8 Science Fiction Stories
Sie vom Leben?« fragte er sanft.
»Frieden. Die Freiheit, zu tun, was ich will.«
»Ist das alles?« fragte er eindringlich.
»Nein!« Ihre Augen blitzen. »Ich verlange mehr als dies. Aber ich weiß nicht, was ich will. Ich bin ruhelos.« Sie schwieg und blickte ihn lange an. »Sie sind es auch, nicht wahr?«
Er versuchte, darüber hinwegzugehen. »Es war etwas langweilig in letzter Zeit.«
»Nehmen Sie mich auf einen Spaziergang durch die Stadt mit, Shane. Ich muß an die frische Luft.«
Sie schlenderten bis zur äußersten Umzäunung, wo es dauernd knisterte und die Funken sprühten, wenn die Elektrizität in die suchenden Wurzeln fuhr. Über ihnen schimmerten matt die Sterne durch den schweren Nebel.
Sie stand da, den Kopf zurückgeneigt, die Augen halb geschlossen. Einem Impuls folgend, griff er nach ihrem Haar und löste die schwere Nadel, die es hielt. Es fiel in einer schimmernden Flut über ihre Schultern.
»Warum …?« sagte sie erschrocken.
»Es mußte so sein. Ich fühle, als wären wir beide in etwas eingeschlossen, das uns weitertreibt. Von jetzt ab wird alles geschehen, weil es einfach so sein muß.«
Ohne ein weiteres Wort kam sie schnell in seine Arme. Sie war ebenso berauschend lebendig, wie sie es während der Figuren ihres seltsamen Tanzes gewesen war.
Wieder führte die hübsche Angestellte Shane Brent zu einer der Kammern. Er schritt langsam, zögernd und schloß die Tür leise hinter sich. In kurzer Zeit hatte er eine geschlossene Leitung zum Zentralbüro, und Augenblicke später füllte das wachsame Gesicht von Frank Allison den Schirm.
»Was ist los, Shane? Du siehst mitgenommen aus. Schwere Nacht?«
»Du würdest es so nennen, glaube ich.«
»Was ist mit Lee?«
»Alles geregelt, Frank. Er wird Flug Sieben von hier wegnehmen. Laß ihn abholen, ja?«
»Wird gemacht. Was bedrückt dich sonst noch? Deinem Ton entnehme ich, daß das nicht alles ist.«
»Es ist nicht alles. Ich habe einen Leitenden Offizier für dich, Frank.«
»Sehr gut. Einen fähigen Mann?«
»Ich glaube doch. Zumindest hat er den geeigneten Hintergrund dafür gehabt.«
»Spann mich nicht auf die Folter. Wer ist der Mann?«
»Ich«, sagte Shane gedehnt.
Frank Allison blickte ihn lange an; keine Spur eines Ausdrucks war in seinem Gesicht. »Dein Ernst, Shane?«
»Vollkommen, Frank.«
Allison entfernte sich vom Schirm. Shane wartete ungeduldig. Dann war Allison wieder zurück, und Shane war befremdet, als er sah, daß der Mann breit grinste. »Ich hatte eine Kleinigkeit zu regeln, Shane. Ich hatte zehn Dollar zu kassieren. Ich hatte eine Wette mit West, verstehst du. Wir haben dich die letzten sieben Monate für diesen Job ausgesucht, aber damit du dich auch qualifiziertest, mußtest du dich selbst dazu melden. Hättest du das nicht getan, hätte Psycho deine Zuweisung für diesen Platz nicht gebilligt. Gratuliere!«
Shane Brent mußte lachen, als ihm einfiel, daß Allison mit ihm dasselbe Spiel gespielt hatte wie er selbst mit Hiram.
»Ich werde nicht mehr zurückkommen, Frank«, sagte er ruhig.
Allison blickte ernüchtert auf. »Es ist dein Privileg, darüber zu entscheiden. Ich hatte gehofft, daß du später meinen Platz einnehmen würdest.«
»Es tut mir leid, Frank«, sagte Shane.
Allison seufzte. »Sei es so. Wann wirst du hier sein?«
»Ich werde warten, bis sie mitkommen kann. Wahrscheinlich Flug Acht. Ich werde mich melden.«
Tiefe Zuneigung zeigte sich in Allisons Lächeln. »Wer immer sie ist, Junge, ich bin sicher, daß sie eine wundervolle Frau abgibt. Ich sehe dich, wenn du kommst.«
Der Schirm wurde dunkel. Shane stand noch eine Weile da und blickte auf den Schirm. Aber er sah den Schirm nicht. Statt dessen sah er einen fernen Planeten. Er sah sich selbst auf einer Lichtung stehen, und seine Hände waren
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