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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Ge­rä­te un­brauch­bar.
    Kel­lon fand Roy in ei­ner lan­gen, sau­be­ren Werk­statt, de­ren Plas­tik­wän­de ein ge­dämpf­tes Blau-Weiß aus­strahl­ten. Große Fens­ter er­laub­ten den Blick über das mi­li­tech­ni­sche Ge­län­de, wo die Uni­tron-Kreu­zer der Flot­te wie rie­si­ge, schwar­ze Pfei­le auf­rag­ten.
    Das ei­ne Jahr auf dem Mer­kur hat­te Roy dun­kel ge­brannt. Mit der ner­vö­sen Schnel­lig­keit sei­ner Mut­ter blick­te er von ei­nem Ge­rät auf. Kel­lon war ein we­nig scho­ckiert, als er den Schrau­ben­zie­her in sei­ner Hand sah – denn für einen In­ge­nieur der hö­he­ren Rän­ge war ma­nu­el­le Ar­beit ent­wür­di­gend.
    Roy schi­en froh, ihn zu se­hen.
    »Tut mir leid, daß ich mich ge­hen­ließ.«
    Er lä­chel­te – das in­ten­si­ve, erns­te Lä­cheln sei­ner Mut­ter. »Ich ha­be für Se­le­ne nichts üb­rig. Aber sie ist nicht wich­tig.« Sei­ne brau­nen, ge­schick­ten Fin­ger stri­chen über das Ge­rät, und sei­ne grau­en Au­gen leuch­te­ten vor Ei­fer. »Ich bin da­bei, einen Weg zum Be­weis der Kon­den­sa­ti­ons­hy­po­the­se zu su­chen.«
    »Schau dort­hin, mein Jun­ge.« Kel­lon deu­te­te un­ge­dul­dig zum Fens­ter, vor dem die mäch­ti­gen, schwar­zen Kreu­zer stan­den. »Du mußt dich nicht mit Theo­ri­en her­um­schla­gen. Dort ist die Flot­te, die nur dar­auf war­tet, daß du dich qua­li­fi­zierst und das Kom­man­do er­greifst. Dei­ne Ex­pe­ri­men­te soll­ten Un­ter­ge­ord­ne­ten über­las­sen blei­ben.«
    »Tut mir leid, Boß.« In Roys ge­bräun­tem Ge­sicht lag der un­beug­sa­me Geist sei­ner Mut­ter. »Ich glau­be, daß mei­ne Hy­po­the­se wich­ti­ger als die Flot­te ist.«
    ›Hy­po­the­se?« Är­ger ließ Kel­lon lau­ter re­den. »Wich­tig.« Er be­müh­te sich, sei­ner Stim­me einen ru­hi­gen Klang zu ge­ben. »Kannst du mir er­klä­ren, was dar­an so wich­tig ist?«
    »Ich ver­such­te es schon ein­mal, be­vor ich zum Mer­kur ging, weißt du noch?« sag­te Roy. »Aber da warst du zu be­schäf­tigt, um zu­zu­hö­ren. Ich ha­be ei­ne neue Theo­rie über das Zu­stan­de­kom­men der Pla­ne­ten. Ich ging zum Mer­kur, um sie zu über­prü­fen. Ei­ne in­ten­si­ve­re Be­ob­ach­tung der Son­ne be­stärk­te mich in mei­nem Glau­ben.«
    Kel­lon ver­such­te, sei­ne Un­ge­duld zu be­zäh­men.
    »Ich hö­re jetzt«, sag­te er.
    »Du weißt eben­so­gut wie ich, daß der Ur­sprung des Son­nen­sys­tems nie­mals be­frie­di­gend er­klärt wor­den ist«, be­gann Roy. »Die Ge­zei­ten-Theo­ri­en des zwan­zigs­ten Jahr­hun­derts wa­ren al­le et­was zu ober­fläch­lich. Es gab ei­ne sta­tis­ti­sche Klip­pe. Nur ei­ner von hun­dert­tau­send Ster­nen kam ei­nem. an­de­ren na­he ge­nug, um pla­ne­ten­bil­den­de Ge­zei­ten zu ver­ur­sa­chen. Aber die Astro­no­men der Au­ßen­sta­ti­on konn­ten sich da­von über­zeu­gen, daß Pla­ne­ten­sys­te­me weitaus häu­fi­ger vor­kom­men, als es die­se Theo­ri­en zu­las­sen.
    Die Ent­de­ckung des Uni­trons vor fast hun­dert Jah­ren brach­te ei­ne Re­vo­lu­ti­on auf bei­na­he al­len Ge­bie­ten der Wis­sen­schaft. Es wur­de als die ul­ti­ma­te Mas­se-Ener­gie-Ein­heit des Uni­ver­sums be­trach­tet. Zum ers­ten­mal fie­len al­le die ver­schie­de­nen Phä­no­me­ne des Elek­tro­ma­gne­tis­mus und der Gra­vi­ta­ti­on in ein ein­heit­li­ches Bild zu­sam­men. Aber zur Zeit der Kör­per­schaft wa­ren die meis­ten In­ge­nieu­re zu sehr be­schäf­tigt, die Pla­ne­ten zu er­obern, um sich viel mit ab­strak­ten Theo­ri­en zu be­fas­sen.«
    Kel­lon be­lus­tig­ten die au­di­to­ri­um­mä­ßi­gen Er­klä­run­gen sei­nes Soh­nes. Dann frag­te er sich un­be­hag­lich, ob Roy wuß­te, daß sei­ne Ti­tel ge­fälscht wa­ren. Er run­zel­te die Stirn und ver­such­te, den Er­klä­run­gen zu fol­gen.
    »Die Kos­mo­go­nis­ten des zwan­zigs­ten Jahr­hun­derts muß­ten sich mit ei­ner ver­wir­ren­den Rei­he von Be­grif­fen aus­ein­an­der­set­zen«, fuhr Roy fort. »Elek­tro­nen und Pro­to­nen, Neu­tro­nen, Me­so­tro­nen und Ba­ry­tro­nen, Pho­to­nen und Licht­wel­len, elek­tri­sche Fel­der, ma­gne­ti­sche Fel­der, Im­puls­fel­der und

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