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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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drei­und­sieb­zig Ta­ge, Barr.«
    Barrs Au­gen tra­ten vor Angst aus den Höh­len. Er at­me­te in kur­z­en, hef­ti­gen Stö­ßen. »Nein, nein …«
    Crad­docks Stim­me kam tri­um­phie­rend aus dem Vor­rats­deck. »Barr, ich ha­be so­eben den Was­ser­vor­rat be­rei­chert. Hörst du mich, Barr? Was wirst du jetzt trin­ken, Barr?«
    Wut ver­zerr­te Barrs Ge­sicht. End­lich hat­te er ein Ven­til ge­fun­den. »Du dre­cki­ger klei­ner …«
    Je­li­nek schob ihn zu­rück. »Er lügt, Barr. Von da un­ten kann er nicht an die Was­ser­vor­rä­te ge­lan­gen. Aber du siehst, wie weit du ihn ge­trie­ben hast.«
    Barrs Au­gen glüh­ten wild. »Er hat einen Weg ge­fun­den. Er haßt mich. Ihr al­le haßt mich. Es ist mir egal! Ihr be­ob­ach­tet mich und flüs­tert über mich und schmie­det Plä­ne ge­gen mich. Nur los! Ich wer­de mit je­dem ein­zel­nen und mit al­len zu­sam­men fer­tig.«
    Man hör­te ein schar­ren­des Ge­räusch, als Crad­dock die Luft­schleu­sen­tür schloß. »Ich ho­le mir die­sen klei­nen …, wenn er her­auf­kommt«, sag­te Barr tückisch.
    »Heu­te mor­gen, als ich die Wa­che über­nahm«, sag­te Je­li­nek lang­sam, »fand ich Werk­zeug­spu­ren auf dem ver­sie­gel­ten In­stru­men­ten­brett. Ges­tern wa­ren sie noch nicht da. Du hat­test die Wa­che vor mir.«
    »Na und?«
    »Du hast ver­sucht, die Sie­gel auf­zu­bre­chen. Hör auf da­mit, Barr. Wenn ich noch ein­mal Werk­zeug­spu­ren an der Ta­fel fin­de, brin­ge ich dich um, Barr. Es wä­re nicht schwer für mich. Ei­ne Sprit­ze in der Nacht oder ein we­nig Ar­sen auf dein Steak. Laß die Fin­ger von dem In­stru­men­ten­brett!«
    Nach kur­z­er Über­le­gung sag­te Barr: »Du wür­dest es nicht wa­gen, mich zu tö­ten. Du bist zu vor­sich­tig. Es wür­de dei­ne Über­le­benschan­cen ver­rin­gern.«
    »An dei­ner Stel­le ver­lie­ße ich mich nicht dar­auf, Barr«, sag­te Je­li­nek.
    Die Mu­sik wur­de wie­der auf vol­le Laut­stär­ke ge­dreht. Der Rhyth­mus dröhn­te durch das Schiff.
    Vom Vor­rats­deck hör­te man ein schar­ren­des Ge­räusch. Je­li­nek dreh­te sich um. Crad­dock, in vol­ler Raum­aus­rüs­tung, schweb­te an der Mit­tel­säu­le. Durch die Sichtspal­te konn­te Je­li­nek Crad­docks ver­zerr­tes Ge­sicht, die star­ren­den Au­gen und den wei­tauf­ge­ris­se­nen Mund se­hen.
    Je­li­nek sprang auf ihn zu und lös­te die Flü­gel­mut­tern, die den Helm fest­hiel­ten. Er nahm den Helm ab. Crad­docks Schreie über­tön­ten die Mu­sik. Er schrie un­un­ter­bro­chen und hol­te nur zwi­schen­durch kurz Atem.
    »Ted!« rief Je­li­nek. Er hielt Crad­dock an ei­nem Arm fest und schlug ihn mit der an­de­ren Hand ins Ge­sicht.
    Teds Schreie ver­stumm­ten plötz­lich.
    Crad­dock hol­te zit­ternd Luft, schloß die Au­gen und öff­ne­te sie wie­der. Sein Ge­sichts­aus­druck wur­de nor­mal.
    »Was war los, Ted?« frag­te Je­li­nek drän­gend.
    »Ich – ging hin­un­ter ins Vor­rats­deck – um die Vor­rä­te – nach­zu­prü­fen –« Wie­der at­me­te er schluch­zend ein. »Ich ha­be ihn ge­se­hen. Da un­ten war er. Er kam hin­ter ei­ner der Ra­ke­ten­son­den her­vor.«
    »Wie sah er aus?«
    »Blas­ses Ge­sicht. Bart. Ganz wei­ße Hän­de …«
    »Wie konn­test du sei­ne Hän­de se­hen, wenn er einen An­zug an­hat­te?« frag­te Je­li­nek scharf.
    »Kein An­zug. Er­hat­te ein Tuch um die Hüf­ten ge­wi­ckelt, das wie schlam­pi­ge Shorts aus­sah. Kein Helm, kein An­zug.«
    »Hör auf da­mit!« sag­te je­mand.
    Je­li­nek sah zu der Öff­nung, die auf das Kon­troll­deck führ­te. Zwei Ge­sich­ter zeich­ne­ten sich in ihr ab: Mig­liar­do – dun­kel und mit ge­run­zel­ter Stirn. Und Hol­lo­way, schnee­weiß, von Furcht ge­schüt­telt. Hol­lo­way hat­te ge­spro­chen.
    »Da un­ten ist kei­ne Luft«, sag­te Je­li­nek. »Kei­ne Nah­rungs­mög­lich­keit und kein Was­ser. Kei­ne fünf Mi­nu­ten könn­te ein Mensch da un­ten le­ben, ge­schwei­ge erst drei­und­sieb­zig Ta­ge.«
    »Es muß kein Mensch sein«, sag­te Hol­lo­way.
    »Was sonst soll­te es sein?« schrie Barr.
    Hol­lo­way gab kei­ne Ant­wort.
    »Ihr wollt mir Angst ein­ja­gen, was?« brüll­te Barr. »Es ist doch ein Witz, nicht wahr, Ted? Du willst dich an mir

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