8 Science Fiction Stories
Die Wissenschaft, die ihr verehrt, ist euer falscher Prophet. Eure Maschinen sind die wahrhaftige Bestie der Apokalypse.«
Er rang heiser nach Atem.
»Ja, Armageddon und das Königreich sind nah!«
»Hören Sie mir zu«, bat Kellon. »Bitte …«
Catlaw reckte sich zornerfüllt in der Umklammerung der Goons.
»Ich bin gekommen, dieses letzte, dräuendste und schlechteste Babylon zu zerstören.« Seine metallische Stimme dröhnte durch den Mond-Saal. »Ebenso, wie die Engel Gottes einst das verderbte Sodom und Gomorrha schlugen. Und jeder einzelne Ingenieur wird im Feuer der Hölle brennen – es sei denn, er bereut noch heute nacht!«
Sein gelbes Gesicht war eine finstere, starre Maske.
»Ich warne dich, Antichrist. Bereue noch heute und folge mir.« Die List des Händlers in den Sümpfen glomm kurz in seinen hohlen Augen. »Wende deine Macht auf den Weg Gottes, und ich werde dich in Sein Königreich führen. Morgen schon wird es zu spät sein.«
Kellon sprang auf und rang nach Luft.
»Hören Sie zu!« Seine Stimme zitterte. »Ich habe darum gekämpft, in Sunport herrschen zu können. Und ich werde kämpfen, um es vor Ihnen und vor allen Verrückten, die Ihnen folgen, zu schützen. Nicht, weil es mir gehört. Sondern weil es die Schatzkammer aller großen Dinge ist, die der Mensch geschaffen hat.«
»Dann wirst du verdammt sein!« Er riß einen Arm aus der Umklammerung der Goons und schüttelte die Faust. »Mit deinem ganzen Hort des Teufels.«
In Kellons Stimme schwang tödlicher Grimm.
»Ich werde Sie nicht töten, Catlaw. Weil Sie wahrscheinlich im Augenblick tot gefährlicher sind, als lebendig. Aber ich weiß, daß Sie ein Flüchtling der Union sind – mit einer Anklage wegen Mordes. Ich sende Sie ins Gefängnis auf die Außenstation, wo Sie Ihren Mordprozeß erwarten werden.«
Er nickte den Goons zu, und sie führten den Gefangenen hinaus.
Kellon ließ sich schwer in den Sitz der Telephor-Anlage fallen. Der Prediger entnervte ihn. Es fiel ihm schwer, diesen tödlichen, zerstörenden Haß, diese Blindheit aller Vernunft gegenüber, zu begreifen. Aber er wußte, daß all dies in millionenfacher Auflage in den grauen Massen unter den Füßen der Union nistete. Er dachte an die tobenden Massen der Anhänger des Predigers, die sich am Fuße drängte, und er hatte Angst.
Aber er durfte dieser, Angst nicht nachgeben.
»Geben Sie mir die Militechnische Anlage«, sagte er zur Telephonistin. »Das Admiralsbüro. Hurd ist am Ball, aber ich werde mit dem stellvertretenden Offizier sprechen.«
Der tüchtige Rotschopf am Mittelschirm nickte. Kellon war erstaunt, als sich der nächste Schirm mit den dunklen Zügen Admiral Hurds füllte. »Eure Genialität scheinen überrascht.« Er hob die Lippen in einem Lächeln von seinen blendenden Zähnen. »Aber ich verließ den Ball nach jenem ersten Tanz mit Miss Captain du Mars. Ich hatte Berichte über diese Krise, und ich erachtete es als meine Pflicht, Eurer Befehle zu harren.«
»Danke, Admiral.« Kellon versuchte den unbehaglichen Gedanken loszuwerden, daß Hurd viel zu bereit und pflichtbewußt war. »Ich habe den Prediger verhaftet. Seine Anhänger werden versuchen, ihn zu befreien. Ich möchte, daß ihn so bald als möglich ein Kreuzer zur Außenstation bringt.«
»Augenblicklich, Eure Genialität. Ich erwarte Befehle, und mein Flaggschiff ist startbereit. Ich werde den Gefangenen selbst übernehmen. Die Technarch wird in fünf Minuten auf der Terrasse des Goon-Büros sein, um ihn in Empfang zu nehmen.«
Hurds Bild verschwand vom Schirm. Kellon fühlte erneut heftiges Bedauern, daß Roy ihn im Stich gelassen hatte. Aber jetzt war nicht die Zeit, bei dem leisen Mißtrauen zu verweilen, das er Hurd
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