8 Science Fiction Stories
Zweifler …«
Field machte eine Kunstpause und wartete geduldig Steins Frage ab: »Sind diese drei Anzeichen vorhanden?«
»Erstens«, – Field hakte seinen rechten Zeigefinger ab, »kommt der Moment, wo sich eine ganz kleine Scharte zeigt, die den unerbittlichen Weg zum Ende weist. Sie kann kaum bemerkt werden, bevor dieser Endpunkt erreicht ist, wenn nämlich die winzige Scharte auch für jene Einsicht deutlich wird, die immer zu spät kommt.«
»Und Sie wissen, wo diese kleine Scharte liegt?«
»Ich denke doch, da ich immerhin schon anderthalb Jahrhunderte Zeit hatte, diese späte Einsicht zu erlangen. Es begann, als Aurora, die Kolonie im sirianischen Sektor, von der Zentralregierung auf Terra als erste die Erlaubnis erhielt, positronische Roboter in Gebrauch zu nehmen. Damit war offensichtlich der Weg für eine vollkommen mechanisierte Gesellschaft frei, begründet auf die Arbeit der Roboter und nicht mehr auf die der Menschen. Eben diese Mechanisierung, die der entscheidende Faktor in der Auseinandersetzung zwischen Erde und den Äußeren Welten ist und sein wird.«
»Ist?« murmelte der Psychologe. »Wie verdammt gescheit ihr Historiker doch seid! Durch welchen zweiten Punkt soll nun die Erde fallen, und wo liegt er versteckt?«
»Der zweite Punkt in der Reihenfolge«, sagte Field und bog leicht seinen rechten Mittelfinger zurück, »ist ein für den Fachmann deutlich sichtbarer Wegweiser, der eigentlich auch ohne besonderen Weitblick erkannt werden müßte. Auch dieser Punkt ist bereits überschritten – und zwar dadurch, daß die Äußeren Welten über die Menschen der Erde eine Einwanderungsbeschränkung verhängt haben. Die Tatsache, daß sich die Erde für außerstande hielt, eine Handlung zu verhindern, die so augenscheinlich nachteilige Folgen für sie selbst brachte, war ein Schrei, den alle hätten hören müssen – und zwar vor fünfzig Jahren.«
»Das wird ja immer besser. Und das dritte Anzeichen?«
»Der dritte Punkt?« Der Ringfinger wurde nach unten gezogen. »Das ist der unwichtigste – wenn nämlich der Wegweiser auf eine Mauer gerichtet ist, auf die man ein riesiges ›ENDE‹ gekritzelt hat. Um dann das Ende zu erkennen, braucht man weder Weitblick noch eine Ausbildung, sondern lediglich die Fähigkeit, dem Video zuzuhören.«
»Ich nehme daher an, daß der dritte Punkt noch nicht erreicht worden ist.«
»Offensichtlich nicht, andernfalls würden Sie mich kaum fragen. Aber er kann sehr bald eintreten – wenn es zum Beispiel Krieg gibt.«
»Glauben Sie, daß einer im Anzug ist?«
Field vermied es, sich auf etwas Bestimmtes festzulegen. »Die Zeiten sind unsicher, und eine ungeheure Woge unnützer Erregung überschwemmt die Erde wegen der Einwanderungsbestimmungen. Sollte es einen Krieg geben, so würde die Erde schnell und für immer besiegt – und dann der Wall errichtet werden.«
»Können Sie aber sicher sein? Sind Sie überzeugt davon, daß selbst ein weitblickender Historiker immer zwischen Sieg und Niederlage unterscheiden kann?«
Field lächelte. Dann sagte er: »Es kann sein, daß Sie etwas wissen, was mir unbekannt ist. Man redet zum Beispiel eine Menge über das ›Projekt Pazifik‹.«
»Ich habe nie davon gehört.« Stein füllte die Gläser nach. »Wir sollten von etwas anderem sprechen.«
Er erhob sein Glas gegen das offene Fenster, so daß die fernen Sterne in der klaren Flüssigkeit glitzerten, und sagte: »Auf ein glückliches Ende der Schwierigkeiten für die Erde.«
Field hob sein eigenes Glas: »Auf das ›Projekt Pazifik‹!«
Stein nippte und sagte dann: »Aber wir trinken auf zwei verschiedene Dinge.«
»Tun wir das?«
Es ist bestimmt nicht leicht, irgendeine der Äußeren
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