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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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mit­ge­bracht hat­te. Das war bei ei­nem ge­hei­men Tref­fen weit un­ten in den Ent­wäs­se­rungs­ebe­nen ge­we­sen. Stolz hat­te Mel­kart ge­sagt: »Ruth wird die Jean d’Arc des Neu­en Com­mon­we­alth sein.«
    Viel­leicht hat­te Ruth Mel­kart ge­liebt. Kel­lon war nie ganz si­cher. Denn we­ni­ge Mo­na­te spä­ter mach­te die Ge­heim­po­li­zei der Kör­per­schaft im Haupt­quar­tier der Par­tei ei­ne Raz­zia. Mel­kart wur­de ge­faßt und zum Mars trans­por­tiert. Nur mit ei­ner falschen Mel­dung über Mel­karts Tod war es ihm ge­lun­gen, Ruth zu hei­ra­ten.
    Kel­lon selbst war für die­se Mel­dung ver­ant­wort­lich. Im­mer­hin ver­such­te er, da­für mit der be­ding­ten Frei­las­sung zu süh­nen, die er für Mel­kart er­wirk­te, so­bald er ge­nü­gend Ein­fluß be­saß.
    Ruth hat­te ih­ren Traum ei­nes Neu­en Com­mon­we­alth nie auf­ge­ge­ben. Mit Kel­lons Machtauf­stieg und sei­nen Me­tho­den war sie nicht kon­form ge­gan­gen. Und tief war ihr Schmerz, als er die Uni­on-Go­ons auf die we­ni­gen über­le­ben­den Mit­glie­der der Par­tei hetz­te. Roy schritt ins zwölf­te Le­bens­jahr, als sie starb.
    Roy glich sei­ner Mut­ter. Er war stark, lei­den­schaft­lich und idea­lis­tisch. Und als der Jun­ge sich dem Stu­di­um ei­nes Uni­tron-In­ge­nieurs zu­wand­te, kann­te Kel­lons Freu­de kei­ne Gren­zen. Es half ihm ver­ges­sen, daß sei­ne ei­ge­nen Erb­ti­tel Fäl­schun­gen wa­ren.
    Aber Roy wur­de zu ei­ner bit­te­ren Ent­täu­schung. Er zeig­te kei­ner­lei In­ter­es­se für die Uni­ons­po­li­tik. Er wei­ger­te sich, das Mi­li­tech­nik Col­le­ge zu be­su­chen und sich die nö­ti­gen Kennt­nis­se für die Kom­man­deur­s­stel­le in der Flot­te an­zu­eig­nen.
    Statt des­sen hat­te er mit zwan­zig ein Jahr mit For­schungs­ar­bei­ten in den so­la­ren Kraft­wer­ken ver­geu­det, die sich auf dem Mer­kur be­fan­den.
    Der Streit er­eig­ne­te sich kurz nach Roys Rück­kehr. Das war vor fünf Jah­ren. Roy hat­te ei­ne Ab­nei­gung ge­gen Se­le­ne du Mars. Die Din­ge ver­schlim­mer­ten sich, als sie mit ihm zu flir­ten ver­such­te. Er be­dach­te sie mit ei­nem un­freund­li­chen Wort und ver­ließ die Hal­len sei­nes Va­ters. Er war nie­mals zu­rück­ge­kom­men.
    Aber Kel­lon folg­te ihm am nächs­ten Tag in das große uni­tro­ni­sche La­bo­ra­to­ri­um auf der Me­sa. Ei­nem laut­lo­sen, kris­tal­le­nen Ei gleich, schwang die Bla­se sei­nes Uni­tron-Glei­ters dem lan­gen, nied­ri­gen, wei­ßen Ge­bäu­de ent­ge­gen, das zwi­schen dem Han­dels­ha­fen und der mi­li­tech­ni­schen An­la­ge stand.
    Ei­ner läng­li­chen, sil­ber­nen Bla­se gleich, hob sich ein Frach­ter aus den Ve­nus-Docks; glei­ßend und fremd­ar­tig im Schim­mer sei­nes An­triebs­fel­des. Graue Gü­ter­pa­cker schaff­ten die schim­mern­den, me­tal­le­nen Bar­ren und kan­ti­gen Holz­blö­cke fort, die der Frach­ter ent­la­den hat­te. Ein mar­sia­ni­sches Li­ni­en­schiff lag in sei­ner Ram­pe und spie dunkles Ro­herz auf ei­ne Gleit­bahn. Ein al­tes jo­via­ni­sches Nach­schub­schiff lud Ber­ge von Kis­ten und Bal­len und Trom­meln – Nah­rungs­mit­tel, Aus­rüs­tung und Kraft­stoff für die Berg­leu­te auf Kal­li­sto. Die Mer­kur-Docks wa­ren voll ver­pack­ter Dynoden-Bat­te­ri­en, die in den Son­nen­kraft­wer­ken frisch auf­ge­la­den wor­den wa­ren. Der Han­del ei­nes in­ter­pla­ne­ta­ri­schen Im­pe­ri­ums.
     
    Doch la­gen Schar­ten auf Kel­lons Stolz. Er konn­te sich der Zei­ten er­in­nern, in de­nen der Be­trieb viel re­ger ge­we­sen war. Da­mals, in den Ta­gen der Kör­per­schaft. Nun wu­cher­te Un­kraut auf wei­ten Tei­len des Plat­zes. Ver­ros­te­te Schif­fe la­gen in den un­be­nutz­ten Sa­turn-Docks.
    Der Pi­lot lan­de­te den Glei­ter auf dem wei­ßen Dach des Ge­bäu­des. Kel­lon ver­lang­te nach sei­nem Sohn, und ein eif­ri­ger Wacht­pos­ten führ­te ihn durch das La­bo­ra­to­ri­um hin­un­ter. Hier, in die­sem Ge­bäu­de wur­de der Raum wirk­lich er­obert, dach­te Kel­lon. Die großen Ent­wick­lun­gen im Uni­tron-An­trieb hat­ten hier statt­ge­fun­den. Aber die meis­ten der Hal­len wa­ren nun ver­las­sen und die al­ten

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