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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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    Die Ver­mitt­le­rin nick­te. Ihr Blick war auf ih­re Hän­de ge­rich­tet, die ir­gend­wo au­ßer­halb des Bil­des über die Schalt­ta­fel glit­ten. Aber das nächs­te Pris­ma blieb leer. Ver­wir­rung kam in ihr ge­spann­tes Ge­sicht. Dann sag­te sie zu Kel­lon: »Eu­re Ge­nia­li­tät, die Tech­narch mel­det sich nicht.«
    Ei­si­ge Pa­nik krampf­te sich um Kel­lons Herz.
    »Ge­ben Sie mir das Ad­mi­ra­li­täts­bü­ro.«
    Ein ver­dat­ter­ter Mi­li­tech­nik-Ka­dett er­klär­te ihm, daß Hurd die ge­sam­te Flot­te in den Welt­raum ge­bracht hat­te. »Al­le Schif­fe wa­ren seit vier­und­zwan­zig Stun­den zum Ab­flug be­reit, Sir«, stam­mel­te er. »Ich den­ke, die jähr­li­chen Ma­nö­ver fin­den statt, Sir.«
    Kel­lon nick­te be­täubt. Der über­rasch­te Ka­dett ver­schwand vom Schirm. Kel­lon, starr­te auf Mar­quard, der noch im­mer aus dem be­nach­bar­ten Pris­ma blick­te. Der Goon-Chef hat­te den Ka­det­ten eben­falls ver­nom­men, und sein ma­ge­res, ge­furch­tes Ge­sicht spie­gel­te Kel­lons Be­stür­zung wi­der.
    »Die Ma­nö­ver soll­ten nicht vor ei­ner Wo­che be­gin­nen«, schluck­te Kel­lon un­si­cher. »Hurd har­te mei­nen Be­fehl ab­zu­war­ten.« Er schüt­tel­te den Kopf. »Meu­te­rei auf der gan­zen Li­nie – es ist zu ent­setz­lich, um dar­an zu den­ken!«
    Mar­quard gab einen lei­sen, kräch­zen­den Ton von sich.
    »Das er­klärt al­les, Eu­re Ge­nia­li­tät«, krächz­te sei­ne hei­se­re Stim­me. »Waf­fen, Or­ga­ni­sa­ti­on, Ex­per­ten. Der Be­weis, daß der Pre­di­ger von der Uni­on un­ter­stützt wur­de. Er tat sich mit Hurd zu­sam­men.« Sein blas­ses Ge­sicht blick­te be­sorgt. »Sieht bö­se aus, Boß!«
    »Ich kann es nicht glau­ben«, mur­mel­te Kel­lon. Er durf­te es nicht glau­ben. Bang ver­lang­te er von der ge­spannt war­ten­den Ver­mitt­le­rin: »Die Au­ßen­sta­ti­on. Ge­ne­ral Nord­horn. Rasch.«
    Die Über­le­gen­heit der Uni­on – und sei­ne ei­ge­ne – hing von der Kon­trol­le über den Raum ab. Die Flot­te und die Au­ßen­sta­ti­on wa­ren gleich­wer­ti­ge Ele­men­te. Der künst­li­che Mond war kaum fünf­zehn­hun­dert Me­ter im Durch­mes­ser, aber ein oft be­wie­se­nes Sprich­wort sag­te: »Wer die Au­ßen­sta­ti­on be­herrscht, be­herrscht die Pla­ne­ten.«
    Der klei­ne, me­tal­le­ne Mond schwang in ei­nem Vier­und­zwan­zig-Stun­den-Zy­klus, der ihn im­mer über dem Ze­nit Sun­ports hielt. Zu­erst war er nur Ob­ser­va­to­ri­um, La­bo­ra­to­ri­um und Zwi­schen­stu­fe in den Raum ge­we­sen. Aber die Mi­li­tech­ni­ker des Com­mon­we­alth, die Kör­per­schaft und die Uni­on hat­ten sei­ne mas­si­ven Wän­de aus Me­teo­rei­sen ver­stärkt, bis er der Fel­sen Gi­bral­tar des Sys­tems war. Die theo­re­ti­sche Reich­wei­te sei­ner Waf­fen er­streck­te sich um die Er­de und zum Mond.
    »Schnell!« krächz­te Kel­lon. Atem­los vor Un­ge­duld folg­te er den Be­we­gun­gen der rot­haa­ri­gen Ver­mitt­le­rin. Sie ar­bei­te­te an den Kon­trol­len, als ob es ir­gend­ei­ne Schwie­rig­keit zu über­win­den gab. Aber schließ­lich war Nord­horns schmäch­ti­ges, dunkles Ge­sicht am Schirm.
    Ge­ne­ral Nord­horn war ein al­ter Mann, ge­beugt, gelb­ge­brannt und fast taub. Er hät­te vor Jah­ren ab­ge­löst wer­den müs­sen. Aber we­ni­ge der Jün­ge­ren hat­ten stand­fes­te Treue ge­zeigt. Und auch die­se we­ni­gen, wie Mar­quard, wa­ren nicht im­mer fä­hig. Et­was war mit der groß­ar­ti­gen Tra­di­ti­on des mi­li­tech­ni­schen Diens­tes ge­sche­hen.
    »Ist Hurd ein­ge­trof­fen?« Nord­horn leg­te ei­ne zitt­ri­ge, gel­be Hand hin­ter sein Ohr, und Kel­lon rief: »Ich ha­be den Pre­di­ger ver­haf­tet. Hurd soll­te ihn hin­aus ins Ge­fäng­nis brin­gen. Er brach­te die Flot­te in den Raum und mel­det sich nicht. Es kann Är­ger be­deu­ten. Be­feh­len Sie Ih­re Män­ner an die Sta­tio­nen …«
    Kel­lon brach ab. Nord­horn hat­te einen ru­hi­gen, ge­las­se­nen Ein­druck ge­macht, aber als er nun zu spre­chen be­gann, be­merk­te Kel­lon die Ver­zweif­lung in den blut­lee­ren Wa­gen und den dün­nen, zit­tern­den Lip­pen.
    »Eu­re Ge­nia­li­tät, Hurd hat sich be­reits

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