8 Science Fiction Stories
die bakteriologische Kriegsführung zu sagen?«
»Nur ein Gedanke – aber nicht ganz von der Hand zu weisen! Eine von Leben wimmelnde, eingezäunte Welt wie die Erde kann es sich nicht leisten, ein weitmaschiges Netz von fünfzig verstreuten Planeten mit Viren anzugreifen. Ich würde sagen, keine ansteckende Krankheit könnte richtig Fuß fassen, zieht man die Lebensbedingungen auf Aurora und den anderen Äußeren Welten in Betracht. Nein, Maynard! Sie können bei einem Bakteriologen nachfragen, aber ich denke, daß er Ihnen dasselbe sagen wird.«
Maynard: »Und die dritte Möglichkeit?«
»Die psychologische? Nun, sie ist nicht vorhersagbar. Die Äußeren Welten sind vernünftige und gesunde Gemeinschaften, die kaum für gewöhnliche Propaganda oder so etwas empfänglich sind. Nun, ich frage mich …«
»Ja?«
»… ob das ›Projekt Pazifik‹ nicht gerade das ist. Ich meine, eine aufgeblähte Erfindung, um uns aus dem Gleichgewicht zu bringen. Etwas ›streng Geheimes‹, das aber in der richtigen Menge durchsickern soll, so daß die Äußeren Welten ein wenig Verdacht schöpfen.«
»Unmöglich«, stieß Maynard zornig hervor.
»Sie reagieren richtig. Sie zögern. Aber ich vertrete nicht unbedingt diese Ansicht. Es ist nur eine Idee.«
Diesmal blieb es noch länger ruhig, dann sprach wieder Hijkman: »Haben Sie noch weitere Fragen?«
Maynard schrak aus seinen Träumen. »Nein – nein …«
Die Verbindung brach ab, und die Wand erschien, wo soeben noch ein freier Raum gewesen war.
Maynard schüttelte langsam den Kopf.
Mit einem Schauer vor all den vergangenen Jahrhunderten erklomm Ernest Keilin die Treppen des Eingangs. Das Gebäude war alt; uralt. Einst beherbergte es das Parlament der Menschheit, und was dieses beschloß, schallte zu den Planeten.
Es war ein riesiges Gebäude. Es schien bis zu den Sternen hinauf zu reichen – zu den Sternen, die sich abgewandt hatten.
Jetzt war hier nicht einmal mehr der Sitz des irdischen Parlaments. Dieses war in ein neues, neo-klassizistisches Gebäude übersiedelt, das die architektonischen Stile des alten präatomaren Zeitalters nachäffte.
Trotzdem trug das alte Bauwerk noch immer seinen großen Namen. Offiziell war es nach wie vor das Sternen-Haus, doch jetzt bewohnten es lediglich die Funktionäre einer zusammengeschrumpften Bürokratie.
Keilin verließ den Lift im zwölften Stockwerk. An der Wand sah er die Buchstaben leuchten: »Büro für Information«. Er übergab dem Fräulein einen Brief und wartete. Endlich ließ man ihn ein. Auf der Tür stand: »L. Z. Cellioni – Sekretär für Information«.
Cellioni war klein und dunkel. Er hatte volles, schwarzes Haar und trug einen Schnurrbart. Wenn er lächelte, waren seine Zähne überraschend weiß und gleichmäßig – und so lächelte er oft.
Er lächelte auch jetzt, als er sich erhob und seine Hand ausstreckte. Keilin nahm sie, dann den angebotenen Stuhl und die offerierte Zigarre.
Cellioni sagte: »Ich bin wirklich sehr froh, Sie hier zu sehen, Mr. Keilin. Es war sehr freundlich von Ihnen, aus New York hierher zu fliegen.«
Keilin zog die Mundwinkel herab und machte eine vage Geste, die die ganze Angelegenheit als nichtig abtat.
»Und nun«, fuhr Cellioni fort, »wollen Sie eine Erklärung für all dies haben, nehme ich an …«
›Ich würde sie nicht ablehnen«, sagte Keilin.
»Unglücklicherweise ist es schwierig, die Lage genau zu erklären. Als Sekretär für Information habe ich eine sehr unangenehme Position. Ich muß auf die Sicherheit und das Wohlergehen der Erde achten und gleichzeitig unsere traditionelle Pressefreiheit schützen. Selbstverständlich und
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