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80 Days - Die Farbe der Lust

80 Days - Die Farbe der Lust

Titel: 80 Days - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Jackson
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hatte.
    Schließlich hatte er eingewilligt, mit ihr einen Swingerclub zu besuchen, vor allem auch, weil er sich schon immer gefragt hatte, wie es in solchen Etablissements eigentlich zuging. Er hatte einfach nie eine passende Gefährtin gehabt, außer einmal vor Jahren in New York, als diese ganze Swinger-Geschichte noch in den Kinderschuhen steckte. Seine Partnerinnen waren entweder zu prüde und wären schon beim bloßen Gedanken daran in Ohnmacht gefallen, oder seine zärtlichen Gefühle für sie waren zu stark, sodass er den Gedanken nicht ertragen konnte, sie einem anderen Mann zu überlassen. Charlotte war vielleicht genau die Richtige für so etwas.
    Außerdem lenkte der Gedanke an Sex in der Öffentlichkeit Charlotte von ihrem Wunsch ab, sich ihm unterwerfen zu wollen. Bei Charlotte reizte Dominik nichts in dieser Richtung, weder hatte er bei ihr Lust zu Spanking-Spielchen, noch wollte er, dass sie sich ihm auslieferte. Charlotte war eine Hedonistin, eine Spielerin; sie probierte gern alles aus, bloß um es mal gemacht zu haben. Sie hätte nur einer Laune nachgegeben, nicht sich ihm unterworfen, und das machte ihn nicht an. Summer hatte da ganz andere Fantasien in ihm entflammt.
    Der diskret ausgeschilderte Club lag in einem Industriegebiet in South London, zwischen einer Reihe kleinerer Fabriken und veralteten Bürogebäuden. Die einzige Außenbeleuchtung stammte von den Scheinwerfern der Taxis, die in unregelmäßigen Abständen vorfuhren, um neue Kunden abzusetzen oder welche mitzunehmen.
    Am Eingang wurden sie vom Geschäftsführer des Clubs begrüßt, einem einfältig grinsenden Mann, der trotz der stickigen Atmosphäre in dem kleinen Empfangsbereich ein Jackett trug. Charlotte schien ihm zu gefallen, er musterte sie von oben bis unten, wie ein Kenner ein Rennpferd bewundert. Dominik bedachte er nur mit einem flüchtigen Blick, tolerierte damit aber zumindest seine Anwesenheit.
    Dominik zahlte den horrenden Eintrittspreis und lehnte das Angebot einer Jahresmitgliedschaft ab, die ihm zugleich den Frühbucherrabatt für eine »Nur für Paare«-Kreuzfahrt im Mittelmeer eingeräumt hätte. Er wurde ohnehin immer seekrank.
    Außerdem konnte er sich nichts Grauenhafteres vorstellen, als eine ganze Woche in so einer Situation auf einem Schiff zu verbringen, wo man sich nur durch einen beherzten Sprung von Bord verdrücken konnte. Eine Möglichkeit, die er wahrscheinlich ernsthaft in Betracht ziehen würde, überlegte er, als ihnen der nächste Typ in Anzug Jacken und Handys abnahm. Dominik wollte gerade protestieren, er brauche es nachher, um ein Taxi zu rufen, als der Mann auf ein Schild an der Wand zeigte: »Keine Kameras.«
    Dann wurden sie in den eigentlichen Club geführt und Suzanne vorgestellt, einer Hostess, deren Aufgabe es war, sie herumzuführen und ihnen zu helfen, sich hier wohlzufühlen.
    »Hallo, ihr zwei!«, begrüßte sie die beiden mit einer Fröhlichkeit, die nicht aufgesetzt schien.
    Charlotte erwiderte die Begrüßung ebenso herzlich. Dominik nickte nur knapp.
    Suzanne war jung, Dominik schätzte sie auf Anfang zwanzig. Dazu ein bisschen klein und stämmig. Es war Pech, dass die Hostessen-Uniform sie so gar nicht kleidete, aber das bauchfreie Top und das kurze Ballettröckchen in Pink standen ihr wirklich gar nicht.
    »Seid ihr zum ersten Mal hier?«, fragte sie, offenbar unsicher, ob sie sich an Dominik oder an Charlotte wenden sollte. Wahrscheinlich war meistens auf den ersten Blick klar, wer von dem Paar die treibende Kraft war, dachte Dominik. In ihrem Fall schien das fraglich zu sein.
    »Ja«, erwiderte Charlotte freundlich, um die Hostess nicht in Verlegenheit zu bringen. »Und wir können es kaum erwarten.«
    Suzanne deutete mit ihrem molligen Händchen auf die Bar, wo man sich gleich unten im Erdgeschoss etwas zu trinken kaufen konnte. Dann folgten sie ihr nach oben zu einer zweiten, kleineren Bar und einem »Spielbereich«, einem Labyrinth aus dunklen Korridoren, von denen es zu mehreren unterschiedlich großen Zimmern abging. Manche waren offensichtlich für Orgien gedacht, es passten gut und gern zwanzig Leute hinein. Andere waren enge Kabuffs, wenn es zwei oder auch mal drei besonders eilig hatten. Die meisten Türen standen weit offen, sodass jeder zugucken oder mitmachen konnte, aber ein, zwei der kleineren Zimmer hatten innen auch einen Riegel für Paare, die einen ungestörten Moment genießen wollten.
    Die Hostess machte sie auf die jeweilige Einrichtung der Zimmer

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