8 Science Fiction Stories
der Menge mit der langsamen Geschwindigkeit des Schalles zu ihm empordrang. Es war ein tierischer, ungeheuerlicher Schrei.
»Meine Freunde, hört mich an.« Er nickte der Vermittlerin zu, und der Umfang der donnernden Stimme schwoll an. »Hört auf die Vernunft.« Ein Geschoß schlug in die kalte, schimmernde Wand hinter ihm. Splitternde Teilchen regneten um ihn. Glücklicherweise übertrug die Telephor-Anlage nur einen gedämpften Schlag. »Was vermag euch der Prediger zu geben?«
Höhnische und wütende Schreie klangen auf.
»Der Prediger hat euch gesagt, ihr sollt die Maschinen zerstören.« Er versuchte, den brodelnden Lärm zu übertönen. »Er hat euch gesagt, ihr sollt die Männer töten, die sie erfinden und bedienen. Aber bedenkt, was ihr den Maschinen verdankt – alles! Gehorcht dem Prediger, und die meisten von euch werden zugrunde gehen …«
Wumm!
Eine mächtige Explosion ließ die Terrasse erzittern. Kellon sah fliegende Trümmer, die einem riesigen Fächer gleich über den Platz zuckten. Irgendwo unter ihm mußte der Ausgangspunkt sein. Schwarzer Rauch qualmte hoch und legte sich in dichten Schwaden über die Menge. Seine Knie zitterten, und seine Kehle war trocken. Trotzdem versuchte er, fortzufahren:
»Die meisten von euch werden umkommen …«
Aber die Verstärker waren tot. Seine Stimme verlor sich vollkommen in den donnernden Echos, die durch den Rauch von den fernen Türmen zurückhallten. Die Telephor-Anlage war außer Betrieb. Sogar der Schirm der Vermittlung war leer. Er drückte die Ruftaste und rief. Aber die Prismen blieben leer.
Er stand gebeugt und klammerte sich an dem kleinen Tisch fest. Er fühlte sich verwirrt und elend, zu benommen, um sich ernstlich zu fragen, was passiert war. Schließlich kam der Rauch zu ihm hoch und hüllte ihn in eine erstickende, undurchsichtige Wolke. Er taumelte in den Mond-Saal zurück.
»Eure Genialität!« Verängstigte Mitglieder der Leibwache kamen ihm durch den Torbogen entgegen. »Sind Sie verletzt?« Der Offizier erklärte: »Es war eine Bombe. Unter dem großen Schirm. Spione müssen sie montiert haben.«
Die Telephor-Anlage im Mond-Saal funktionierte noch. Kellon sank schwach in den Sitz und lächelte der blassen Vermittlerin dankbar zu. Er bat sie, das Goon-Büro anzurufen. Marquard meldete sich. Sichtbare Erleichterung huschte über seine Züge.
»Hatte Angst, es hätte Sie erwischt, Boß.« Besorgnis war wieder in seinem dunklen Gesicht. »Die Sache ist schlimmer, als ich dachte. Das Ganze ist organisiert. Wahrscheinlich ist der Prediger der Anführer, aber es sind auch Ingenieure dabei. Sie haben eine überraschende Menge an Waffen und Munition und dazu Experten, die damit umgehen können.«
Kellon brachte ein hartes Grinsen zustande.
»Offensichtlich ist es keine Sünde, Maschinen zu benützen – wenn es Gewehre sind.«
Der Goon-Chef war zu beunruhigt, um zu lächeln.
»Sehen Sie sich vor, Boß«, sagte er heiser. »Warnen Sie Ihre Wachen. Sie können überall zuschlagen. Aufrührer überall in den Straßen. Zertrümmern Autos, erstürmen Gebäude und bringen jeden Ingenieur um, der ihnen in die Finger kommt. In der ganzen Stadt. Der Union-Turm wird nicht ungeschoren bleiben.«
Kellon atmete tief. Seine aufgewühlten Nerven erholten sich langsam von der Explosion.
»Kopf hoch, Chef!« Er lächelte zuversichtlich. »Wir werden der Sache schon Herr werden. Ich werde Hurd verständigen, damit er mit der Flotte bereit ist. Ein paar Tonnen Juckpulver dürften genügen. Es geht doch nichts über ein paar lange, schwarze Unionkreuzer, wenn man sich Respekt verschaffen will.« Er wandte sich an den wartenden Rotschopf. »Verbinden sie mich mit der Technarch
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