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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Uni­tron-Trans­port-Ge­sell­schaft be­lief sich auf das Hun­dert­fa­che der gest­ri­gen Be­zü­ge.
    In den fünf Jah­ren, die seit­her ver­gin­gen, hat­te Kel­lon sei­nen Sohn nicht wie­der­ge­se­hen. Roy hat­te ei­ne Ein­la­dung, die er Se­le­ne ver­an­laßt hat­te, zu sen­den, igno­riert. Aber er wuß­te aus Be­rich­ten des Goon-Mi­nis­te­ri­ums, daß Roy noch im­mer im al­ten Uni­tro­ni­schen La­bo­ra­to­ri­um war und tief in sei­nen Un­ter­su­chun­gen steck­te. Als er her­aus­fand, daß sein Ein­kom­men ge­sun­ken war, ver­an­laß­te Kel­lon die Trans­port-Ge­sell­schaft, Roy das Dop­pel­te sei­ner Er­trags­an­tei­le zu be­zah­len. Roy hat­te mit ei­nem kur­z­en Dank­schrei­ben geant­wor­tet.
     
    Und nun, al­lein und be­täubt in­mit­ten der wir­beln­den Tän­zer un­ter den grün­schim­mern­den Mau­ern des Nep­tun-Saa­l­es, fühl­te Kel­lon wür­gen­des Ver­lan­gen, die­ses selbst­si­che­re Ge­sicht zu se­hen, das so sehr dem Ruths glich.
    Aber Roy hat­te sich von ihm ab­ge­wandt. Er stand al­lein un­ter der Last der schwan­ken­den Uni­on. Es gab nie­mand, dem er voll­kom­men ver­trau­en konn­te. Mar­quards hei­se­re Stim­me riß ihn wie­der in die rau­he Wirk­lich­keit zu­rück.
    »Der Pre­di­ger ist in Sun­port«, be­rich­te­te der Goon-Chef be­un­ru­higt. »Sei­ne An­hän­ger wis­sen es be­reits. Mas­sen­an­samm­lun­gen am Uni­on Squa­re.« Sei­ne schwa­chen Schul­tern zuck­ten in hilflo­ser Be­stür­zung. »Ei­ne hei­kle Si­tua­ti­on, Eu­re Ge­nia­li­tät.«
    »Hei­kel, Höl­le!« Kel­lon at­me­te tief. Ei­ne Ent­schei­dung glomm in sei­nen Au­gen auf. Er hat­te zu­vor al­lein ge­kämpft, und er konn­te es wie­der. »Ord­nen Sie die Durch­su­chung der Ent­wäs­se­rungs­ebe­nen an«, be­fahl er. »Ver­haf­ten Sie den Pre­di­ger.«
    »Sind Eu­re Ge­nia­li­tät si­cher …« Mar­quard blick­te un­si­cher drein. »Er hat ge­wal­ti­gen Ein­fluß. Be­vor er hier­her­kam, wä­re es viel­leicht mög­lich ge­we­sen. Aber nun wer­den sei­ne An­hän­ger Schwie­rig­kei­ten ma­chen.«
    »Ich wer­de mich um die Schwie­rig­kei­ten küm­mern, wenn es so­weit ist.« Kel­lon hob sei­ne großen Schul­tern und zwang ein Lä­cheln auf sei­ne Lip­pen. Er muß­te die gren­zen­lo­se Pa­nik be­kämp­fen, die ihn zu er­trän­ken ver­such­te. »Tö­ten Sie ihn nicht«, füg­te er hin­zu. »Brin­gen Sie ihn le­bend. Mär­ty­rer sind ge­fähr­lich.«
    »Wie Eu­re Ge­nia­li­tät be­feh­len.«
    Der schmäch­ti­ge Mann wand­te sich ner­vös ab, das Stirn­run­zeln der Be­sorg­nis tief in sei­nen Zü­gen. Das Or­che­s­ter dröhn­te wei­ter – hoch oben, auf ei­ner Platt­form, de­ren schim­mern­de, plas­ti­sche De­ko­ra­tio­nen ei­ne Eis­höh­le des Nep­tun­mon­des Tri­ton zeig­ten. Kel­lon wand­te sich Se­le­ne du Mars zu.
    Groß und schlank stand sie im glit­zern­den Grün ih­rer Span­gen. So­gar ihr Lä­cheln war hart und strah­lend und glanz­voll. Kel­lon fühl­te ein leich­tes An­schwel­len sei­nes Puls­schla­ges, denn er lieb­te Se­le­ne noch im­mer. Dann sah er, daß sie ei­nem an­de­ren Mann zu­lä­chel­te.
    Ad­mi­ral Hurd kam über die dicht­ge­dräng­te Tanz­flä­che. Schwar­zoran­ge war sein Abend­an­zug, des­sen raf­fi­nier­ter Schnitt das brei­te Drei­eck sei­ner Schul­tern be­ton­te. Er war jung, groß und dun­kel. Er lä­chel­te strah­lend und be­grüß­te Se­le­ne mit ih­rem mi­li­tech­ni­schen Ti­tel.
    »Darf ich, Miss Cap­tain?« Dann sah er Kel­lon nä­her kom­men. Wach­sa­me Be­reit­schaft straff­te sein Ge­sicht, und sein Lä­cheln wur­de et­was zu breit. »Wenn Eu­re Ge­nia­li­tät er­lau­ben?«
    »Lieb­ling, du siehst mü­de aus.«
    Se­le­ne wand­te ihm ihr blen­den­des Lä­cheln zu und glitt in die war­ten­den Ar­me des Ad­mi­rals, be­vor er et­was er­wi­dern konn­te. Al­lein am Tanz­bo­den, fühl­te Kel­lon boh­ren­de Ei­fer­sucht auf Hurds Ju­gend, Aus­se­hen und Ener­gie. Ja, es stimm­te, er wur­de alt.
    Er sah Hurd und Se­le­ne Wan­ge an Wan­ge vor­bei­tan­zen. Ih­re Au­gen wa­ren ge­schlos­sen, ihr rast­lo­ses Ge­sicht schi­en auf ein­mal ent­spannt und glück­lich. Aber der Blick

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