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80 Days - Die Farbe der Lust

80 Days - Die Farbe der Lust

Titel: 80 Days - Die Farbe der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Jackson
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war ein guter Beobachter und wusste genau, was mich anmachte. Aber bedeutete das auch, dass mich meine Rolle als Dienstmädchen und besonders das Kostüm, das er dafür ausgesucht hatte, erregen sollten? Wollte er, dass ich heute Abend geil wurde, auch ohne ihn? Mit allen Konsequenzen, die das haben mochte? Oder ging es ihm lediglich darum, Kontrolle auszuüben und zu prüfen, ob ich seinen immer gewagteren Anweisungen Folge leistete? Bis jetzt hatten wir noch nicht darüber gesprochen, wie exklusiv wir unsere Beziehung sahen. Dafür war es noch zu früh. Wenn man das Ganze überhaupt eine Beziehung nennen konnte.
    »Das gefällt dir, was?«
    In Gedanken versunken, hatte ich gar nicht bemerkt, dass Charlotte an meinen Schnüren zog.
    »Einatmen!«
    Als ich tief Luft holte, setzte sie mir einen Fuß auf den Hintern und zog mit aller Kraft.
    Die Schnürung hinten am Korsett war nun fast ganz zusammengezurrt. Das gab mir ein völlig anderes Gefühl als kürzlich in Charlottes Korsett, das zu weit gewesen war und in dem ich mich nur ein wenig steif gefühlt hatte. Natürlich bietet ein Korsett immer einen kleinen Spielraum in der Weite, aber Dominik hatte die perfekte Größe gewählt. So eng eingeschnürt, hatte ich Schwierigkeiten, tief durchzuatmen, darum hielt ich mich vollkommen gerade. Ich fand es überraschend angenehm, als würde ich besonders fest umarmt. Ein Glück nur, dass ich die Schuhe schon vorher angezogen hatte, an Bücken war jetzt nicht mehr zu denken. Sollte ich an diesem Abend etwas vom Boden aufheben wollen, dann müsste ich dazu schon mit gestrecktem Rücken in die Hocke gehen. Dieser Gedanke törnte mich an, und ich war mir sicher, dass Charlotte, die gerade vor mir kniete, um meine Strumpfnaht zu richten, meine Erregung riechen konnte.
    Ich verbrachte den größten Teil des Abends in der Küche, richtete Platten mit Häppchen her und genoss die Gelegenheit, endlich einmal mehr Kreativität zeigen zu können, als mir sonst in meinem Kellnerjob vergönnt war – der Küchenchef nahm es sehr genau und verlangte, dass seine Anweisungen aufs i-Tüpfelchen ausgeführt wurden. Wenn mich die Glocke rief, war ich stets sofort zur Stelle. Da ich ständig zwischen Wohnzimmer und Küche pendelte, konnte ich bruchstückhaft verfolgen, wie die Party sich entwickelte. Charlottes bunte Gästeschar rückte immer näher zusammen und entblätterte sich mit jedem Glas mehr. Es waren etwa gleich viele Männer wie Frauen zugegen, deren Aufmachung jener der Leute auf dem Schiff ähnelte, die meisten hatten sexy Dessous mit Latex kombiniert. Auch ein Mann war als Dienstmädchen erschienen. In seinem kurzen, pinkfarbenen Kleidchen mit weißer Rüschenschürze machte er aber nicht den Eindruck, als würde er eine dienende Rolle einnehmen. Entgegen Charlottes Versicherung, dass ich in der Küche nicht allein sei und nichts Schweres heben müsse, war ich der einzige Gast, der arbeitete.
    Jedes Mal, wenn ich nur schwer Luft bekam oder mich umständlich bücken musste, überkam mich das Gefühl, meine Bewegungen würden von Dominik kontrolliert, als hätte er sogar die Macht, über das Heben und Senken meines von Satin und Stählstäbchen eingezwängten Rumpfs zu bestimmen. Und jedes Mal, wenn die Glocke erklang und ich aus der Küche eilte, stellte ich mir vor, Dominik hätte geläutet, und in meinem Kopf überschlugen sich die Bilder, wie er mich nehmen und benutzen würde. Es war ein Dammbruch, ungezügelte Lust überflutete mich mit aller Macht.
    Charlotte beobachtete mich aufmerksam.
    »Ich habe später noch eine Überraschung für dich«, flüsterte sie mir einmal zu, als ich ihr nachschenkte. Sie hatte öfter nach mir geläutet als jeder andere.
    »Ach ja?«, sagte ich nicht sonderlich interessiert. Die Fantasien in meinem Kopf kamen mir wesentlich aufregender vor als alles, was sie sich ausdenken mochte.
    Das Essen war inzwischen beendet, und Charlotte saß auf dem Schoß eines Mannes, der mir bekannt vorkam. Es dauerte eine Weile, bis mir einfiel, wo ich ihm schon mal begegnet war. Es war der Typ mit den Pailletten-Leggings und der Uniformkappe, der mir im Fetischclub auf dem Schiff, kurz bevor wir in den Dungeon gegangen waren, aufgefallen war. Charlotte konnte nicht entgangen sein, dass er mir gefallen hatte. Ob sie ihn etwa meinetwegen eingeladen und sich jetzt auf seinen Schoß gesetzt hatte, um mich eifersüchtig zu machen? Das wäre natürlich albern – ich hatte mit ihrem Freund noch nicht einmal ein Wort

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