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80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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junge Frau da tun?«
    Er nahm das Buch, schlug es auf und signierte es für sie. Es stimmte also wirklich, dass sie es gelesen hatte. »Für eine besondere Tänzerin«, schrieb er hinein.
    Eine frühabendliche Brise strich durch die Ramblas und wehte mit ihren Wirbeln Lubas weißblondes Haar hoch wie einen Seidenschal, als sie vor seinem Tisch stand und die Widmung las.
    »Nett«, sagte sie.
    »Gern geschehen.«
    »Wie ich sehe, bist du hier bald fertig«, sagte sie. »Wollen wir nicht irgendwo einen Kaffee trinken gehen? Oder vielleicht in eine Tapas-Bar?«
    Die Mitarbeiterin von der Presseabteilung seines Verlags bedeutete ihm, dass er seine Pflichten erfüllt habe und ruhig gehen könne. Dominik bedankte sich bei ihr und den Leuten, die sich um den Stand kümmerten, und stand auf.
    »Woher hast du gewusst, dass ich in Barcelona bin? Und mach mir bloß nicht weis, Luba, dass du hier zufällig auf der Durchreise bist.«
    »Das war kinderleicht, mein lieber Dominik. Ich habe dich gegoogelt … und dein spanischer Verleger hat eine Liste mit den Autoren seines Hauses, die an Sant Jordi hier sind, ins Netz gestellt. Also kein Problem.« Sie lächelte ihn entwaffnend an.
    Zwar konnte Dominik sich eine so ätherische und erotische Person wie Luba nur schwer am Computer vorstellen, aber was sie sagte, klang logisch. Heutzutage war es eben einfach nicht mehr möglich unterzutauchen.
    »Und dann hast du den weiten Weg nach Barcelona auf dich genommen, nur um dein Buch signieren zu lassen?«
    »Nein, ich bin auch zum Arbeiten hier. Als Tänzerin.«
    »Ach so …«
    »Ich bin für eine Privatvorstellung gebucht.«
    »Wie in New Orleans?«
    »Nicht ganz.«
    »Und was sagt Viggo zu … deiner freiberuflichen Tätigkeit?«
    »Das geht ihn nichts an. Ich gehöre ihm nicht.«
    »Gut.«
    Sie bummelten die Passeig de Gràcia entlang und entdeckten eine kleine Bar, zu der es ein paar Stufen hinunterging. Bei dem verlockenden Geruch nach Kaffee, Tabak und geräuchertem Schinken lief ihnen das Wasser im Mund zusammen. Da sie beide kein Spanisch sprachen, zeigten sie für ihre Bestellung einfach nur auf die kleinen runden Teller mit den köstlichen Happen, die aufgereiht auf der Theke standen. Die Männer im Raum verschlangen Luba allesamt mit den Augen. Sie fiel auf mit ihrer Anmut und Geschmeidigkeit, mit ihrer herrschaftlichen Haltung und der makellosen Erscheinung. Dazu leuchtete das Rot ihres Kleides wie ein Signalfeuer in der Dämmerung.
    »Sie schicken mir um zehn einen Wagen«, sagte Luba.
    »Deine Kunden?«
    »Ja. Ich glaube, es sind ebenfalls Russen. Reiche Russen, von denen es heutzutage ja eine Unmenge gibt. Als ich jung war, war das noch ganz anders. Die Tanzvorführung soll auf einem Schiff stattfinden.«
    »Offenbar hast du dir einen Namen gemacht. Und bist international gefragt.«
    »Kann sein.« Sie lächelte bescheiden.
    Dann probierte sie eine der Tapas, ein winziges Kartoffelstück, bedeckt mit viel Sauerrahm und Paprika.
    »Sehr lecker«, sagte sie. »Das solltest du dir nicht entgehen lassen.«
    Dominik aß ein paar mit Anchovis gefüllte grüne Oliven, eine so raffinierte Geschmackskombination, dass man süchtig werden konnte. Kaum hatte er eine gegessen, wollte er schon die nächste. Der Kaffee, den sie beide bestellt hatten, war kochend heiß und sehr stark. Er bat den Kellner um Mineralwasser.
    »Mir hat dein Buch gefallen«, sagte Luba. »Elena, diese Frau in Paris, wirkt sehr echt. Aber auch ziemlich selbstzerstörerisch, finde ich.«
    »Und deshalb wolltest du mit mir sprechen?«, fragte Dominik. »Leider ist es zu spät, sie zu ändern. Das Buch habe ich ein für alle Mal abgehakt.«
    »Abgehakt?«
    »Ja. Die Geschichte ist für mich abgeschlossen. Ich arbeite inzwischen an etwas anderem. Neue Story, neue Charaktere.«
    »Ich war schon immer überzeugt, dass Schriftsteller komplizierte Menschen sind. Du machst mich neugierig.«
    »Nur ich?«
    »Und wovon handelt das neue Buch, wenn ich fragen darf?«
    »Es geht um Musikinstrumente, vor allem um die Geschichte einer bestimmten Geige. Und um die Menschen, in deren Besitz sie war. Die Story erstreckt sich über mehrere Jahrhunderte.«
    »Oh, was für eine geniale Idee.« Luba klatschte in die Hände. »Und ich glaube, ich weiß sogar, wie du darauf gekommen bist?«
    »Denkst du an Summer?«
    »Schließlich spielt sie Geige. Außerdem wollte ich den Mann kennenlernen, der seine Gefährtin damals in New Orleans gebeten hat, für ihn zu tanzen.«
    »Schön, dass

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