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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Wel­ten ei­nem ein­ge­bo­re­nen Er­den­bür­ger zu be­schrei­ben, da nicht so sehr die Dar­stel­lung ei­ner Welt von­nö­ten ist als die Schil­de­rung ei­ner geis­ti­gen Ein­stel­lung. Die Äu­ße­ren Wel­ten – un­ge­fähr fünf­zig, ur­sprüng­lich Ko­lo­ni­en, dann Do­mi­ni­ons, spä­ter sou­ve­rä­ne Na­tio­nen – un­ter­schei­den sich in phy­si­ka­li­scher Hin­sicht ge­wal­tig von­ein­an­der.
    Die geis­ti­ge Hal­tung hin­ge­gen ist bei al­len un­ge­fähr die­sel­be.
    Sie ent­springt ei­ner Welt, die zu­erst gar nicht dem Men­schen ge­mäß war – die aber den­noch von ei­ner Aus­le­se der Un­zu­frie­de­nen, Etx­ra­va­gan­ten und Wa­ge­mu­ti­gen be­sie­delt wur­de.
    Wenn man für die­se in­ne­re Ein­stel­lung über­haupt ein pas­sen­des Wort fin­den kann, so ist es ›In­di­vi­dua­li­tät‹.
    Neh­men wir zum Bei­spiel den Pla­ne­ten Au­ro­ra, drei Par­sec von der Er­de ent­fernt. Er war die ers­te Welt au­ßer­halb des Son­nen­sys­tems, die von Men­schen be­sie­delt wur­de, und re­prä­sen­tier­te da­mit die Mor­gen­rö­te der in­ter­stel­la­ren Raum­fahrt. Da­her auch der Na­me.
    Luft und Was­ser wa­ren vor­han­den, um einen An­fang zu er­mög­li­chen, aber nach ir­di­schen Maß­stä­ben war Au­ro­ra stei­nig und un­frucht­bar. Das ’dort exis­tie­ren­de Pflan­zen­le­ben war auf ei­nem gelb­grün­li­chen Farb­stoff auf­ge­baut, der zu Chlo­ro­phyll in kei­ner­lei Be­zie­hung stand und auch bei wei­tem nicht so wir­kungs­voll zu sein schi­en und der den re­la­tiv noch frucht­ba­ren Re­gio­nen – für das dar­an nicht ge­wöhn­te Au­ge – ein gal­li­ges und ent­schie­den un­freund­li­ches Bild ver­lieh. Kein tie­ri­sches Le­ben war hö­her als ein­zel­lig. Wohl gab es ein Äqui­va­lent zu den ir­di­schen Bak­te­ri­en. Sie wa­ren aber von Na­tur aus nicht ge­fähr­lich, da die bio­lo­gi­schen Sys­te­me der bei­den Pla­ne­ten kei­ne che­mi­sche Bin­dung zu­ein­an­der auf­wie­sen.
    Nach und nach wur­de Au­ro­ra zu ei­nem Flick­werk. Zu­erst ka­men Ge­trei­de und Obst­bäu­me; Bü­sche, Blu­men und Gras folg­ten. Schließ­lich im­por­tier­te man Tier­her­den. Und als ob es not­wen­dig ge­we­sen wä­re, ei­ne all­zu ge­naue Ko­pie des Hei­mat­pla­ne­ten zu ver­hin­dern, führ­te man po­sitro­ni­sche Ro­bo­ter ein, die Her­ren­häu­ser er­bau­ten, die Land­schaft form­ten und Kraft­wer­ke an­leg­ten – um al­so die Ar­beit zu ver­rich­ten und den Pla­ne­ten grün und dem Men­schen ge­nehm zu ma­chen.
    Es gab Lu­xus auf der neu­en Welt und un­er­schöpf­li­che Bo­den­schät­ze. Es gab die maß­lo­se Ver­schwen­dung der Atom­kraft, die auf neue Grund­la­gen ge­stellt wur­de, da sie nur Tau­sen­den und nicht mehr Mil­li­ar­den zu die­nen hat­te. Fer­ner gab es das phan­tas­ti­sche Auf­blü­hen der phy­si­ka­li­schen Wis­sen­schaf­ten auf die­sen Wel­ten, denn zu die­ser Zeit hat­te man noch Raum da­für.
    Das Heim von Fran­klin May­nard bei­spiels­wei­se, das er mit sei­ner Frau, drei Kin­dern und sie­ben­und­zwan­zig Ro­bo­tern be­wohn­te, war mehr als sech­zig Ki­lo­me­ter vom nächs­ten Nach­barn ent­fernt. Und doch konn­te er, wenn er woll­te, mit­tels der Ge­mein­schafts­wel­le sei­nen Wohn­raum mit je­dem der fünf­und­sieb­zig Mil­lio­nen Ein­woh­ner Au­ro­ras tei­len – mit je­dem ein­zel­nen, mit al­len ge­mein­sam.
    May­nard kann­te sein Tal wie die ei­ge­ne Wes­ten­ta­sche. Er wuß­te ge­nau, wo es en­de­te – ab­rupt – und den fremd­ar­ti­gen Fels­klip­pen Platz mach­te, in de­ren tie­fen Schrof­fen sich die schar­fen Blät­ter des ein­hei­mi­schen Stechg­ins­ters trot­zig fest­klam­mer­ten – wie aus Haß ge­gen die zar­te­ren Pflan­zen, die sich einen Platz an der Son­ne wi­der­recht­lich an­ge­eig­net hat­ten.
    May­nard brauch­te die­ses Tal nicht zu ver­las­sen. Er war zwar Ab­ge­ord­ne­ter in der Ver­samm­lung und Mit­glied des Ko­mi­tees für Aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten, aber er konn­te al­le sei­ne Pflich­ten – au­ßer den al­ler­dring­lichs­ten – über die Ge­mein­schafts­wel­le er­fül­len, oh­ne daß er je­mals die

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