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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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»Was machst du mit all dem über­flüs­si­gen Stoff? He, Muscles – wir wol­len einen Blick in dei­nen großen Spie­gel im Bü­ro wer­fen. Ich möch­te ger­ne se­hen, wie ich als wis­sen­schaft­li­ches Ge­nie aus­se­he.«
    Sie gin­gen in das Bü­ro durch die Tür in der Dusch­ni­sche. Der Dok­tor, in der strah­len­den Uni­form sei­nes Bru­ders, ging zu­erst. Drau­ßen, gleich beim Ein­gang, stand ein Mann. Er hat­te ein schwar­zes Tuch über Na­se und Mund ge­zo­gen und ei­ne Au­to­ma­tik mit Schall­dämp­fer in der Hand.
    Der Co­lo­nel, mit flat­tern­dem Man­tel, dräng­te sich an sei­nem Bru­der vor­bei und ging in den Raum. Der Mann traf ihn zwei­mal und ver­schwand durch den Ein­gang.
     
    »Leroy! Wer war es, Jun­ge?«
    »Ich«, keuch­te der Co­lo­nel. » Nein! Kei­nen Arzt. Zu spät! Blei­be …«
    »Du – oh! Um Got­tes wil­len! Die Ku­gel war für mich be­stimmt. Der Tausch der Klei­dung …? Aber warum? Wer war das?«
    »Küm­me­re dich nicht – um ihn!« stam­mel­te der Co­lo­nel. »Be­zahl­ter Mann! Ha­be al­les ge­plant! Nar­ren­si­che­re Flucht. Kei­ne Zeu­gen. Er kennt dich nicht. Oder mich. Mei­ne Idee. Ich war sehr … sorg­fäl­tig.«
    »Warum? Warum?«
    »Ha­be ent­deckt … du ar­bei­test mit … Feind …« Sei­ne Stim­me erstarb. Er schloß mü­de die Au­gen und lag einen Mo­ment ganz still. Dann ver­zerr­te sich sein Ge­sicht in ge­wal­ti­ger An­stren­gung, und er setz­te sich straff auf. Sei­ne Stim­me kehr­te wie­der – sei­ne nor­ma­le, schwe­re/rau­he Stim­me. »Ich hat­te Be­wei­se … ge­nü­gend Be­wei­se, daß du ein Ver­rä­ter warst, Muscles. Ich hat­te Angst, du könn­test dich her­aus­re­den, wenn man dich vor ein Ge­richt stell­te. Aber ich brach­te es nicht über mich, dich mit mei­nen ei­ge­nen Hän­den zu tö­ten. Da ha­be ich mir die­se Sa­che aus­ge­dacht …«
    »Sei­ne Auf­ga­be war es al­so, auf mich zu war­ten und mich nie­der­zu­knal­len, so­bald ich das Bü­ro be­trat. Aber warum hast du ihn nicht ab­be­ru­fen?«
    »Ging nicht! Er muß­te den Zi­vi­lis­ten nie­der­schie­ßen. In dem Mo­ment aber warst du ein Of­fi­zier. Ich sag­te dir ja, er kann­te uns nicht. Ich ha­be die gan­ze Sa­che über einen drit­ten ar­ran­giert, der auch nichts wuß­te. Er gab den Start­schuß für den Schüt­zen.« Er hob sei­ne lin­ke Hand. Am Ge­lenk sah man den win­zi­gen Sen­der. »Ich rief ihn, als du zu­gabst, mit dem Frem­den zu­sam­men­zu­ar­bei­ten … Dann erst hast du er­klärt … Und ich konn­te nichts rück­gän­gig ma­chen; er war be­reits auf dem Weg hier­her.«
    »Leroy! Du Narr! Warum hast du den Din­gen nicht ih­ren Lauf ge­las­sen? Warum hast du die­sen dum­men Tausch ge­macht? Mei­ne Ar­beit ist ge­tan. Nichts kann sie mehr än­dern!«
    »Muscles … Ich bin … ein al­ter Sol­dat. Kann nicht an­ders … mag es nicht … ei­ne schö­ne neue Welt … nie­mals. Du paßt da­für. Du hast sie ge­schaf­fen; du sollst dar­in le­ben. Ne­ben­bei wirst du … mehr Freu­de an dem Spaß ha­ben, als … ich es könn­te.«
    »Warum meinst du, Klei­ner?«
    »Du hast uns un­ter­schätzt … Du dach­test, du wä­rest tot, wenn die … Raum­fah­rer dei­ne Auf­nah­me hö­ren.« Er lach­te schwach. »Du wirst es nicht sein, weißt du? Es geht wei­ter … schnell wei­ter.«
    Ein plötz­li­ches, schreck­li­ches Hus­ten. Und dann war Dr. Sim­mons al­lein und hielt den Kopf des to­ten Bru­ders in den Ar­men, wieg­te ihn hin und her, lang­sam in ei­nem bit­te­ren See der Ver­zweif­lung ver­sin­kend.
    Und da­hin­ter – weit, weit da­hin­ter, sag­te sein schar­fer Ver­stand be­nom­men:
    Großer Gott! Er hat recht! Was wer­den sie aus mir ma­chen … einen Hei­li­gen oder einen Sa­tan?

Die Mensch­heit war nicht län­ger mehr ge­teilt. Mit ver­ein­ten Kräf­ten streb­te sie den Ster­nen ent­ge­gen. Nach dem ers­ten Flug zum Mond, im Jah­re 1978, er­faß­te die Raum­fahrt rasch das ge­sam­te Pla­ne­ten­sys­tem. Mars und Ve­nus wur­den ko­lo­ni­siert. Die Wirt­schaft des 21. Jahr­hun­derts thron­te auf ei­ner sta­bi­len in­ter­pla­ne­ta­ri­schen Ba­sis. Sie stand un­ter dem Ein­fluß der mäch­ti­gen Raum­fahrt-Uni­on. Im Jah­re 214s war es der Uni­on ge­lun­gen, ei­ne

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