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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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aus Hurds dunklen Au­gen war wach­sam. Ei­ne selt­sa­me Feind­schaft lag dar­in.
    Kel­lon wand­te sich mü­de ab. Er­neut be­dau­er­te er den Streit mit sei­nem Sohn. Wä­ren sie sich ei­nig ge­we­sen, sä­ße Roy nun an Hurds Stel­le an der Spit­ze der Flot­te. Der neue Ad­mi­ral war aus­ge­zeich­net, und sei­ne Be­fä­hi­gung über je­den Zwei­fel er­ha­ben, aber Kel­lon moch­te ihn nicht.
    Kel­lon ver­ließ den Ball­saal. Sei­ne Goon-Leib­wa­che folg­te ihm un­auf­dring­lich. Er durch­quer­te den wei­ten, stil­len Mond-Saal und trat auf ei­ne Ter­ras­se, von der aus man den Uni­on Squa­re über­bli­cken konn­te.
    Es war Nacht, und Sun­ports nächt­li­cher An­blick hat­te ihn im­mer be­wegt. Die strah­len­den Lu­xi­on-Fas­sa­den, die die weit aus­ein­an­der­ste­hen­den Tür­me in spit­ze, an­mu­ti­ge Py­lo­nen aus sanf­tem, viel­far­bi­gem Feu­er ver­wan­del­ten. Ihr wech­seln­der Glanz, der die brei­ten Parks da­zwi­schen be­leuch­te­te und sich in den vie­len Ver­gnü­gungs­seen spie­gel­te. Die brei­ten, ge­schwun­ge­nen Licht­bän­der der Stra­ßen auf der Ober­fl äche, auf de­nen die schim­mern­den Punk­te der Au­tos der ver­gnü­gungs­su­chen­den In­ge­nieu­re ent­lang­glit­ten. Die Glei­ter, die über den Lan­de­ter­ras­sen schweb­ten – far­bi­gen Bla­sen aus kris­tal­le­nem Licht gleich. All dies be­rausch­te ihn.
    Manch­mal er­in­ner­te sich Kel­lon mit quä­len­der Sehn­sucht sei­ner ers­ten sel­te­nen Ge­le­gen­hei­ten, zu de­nen er die­ses strah­len­de und ma­gi­sche Bild er­blickt hat­te. Denn sei­ne Kind­heit hat­te er in den un­te­ren Ebe­nen ver­bracht. Nur wäh­rend sei­ner kur­z­en Fe­ri­en moch­te es ge­sche­hen, daß man ihm er­laub­te, in den Parks zu wan­dern, wo er das schim­mern­de Pa­ra­dies der In­ge­nieu­re be­wun­dern konn­te.
    Wie ver­rückt sei­ne Träu­me ge­we­sen wa­ren!
    Mil­lio­nen an­de­re muß­ten sie eben­falls ge­träumt ha­ben, doch ihm al­lein war es ge­lun­gen, die Stadt für sich zu er­obern. Manch­mal schi­en der har­ter­kämpf­te Sieg auch jetzt noch im­mer un­be­greif­lich. Auch hat­te sich das rei­ne, un­ge­trüb­te Ent­zücken, von dem er ge­träumt hat­te, nie ein­ge­stellt. Er seufz­te schwer.
    »Eu­re Ge­nia­li­tät!« Der stram­me Of­fi­zier sei­ner Leib­wa­che ver­sperr­te ihm den Weg durch den ho­hen Tor­bo­gen, der zur Ter­ras­se führ­te. »Die Ter­ras­se könn­te ge­fähr­lich sein – ei­ne rie­si­ge Men­schen­men­ge hat sich dar­un­ter an­ge­sam­melt.«
    »Dan­ke, Ma­jor.« Er zuck­te die Schul­tern und schritt wei­ter. Er konn­te es sich nicht leis­ten, sei­ner Furcht nach­zu­ge­ben. Zu­ver­sicht war sein stärks­tes Rüst­zeug. »Sie wis­sen, daß das mein liebs­ter Aus­sichts­platz ist.«
    Aber heu­te abend war das Bild er­schre­ckend an­ders.
    Das lan­ge Recht­eck des Uni­on Squa­re un­ter ihm war grau von sich drän­gen­den Mas­sen. Aus die­ser Hö­he sah die wo­gen­de Men­ge wie ein selt­sa­mes Ge­würm aus, das um die Grund­fes­ten die­ser mäch­ti­gen, strah­len­den, in den Him­mel ra­gen­den Tür­me kroch, die er so sehr lieb­te.
    Dut­zen­de große Feu­er brann­ten und wa­ren gleich häß­li­chen, dro­hen­den, ro­ten Fle­cken. Sei­ne Na­se fing den Hauch bren­nen­den Pa­piers auf. Aus der Fer­ne drang schwach das zor­ni­ge Sum­men von Stim­men an sein Ohr. Evan­ge­lis­ten brüll­ten hei­ser, und schril­le Stim­men san­gen. Er fing ein Stück der ›Schlach­thym­ne Got­tes‹ auf: Feu­er den Bü­chern! Bruch den Ma­schi­nen!
    Tod al­len je­nen, die sie be­die­nen!
    Kel­lon starr­te lan­ge, und sei­ne schwit­zen­den Hän­de um­klam­mer­ten das kal­te, matt­schim­mern­de Ge­län­der. Die Angst mach­te ihn krank, daß die glü­hen­den Tür­me in die­sen grau­en Ozean blin­der Zer­stö­rungs­wut stür­zen könn­ten. Aber Mel­kart sag­te, daß es nichts gab, was er da­ge­gen tun könn­te.
    Plötz­lich zuck­te Kel­lon un­ter dem sprö­den Häm­mern ei­nes Ma­schi­nen­ge­wehrs zu­sam­men. In ein­ein­halb Ki­lo­me­tern Ent­fer­nung, am an­de­ren En­de des Plat­zes, flos­sen graue Men­schen­mas­sen wie ei­ne zä­he Flüs­sig­keit über

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