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80 Days - Die Farbe der Lust

80 Days - Die Farbe der Lust

Titel: 80 Days - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Jackson
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eingewilligt hatte.
    Oder etwa doch nicht?
    Dominik hatte nicht angedeutet, dass ihm der Sinn nach Vögeln stand.
    Vielleicht wollte er mich nur anschauen.
    Bei diesem Gedanken begann es in meinem Bauch nervös zu flattern. Ich versuchte, dieses Gefühl zu ignorieren, doch auf einmal war ich nass und geil.
    Eigentlich kein Wunder – der Verlust der Geige, meine Geldsorgen und nun die neue Bailly hatten mich so in Beschlag genommen, dass ich weder Zeit noch Sinn für ein Date und seit dem letzten Mal mit Darren auch keinen Sex mehr gehabt hatte. Trotzdem fand ich es irritierend, dass sich diese Wirkung einstellte, wenn ich an Dominik dachte. Damit war er mir einen Schritt voraus, egal, was er mit mir verhandeln wollte.
    Und leider wusste er wahrscheinlich auch, welche Gefühle es in mir auslöste, wenn ich mich vor seinen Augen ausziehen würde. Nach meinen Enthüllungen an jenem Tag im Auto auf dem Parkplatz der Hampstead Heath war das für ihn wohl kaum noch eine Frage. Womöglich reagierte ich genau so, wie er es sich erhoffte.
    Wenn das ein psychologisches Kräftemessen werden sollte, hatte ich ihm alle Munition geliefert, die er brauchte.
    Eine Woche später machte ich mich auf den Weg zu dem von Dominik angemieteten Ort, einer Krypta im Zentrum Londons. Ich hatte noch nie davon gehört, fand es aber nicht weiter erstaunlich, dass es so etwas gab. London ist eine Stadt voller Überraschungen. Er hatte mir die Adresse schon bei unserem Telefongespräch gegeben, mir aber eingeschärft, mich dort nicht zuvor umzusehen, damit mein Auftritt seine Spontaneität behalte. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, es dennoch zu tun, fühlte mich aber seltsamerweise gebunden, seine Anweisungen bis aufs Wort zu befolgen. Er hatte die Geige gekauft, also gehörte ihm auch mein Auftritt.
    Die Krypta verbarg sich in einer Seitenstraße, und der einzige Hinweis auf ihre Existenz war ein schmales Messingschild links von der hölzernen Eingangstür. Zögernd stieß ich sie auf und stand im Vorraum zu einer Treppe, die steil nach unten in die Dunkelheit führte.
    An der Straßenecke hatte ich meine flachen Schuhe gegen High Heels ausgetauscht, mit denen ich jetzt vorsichtig über den unebenen Steinboden stakste. Mehrfach geriet ich ins Schwanken, und einmal wäre ich beinahe kopfüber die Stufen hinuntergestürzt, als ich vergeblich mit meiner Rechten an der Wand nach einem Handlauf tastete.
    Mir stockte der Atem. Doch nicht aus Angst. Der gesunde Menschenverstand gebot, dass ich mich fürchten sollte, zumal ich niemandem etwas erzählt und auch keinen Sicherheitsanruf vereinbart hatte. Niemand, nicht einmal Charlotte, wusste von der Bailly oder der Krypta. Diese neue Entwicklung in meinem Leben war zu abgefahren, um jemanden einzuweihen. Außerdem, dachte ich achselzuckend, wenn Dominik mich umbringen wollte, hätte er dazu bereits ausreichend Gelegenheit gehabt.
    Es lag also nicht nur an der unheimlichen Situation, dass sich mein Magen zusammenzog und mein Herz schneller schlug. Ich war auch aus anderen Gründen aufgeregt. Mit drei fremden Musikern zu spielen, war keine einfache Sache, doch ich hatte das Stück lange genug geübt, sodass ich es ohne Patzer auch unter den schwierigsten Umständen vortragen konnte. Außerdem würde es Dominik keinen Spaß machen, wenn der Nachmittag nicht zu seiner vollen Zufriedenheit verlief.
    Mich beschäftigte vor allem, dass ich mich gleich ausziehen sollte, auch wenn mich die Vorstellung, nackt vor Dominik zu spielen, eher erregte. Ich hatte seit jeher eine exhibitionistische Ader, und Dominik hatte diese wertvolle Information offenbar aus meinen Bericht über meine ersten sexuellen Erfahrungen herausgehört.
    Dennoch spürte ich einen gewissen inneren Widerstand, was wohl auch daran lag, dass das Ganze doch irgendwie einen öffentlichen Charakter hatte. Ich spazierte gerne nackt in meiner Wohnung herum, doch mich vor einem Fremden auszuziehen, war etwas völlig anderes. Ich wusste nicht, ob ich es fertigbringen würde. In meinem Kopf ging es drunter und drüber. Wenn ich ablehnte, würde ich Dominik zeigen, dass er eine Schwachstelle getroffen hatte; wenn ich hingegen seine Forderung befolgte, wäre er weiterhin derjenige, der die Fäden in der Hand hielt. Andererseits war mir klar, dass es kein Zurück mehr gab. Dazu machte mich das Ganze viel zu sehr an. Doch warum? Was war nur los mit mir?
    Letztendlich beschloss ich, mich darauf einzustellen, dass ich mich ausziehen würde. Wenn der Moment

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