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80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition)

Titel: 80 Days - Die Farbe der Erfüllung: Band 3 Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vina Jackson
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heißt nicht unbedingt, dass er etwas damit zu tun hat«, wollte Dominik sie beschwichtigen. »Obwohl es schon ein großer Zufall wäre.«
    »Stimmt. Himmel, was soll ich jetzt tun? Ihn vielleicht einfach fragen?« Summer klang ratlos.
    »Ich weiß nicht so recht. Ist er noch mit euch auf Tour?«
    »Nein, auf der Rückreise nach London. Mit Luba. Er hat dort in den nächsten Wochen ein paar Termine im Tonstudio. Wenn er es schafft, will er in Stockholm wieder zu uns stoßen. Chris gegenüber hat er angedeutet, dass er dann vielleicht sogar zu einem Überraschungsauftritt auf die Bühne kommt. Womit er uns sozusagen seinen Segen gibt.«
    »Kann ich noch irgendetwas tun?«, fragte Dominik.
    »Lass mich überlegen.«
    Er hörte Autos hinter ihr vorbeirauschen, während sie schwieg. Offenbar joggte sie an einer belebten Straße.
    »Ihr seid nicht auch mal in Barcelona, oder?«
    »Nein, da ist bis jetzt nichts geplant. Vielleicht später«, meinte Summer. »Aber nach dem Balkan sind wir erst einmal wieder in London. Warum fragst du?«
    »Ich fahre diese Woche hin. Eine Art Buchpräsentation, die ich vor Längerem zugesagt habe.«
    »Klingt gut.«
    »Ich hab mich gefragt, ob sich unsere Termine vielleicht überschneiden …«
    »Hmmm …« Dominik konnte ihren Tonfall nicht deuten. »Diesmal nicht.«
    »Also, vorgestern Nacht …«
    »Ich weiß, Dominik … aber lass uns lieber darüber reden, wenn ich wieder in London bin, ja?«
    »Verstehe.«
    »Da ist noch etwas«, sagte sie.
    »Ja.«
    »Die russische Tänzerin aus New Orleans …« Summers Stimme erstarb.
    »Luba. Ja, sie wusste, wer ich bin. Und ich habe sie auch gleich erkannt.«
    »Sie ist mit Viggo zusammen.«
    »Das habe ich gemerkt. Aber … ihr beide … und er?«
    »Es ist ein bisschen kompliziert.«
    »Klingt so. Aber was soll’s. Hauptsache ist, dass wir wieder miteinander reden.«
    »Ich würde es ja mehr als ›reden‹ nennen«, sagte Summer. Er hörte ihr an, dass sie lächelte. Aber da war auch eine Spur von Vorsicht. Sie hatte noch nie gern telefoniert. Um sich wirklich auszudrücken, brauchte sie die unmittelbare Nähe ihres Gesprächspartners.
    »Dann lass ich dich mal weiterlaufen«, meinte Dominik. »Darf ich dich die nächsten Tage wieder anrufen?«
    »Aber klar doch.«
    Sant Jordi ist zwar nach dem heiligen Georg benannt, doch gefeiert wird der Tag in Katalonien eher wie der Valentinstag. Dann wird das Zentrum von Barcelona zu einem großen Straßenmarkt: Von der Plaça de Catalunya bis zur Avinguda Diagonal und um die Plaça de Sant Jaume ziehen sich Blumen- und Bücherstände, deren Tische sich unter dem Gewicht Hunderter alter und neuer Publikationen biegen. Man feiert die Liebe und das Lesen; scharenweise wandern Autoren von Stand zu Stand, um ihre Bücher zu signieren, die dort zum Verkauf stehen, was von den ortsansässigen Buchhandlungen gemeinsam mit den Verlagen organisiert wird. Die Tradition will es, dass die Frauen ihren männlichen Gefährten mit einem Buch beschenken, während die Männer ihrer Liebsten Rosen verehren. Und so schlendert an einem sonnigen Feiertag die halbe Stadt mit Buch und Rosen in der Hand über die Ramblas, ein Schauspiel, das ein Lächeln auf Dominiks Gesicht zauberte, während ihn seine Betreuer von einem Bücherstand zum nächsten führten.
    Welches Buch würde Summer wohl für ihn auswählen, wenn sie jetzt hier wäre?, fragte er sich. Da die große Mehrheit spanischsprachige Titel waren, hätte sie allerdings, wie er zugeben musste, nur wenig Auswahl gehabt. Doch ein Gedanke fesselte ihn: Während Blumen welkten und vergingen, waren Bücher von Dauer. Was sagte das über das Verhältnis zwischen Männern und Frauen aus?
    An seinem letzten Bücherstand saß Dominik bereits untätig herum, während seine katalanischen Kollegen noch eifrig mit dem Signieren beschäftigt waren und dabei liebenswürdig mit Bewunderern und Käufern plauderten. Plötzlich streckte ihm ein langer, dünner Arm ein offensichtlich weit gereistes englisches Exemplar seines Buchs entgegen.
    Dominik sah auf.
    Luba, die Weltenbummlerin. Wie immer sah sie atemberaubend aus. Ihren schlanken Körper umhüllte ein hautenges, feuerrotes Wollkleid von Roland Mouret.
    »Du?« Dominik konnte seine Überraschung nicht verbergen.
    »Du wirst einer Freundin doch nicht die Widmung verweigern!«
    »Freundin oder Stalkerin?«
    Lubas Lachen war kristallklar.
    »Nun, ich habe dir meine Telefonnummer gegeben, und du hast nicht angerufen. Was soll eine

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