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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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ge­gen­über heg­te. Denn das lee­re Pris­ma wur­de er­neut hell und zeig­te Mar­quards be­sorg­te Zü­ge.
    »Eu­re Ge­nia­li­tät, die Leu­te wis­sen, daß wir den Pre­di­ger ver­haf­tet ha­ben.«
    Die Stim­me des Goon-Chefs klang ner­vös und über­stürzt. »Der Mob am Platz be­ginnt bös­ar­tig zu wer­den. Greift Goon-Kor­d­ons an. Fürch­te, sie wer­den den Turm an­grei­fen.«
    Kel­lon hielt den Atem an und ver­such­te, das Lä­cheln auf sei­nem Ge­sicht fest­zu­ban­nen. Er war be­stürzt und mü­de. Er hat­te Angst, je­de Ge­walt­hand­lung könn­te den mensch­li­chen Vul­kan un­ter Sun­port in ei­ne schreck­li­che Erup­ti­on ver­set­zen.
    Aber et­was muß­te ge­sche­hen. Er muß­te Zu­ver­sicht zei­gen, um die Mo­ral sei­ner An­hän­ger zu fes­ti­gen. Er hob sei­ne großen Schul­tern und ver­fiel in sei­ne Ge­wohn­heit au­gen­blick­li­cher Ent­schei­dung.
    »Ich wer­de zu ih­nen spre­chen«, teil­te er Mar­quard mit. »Sie kön­nen nicht al­le so ver­rückt wie Cat­law sein. Ich wer­de ih­nen sa­gen, wer ih­re Sup­pe würzt.« Er lä­chel­te ein we­nig, als er sich zur Ver­mitt­le­rin um­wand­te. Jed­we­de Hand­lung ließ al­les leich­ter er­tra­gen. »Ich wer­de von der Ter­ras­se aus spre­chen«, sag­te er, »über die Turm­an­la­ge.«
    »Eu­re Ge­nia­li­tät über­le­gen es sich bes­ser«, sag­te der Goon-Chef. »Die Ter­ras­se ist ge­fähr­lich. Der Mob hat au­to­ma­ti­sche Waf­fen. Ich fürch­te, die De­mons­tran­ten wer­den, von ei­ner Par­tei der Uni­on un­ter­stützt. Mei­ne Leu­te su­chen noch nach ge­nau­en Tat­sa­chen. Blei­ben Eu­re Ge­nia­li­tät bes­ser au­ßer Reich­wei­te.«
    »Ich wer­de von der Ter­ras­se aus spre­chen«, wie­der­hol­te Kel­lon.
    Na­tür­lich be­stand die Ge­fahr, daß er ge­tö­tet wur­de. Die Angst war ein kal­tes, krie­chen­des Et­was, das ihn bis in die tiefs­ten Tie­fen er­füll­te. Aber er hat­te dem Tod schon ein­mal ge­gen­über­ge­stan­den. Im Au­gen­blick war die Zu­ver­sicht, die er vor­täusch­te, die bes­te Waf­fe, die er be­saß. Er ver­schloß sei­ne na­gen­de Un­si­cher­heit tief in sei­nem In­nern.
    Er be­rühr­te einen Schal­ter, und der Te­le­phor-Tisch glitt nach un­ten in einen Wasch­raum, der fast eben­so pracht­voll er­strahl­te wie der rie­si­ge Mond-Saal. Kel­lon brach­te sei­ne wei­ße Pe­rücke in Ord­nung. Ein Die­ner ver­half sei­nen vol­len Ba­cken mit et­was Rou­ge zu ei­nem eif­ri­gen Glü­hen. Er ver­such­te, die Tro­cken­heit aus sei­ner Keh­le zu ban­nen.
    Der Auf­zug­me­cha­nis­mus hob ihn zu­rück in den Mond-Saal. Er schritt durch den großen, schim­mern­den Tor­bo­gen auf die Ter­ras­se. Die Te­le­phor-An­la­ge hat­te hier nur zwei Pris­men. Da­zwi­schen­ste­hend, sah er auf den Uni­on Squa­re hin­ab.
    Die Lich­ter auf den Stra­ßen jen­seits des Plat­zes wa­ren nun er­lo­schen. Der Ver­kehr war zum Still­stand ge­kom­men. Die graue, mensch­li­che See hat­te die Stra­ßen über­flu­tet. Sie reich­te bis zu den jen­sei­ti­gen Tür­men. Das Sum­men der Stim­men hat­te einen tie­fen, dro­hen­den Klang.
    Kel­lon gab der Ver­mitt­le­rin im Pris­ma ne­ben ihm ein Zei­chen. Die Wand da­hin­ter so­wie die an­de­ren be­leuch­te­ten Wän­de des Uni­on-Tur­mes be­gan­nen rot – schwarz – rot – schwarz auf­zu­flam­men, um die Auf­merk­sam­keit auf sich zu len­ken. Das zor­ni­ge Brum­men erstarb, und er nick­te. Die Kro­ne des Tur­mes strahl­te ein küh­les, gleich­mä­ßi­ges Vio­lett aus.
    »Be­woh­ner von Sun­port.« Sein gi­gan­ti­sches Bild blick­te von ei­nem Hun­dert-Me­ter-Schirm, der sich in der Wand un­ter ihm be­fand, auf die Mas­sen nie­der. Zu don­nern­den Tie­fen ver­stärkt, roll­te sei­ne Stim­me aus tau­send Laut­spre­chern. »Mei­ne Freun­de, mei­ne Hand­lungs­wei­se heu­te abend war zu eu­rem Bes­ten.«
    Er ver­trau­te dem al­ten Zau­ber sei­nes frei­en, of­fe­nen Lä­chelns und sei­ner fes­ten, dröh­nen­den Stim­me. Schließ­lich hat­te er sei­nen Sieg und sei­nen Weg zur Macht über bes­se­re Män­ner als Eli Cat­law er­re­det. Aber die­se atem­lo­se Stil­le währ­te nur einen Au­gen­blick lang, bis das Auf­brül­len

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