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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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dik­ta­to­ri­sche Herr­schaft zu er­rich­ten.
     
Jack Williamson
Zusammenbruch
     
    Of­fi­zi­ell war Boß Kel­lon nur voll­zie­hen­der Mi­nis­ter der Uni­on of Space­men, Ma­na­ger & En­gi­neers. Aber im Jah­re 2145 war Boß gleich­be­deu­tend mit Cä­sar. Die Uni­on be­herrsch­te die Mensch­heit von den Uni­tron Kon­ver­tern auf dem Mer­kur bis zu den ein­sa­men Berg­werks­vor­pos­ten, die über die Ju­pi­ter­mon­de ver­streut wa­ren.
    Und Har­vey Kel­lon war die Uni­on.
    Er war ein großer Mann. Sei­ne klu­gen, tief­lie­gen­den, be­dacht­sa­men Au­gen ver­moch­ten eis­kalt wie blaue kal­li­sto­ni­sche Feu­er­dia­man­ten zu bli­cken, aber ein be­rufs­mä­ßi­ges Lä­cheln gab sei­nem stei­ner­nen, ro­ten Ge­sicht ei­ne ge­wis­se Wär­me. Er trug ei­ne wal­len­de, wei­ße Pe­rücke, und nur we­ni­ge aus Sun­ports Mil­lio­nen moch­ten ah­nen, daß der Boß so kahl wie der ers­te Cä­sar Roms war. Sun­port war sei­ne Haupt­stadt. Hun­dert Jah­re lang hat­te sie das Mo­no­pol des in­ter­pla­ne­ta­ri­schen Han­dels ge­stärkt, bis selbst New York zu ei­ner Pro­vinz­stadt ge­wor­den war. Die Tür­me der Me­ga­lo­po­le stan­den wie ein Wald strah­len­der Mo­no­lithen Hun­der­te von Mei­len um die ho­he Co­lo­ra­do Me­sa, auf der man den Raum­ha­fen er­rich­tet hat­te. Un­un­ter­bro­chen schweb­te der win­zi­ge Mond der Au­ßen­sta­ti­on über dem Me­ri­di­an der Stadt.
    Boß Kel­lon leb­te im obers­ten Teil des stol­zen Uni­on-Turms. Die wei­ten, lu­xu­ri­ösen Hal­len sei­ner Re­si­denz wa­ren nach den Wel­ten der Son­ne be­nannt. Heu­te abend fand ein Ball im Nep­tun-Saal statt, und er tanz­te mit Se­le­ne du Mars.
    Der Boß war au­ßer Atem. Er schwitz­te. Sei­ne Fü­ße schmerz­ten. Viel­leicht war er mit sech­zig doch schon zu alt, um zu tan­zen. Aber Se­le­ne du Mars brach­te es fer­tig, die Män­ner ih­re un­be­que­men Ge­dan­ken ver­ges­sen zu las­sen.
    Sie war groß und ge­schmei­dig und hat­te grü­ne Au­gen. Sie war ei­ne be­rühm­te TV-Tän­ze­rin ge­we­sen. Er hielt sie für das kost­bars­te und glit­zernds­te Ju­wel in ganz Sun­port. Heu­te abend trug sie ihr Haar pla­tin­blond, und Feu­er­dia­man­ten glit­zer­ten an ih­rem Kör­per. Die Ster­ne, dach­te er, wa­ren wie sie selbst – kalt, hart und strah­lend. Aber selbst ih­ren be­rech­nen­den Ehr­geiz konn­te er be­wun­dern, denn er war sei­nem ei­ge­nen so sehr ver­wandt.
    Se­le­ne be­saß einen er­erb­ten Mi­li­tech­ni­ker-Rang. Kel­lon hat­te einst ei­ne ge­hei­me Un­ter­su­chung an­ge­ord­net, und das Goon-Mi­nis­te­ri­um hat­te den Be­weis der Fäl­schung er­bracht. Ihr Va­ter war nur Be­diens­te­ter ei­nes mi­li­tech­ni­schen Of­fi­ziers auf der Ju­pi­ter-Sta­ti­on ge­we­sen. Aber Kel­lon hat­te den Be­richt ver­schwin­den las­sen, oh­ne ein Wort an Se­le­ne zu ver­lie­ren. Er wuß­te, wie hart der Weg nach oben war.
    Und jetzt, und nicht zum ers­ten­mal, ver­such­te sie ihn zur Krö­nung zu über­re­den. Ih­re Stim­me war kühl und voll­kom­men wie ihr schlan­ker Kör­per. Sie be­nutz­te die schmei­cheln­de An­re­de, die sie selbst er­fun­den hat­te.
    »Eu­re Ge­nia­li­tät, wann wird die Krö­nung statt­fin­den? Al­les ist vor­be­rei­tet. Eu­er His­to­ri­ker Mel­kart hat die al­ten Ze­re­mo­ni­en für mich her­aus­ge­sucht. Mei­ne Ju­we­lie­re ar­bei­ten an Eu­rer Kro­ne aus Feu­er­dia­man­ten.«
    »Für die ich be­zah­len muß«, glucks­te Kel­lon und zog ih­ren pan­ther­ar­ti­gen Kör­per an sich. »Lieb­ling, ich weiß, daß du dir nichts sehn­li­cher wünschst, als Kai­se­rin der Son­ne zu sein, aber dein hüb­scher Kopf ist auch oh­ne Adels­kro­ne ge­nü­gend in Ge­fahr.«
    Kel­lon run­zel­te die Stirn. Der Ge­dan­ke er­nüch­ter­te ihn. Er war auf die ge­fähr­li­che Spit­ze ei­ner mensch­li­chen Py­ra­mi­de ge­klet­tert. Er war der obers­te von Mil­lio­nen Er­b­in­ge­nieu­ren, die mit ih­ren Fa­mi­li­en und Ge­folg­schaf­ten fast al­le von Sun­ports Tür­men ein­nah­men.
    Aber al­lein hier in Sun­port tru­gen bei­na­he acht­zig Mil­lio­nen das Grau der Ar­bei­ter­klas­se. Sie leb­ten und ar­bei­te­ten in den

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