal von vorne beginnen. Alles, was hier geschehen ist, die Träume …
In einem plötzlichen, lähmenden Schock setzten seine Gedanken aus.
»Was tust du hier?«
Der Eindringling gab die Frage zurück: »Was hast du hier getan?« schnarrte der Colonel.
Der Physiker sank in einen Lehnstuhl und starrte seinen Bruder an. Sein Puls hämmerte, und einen Moment lang zuckte seine Wange.
»Laß mir ein wenig Zeit«, stammelte er. »Es ist, als finde man jemand unter seinem Bett.« Er zog ein Taschentuch hervor und fuhr Sich damit über die aufgesprungenen Lippen. »Wie bist du nur hier hereingekommen?« Leroy Simmons saß hinter einer Werkbank. Seine Mütze mit dem polierten Schirm lag in seiner Armbeuge, und die Knöpfe an seiner Uniform schimmerten. Er sah aus, als sitze er einem Porträtmaler Modell. Der Doktor sprang auf. »Du brauchst jetzt einfach einen Drink!« rief er freundlich.
Der Colonel legte seine Mütze auf den Tisch und lehnte sich nach vorne. Diese Handlung bedingte, daß seine untadelige Uniform Falten warf und die kahle Stelle auf seinem Kopf zum Vorschein trat. »Was ist los mit dir, Muscles?«
Der Doktor schüttelte den Kopf. Er sieht nicht mehr wie ein Mensch von Würde aus, dachte ei bedauernd. »Ich fühle mich schon besser«, sagte er schließlich, »Was führt dich zu mir, Leroy?«
»Ich habe dich seit Monaten beobachtet«, sagte der Colonel. »Ich mußte es vollkommen allein tun. Das ist – ist zu groß!« Er sah verzweifelt drein. »Ich bin dir gefolgt und habe dich beobachtet und Erkundigungen eingezogen. Ich habe die Pläne dieses Gebäudes an mich genommen und diesen Raum hier gefunden. Ich kam dutzendemal her, ehe ich den Trick mit der Geheimtür herausfand.«
»Ach ja! Du bist immer nur so auf einen Sprung vorbeigekommen, um mich zu sehen – wenn ich nicht hier war –, und immer wolltest du warten. Meine Sekretärin hat es mir gesagt.«
»Sie?!« Das Wort sagte alles. »Sie war keine Hilfe. Ich habe noch nie jemanden gekannt, aus dem eine Information schwerer herauszubringen war.«
»Sie ist die unschlagbare Kombination einer Sekretärin«, grinste der Doktor. »Äußerste Höflichkeit und keine Information. Sie hat nichts damit zu tun. Niemand weiß etwas.«
»Niemand außer dir. Ich stellefest, daß du anscheinend nichts leugnest.«
Der Doktor seufzte. »Du hast mich bis jetzt mit keinem Wort angeklagt. Vielleicht erzählst du mir, was du weißt oder was du zu wissen glaubst.«
Der Colonel zog ein kleines Notizbuch aus der Tasche. »Auch ich habe niemand eingeweiht«, sagte er grimmig. »Alles ist hier drinnen. Einiges kommt
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