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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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ge­här­tet von der Pio­nier­ar­beit. Über ihm war ein frem­der Him­mel. Ne­ben ihm stand ein schlan­kes Mäd­chen. Ihr Haar aus reins­tem Gold weh­te sanft im Wind. Sha­ne Brent wand­te sich um und schritt schnell aus der klei­nen Kam­mer. Caren wür­de be­reits auf ihn war­ten.

Um 4200 wa­ren die Sied­lungs­wel­ten der Er­de über die ge­sam­te Ga­la­xis ver­streut. Der Hei­mat­pla­net hat­te gu­ten Grund, auf sei­ne Ko­lo­ni­en stolz zu sein, und der Ver­kehr auf vie­len frem­den Han­del­splät­zen war un­ge­heu­er­lich. Das Gol­de­ne Zeit­al­ter hat­te sich zu ei­nem Hö­he­punkt auf­ge­schwun­gen. Aber nicht lan­ge, und es mach­ten sich die ers­ten An­zei­chen be­merk­bar, daß die Er­de, am Gip­fel ih­res Ruhms, ei­ner neu­en ent­schei­den­den Kri­se ge­gen­über­stand. Vie­le ver­nah­men die Glo­cke, die das Grab­ge­läut des Im­pe­ri­ums an­stimm­te, doch we­ni­ge er­kann­ten die Me­lo­die …
     
Isaac Asimov
Mutter Erde
     
    »Aber kön­nen Sie si­cher sein? Sind Sie über­zeugt da­von, daß selbst ein weit­bli­cken­der His­to­ri­ker im­mer zwi­schen Sieg und Nie­der­la­ge un­ter­schei­den kann?«
    Gu­stav Stein, der die­se spöt­ti­sche Fra­ge ge­stellt hat­te, war kein His­to­ri­ker. Er war Phy­sio­lo­ge.
    Sein Ge­gen­über je­doch war His­to­ri­ker, und er pa­ri­er­te die­sen freund­li­chen Sei­ten­hieb, in­dem er selbst lä­chel­te.
    Steins Woh­nung war für ir­di­sche Ver­hält­nis­se ziem­lich lu­xu­ri­ös. Ihr fehl­te selbst­ver­ständ­lich die voll­kom­me­ne Ab­ge­schlos­sen­heit, wie die Wohn­stät­ten auf den Äu­ße­ren Wel­ten sie be­sa­ßen, denn jen­seits des Fens­ters er­streck­te sich ein Phä­no­men, das ein­zig und al­lein dem Hei­mat­pla­ne­ten zu ei­gen war – ei­ne Stadt. Ei­ne rie­si­ge Stadt vol­ler Men­schen.
    Auch war Steins Ap­par­te­ment nicht mit ei­ner ei­ge­nen Kraft­sta­ti­on und ei­nem Vor­rat an Ge­brauchs­gü­tern aus­ge­stat­tet. Es fehl­te so­gar die Min­dest­men­ge an po­sitro­ni­schen Ro­bo­tern. Kurz­um: es fehl­te die Wür­de der Selbst­ge­nüg­sam­keit; und’ wie al­les auf der Er­de, war die Woh­nung bloß ein Teil ei­ner Ge­mein­schaft, ein An­häng­sel ei­nes Hau­fens, ein. Stück der Mas­se.
    Aber Stein war ein ge­bür­ti­ger Er­den­mensch und hat­te sich dar­an ge­wöhnt. Ab­ge­se­hen da­von, nach den Be­grif­fen der Er­de war sein Ap­par­te­ment im­mer noch lu­xu­ri­ös.
    Nur – wenn man aus dem Fens­ter blick­te, vor dem die Stadt lag, konn­te man auch die Ster­ne se­hen und un­ter ih­nen die Äu­ße­ren Wel­ten, wo es kei­ne Städ­te gab, nur Gär­ten; wo die Ra­sen­flä­chen sma­ragd­grü­ne Bee­te wa­ren, wo al­le mensch­li­chen We­sen Kö­ni­gen gli­chen und wo­hin al­le tüch­ti­gen Be­woh­ner der Er­de ein­mal hin­zu­ge­lan­gen hoff­ten.
    Bis auf ein paar, die es bes­ser wuß­ten – wie Gu­stav Stein.
     
    Die Frei­tag­aben­de mit Ed­ward Field wa­ren ei­ne je­ner Ge­wohn­hei­ten, die sich mit dem Al­ter und dem ru­hi­gen Le­ben ein­stel­len. Sie un­ter­bra­chen in er­freu­li­cher Wei­se die Wo­che für die zwei ält­li­chen Jung­ge­sel­len und ga­ben ih­nen einen ganz harm­lo­sen Grund, um über dem Sher­ry und den Ster­nen zu brü­ten. Das bei­rei­te sie von den Här­ten des All­tags und – was das Wich­tigs­te war – gab ih­nen ei­ne Ge­le­gen­heit zu plau­dern.
    Be­son­ders Field, Do­zent, Ge­lehr­ter und Mann des ver­nünf­ti­gen Mit­tel­ma­ßes, pfleg­te bei die­sen Ge­le­gen­hei­ten Ka­pi­tel aus sei­nem noch un­voll­en­de­ten Ge­schichts­werk des Ir­di­schen Im­pe­ri­ums zu zi­tie­ren.
    »Ich war­te auf den letz­ten Akt«, er­klär­te er. »Dann nen­ne ich es ›Ab­stieg und Un­ter­gang des Rei­ches‹ und brin­ge es her­aus.«
    »Dem­nach er­war­ten Sie, daß der letz­te Akt sich bald voll­zie­hen wird?«
    »Bis zu ei­nem ge­wis­sen Grad ist er be­reits über die Büh­ne ge­gan­gen. Nur ist es bes­ser, so lan­ge zu war­ten, bis al­le die­se Tat­sa­chen er­kannt ha­ben. Es gibt drei An­zei­chen, so­bald ein Im­pe­ri­um oder Wirt­schafts­sys­tem oder ei­ne so­zia­le In­sti­tu­ti­on zu­sam­men­bricht, Sie

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