Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
Vom Netzwerk:
Spu­len, die wir über­spran­gen«, sag­te Lloyd, »be­gann Je­li­nek mit Psy­cho­ana­ly­se.«
    »Der Mann ist da­zu nicht in der La­ge«, sag­te Faust of­fen. »Er ist selbst nicht nor­mal. Er kann Barr nicht un­ter Kon­trol­le hal­ten. Er hat ihm im­mer mit dem Tod ge­droht. Das ist kei­ne Art und Wei­se ei­nes Psy­cho­lo­gen. Barr ist oh­ne­hin schon ge­nug ver­ängs­tigt. Er hat ver­sucht, sich selbst ein­zu­re­den, daß die Rei­se fast vor­bei ist. Aber er weiß, daß das nicht stimmt und rea­giert die­ses Wis­sen ab, in­dem er die an­de­ren quält. Man kann einen Mann nicht be­dro­hen, wenn er schon halb irr vor Angst ist.«
    »Je­li­nek hat sei­nen gan­zen Glau­ben auf das ver­sie­gel­te In­stru­men­ten­brett ge­rich­tet«, er­klär­te Lloyd. »Barr be­droht die­sen Glau­ben. Was ist mit Mig­liar­do?«
    »Mit den an­de­ren ver­gli­chen, scheint er nor­mal zu sein. Viel­leicht wird er in­ner­lich ver­rückt. Sie al­le ha­ben An­zei­chen von Pa­ra­noia. Men­schen un­ter­neh­men An­schlä­ge ge­gen sie, spio­nie­ren ih­nen nach …«
    Lloyd schüt­tel­te den Kopf. »Se­hen wir uns die nächs­te Spu­le an.«
    Faust und Dan­ton dreh­ten ih­re Stüh­le her­um und sa­hen wie­der die graue Lein­wand an, als Lloyd das Licht aus­schal­te­te.
     
    Ein­hun­dert­drei­und­drei­ßig Ta­ge drau­ßen. Die San­ta Ma­ria schweb­te lang­sam auf ei­ner El­lip­sen­bahn von sie­ben­hun­dert­fünf­und­drei­ßig Mil­lio­nen Mei­len. Von hier aus wür­den die Män­ner end­gül­tig zum Mars ge­lan­gen.
    Auf dem Mann­schafts­deck war al­les ru­hig.
    Die Lu­ken wa­ren ge­schlos­sen. Der Raum lag im Dun­kel. Es war drei Uhr Schiffs­zeit. Es war ei­ne Art Un­tä­tig­keits­pe­ri­ode, die sich die Mann­schaft an ei­nem Ort auf­zwin­gen muß­te, an dem die Son­ne nie un­ter­ging, weil die Nacht nie schwand.
    Nur das tie­fe, re­gel­mä­ßi­ge At­men der schla­fen­den Män­ner war zu hö­ren und hin und wie­der das Kli­cken ei­nes Re­lais auf dem Steu­er­deck. Dann wand sich ei­ne dunkle Ge­stalt in ih­rer Ko­je und be­gann zu schrei­en.
    Män­ner tau­mel­ten aus ih­ren Ko­jen und such­ten in der Schwe­re­lo­sig­keit nach ei­nem fes­ten Halt.
    Mig­liar­do fand den Licht­schal­ter, und die Schre­cken der Dun­kel­heit wur­den von der nüch­ter­nen Wirk­lich­keit ver­trie­ben. Je­li­nek, Barr und Mig­liar­do schweb­ten im Raum. Hol­lo­way hat­te sich in sei­ner Ko­je auf­ge­setzt. Er schrie im­mer noch.
    Je­li­nek klam­mer­te sich mit den Bei­nen an ei­nem Pfos­ten fest und schüt­tel­te Hol­lo­way. Die Au­gen des Na­vi­ga­tors öff­ne­ten sich. Als er Je­li­nek er­blick­te, hör­te er zu schrei­en auf.
    »Was, zum Teu­fel, ist denn mit dir los?« frag­te Barr ge­reizt.
    »Ich hat­te einen Traum«, sag­te Hol­lo­way. »Ich träum­te, ich wür­de nach un­ten fal­len.«
    »Ach –«, sag­te Barr mit Ver­ach­tung in der Stim­me. »Einen von de­nen. Wenn ich nur ei­ne Zi­ga­ret­te hät­te. Ich gä­be mein Recht zu … für ei­ne Zi­ga­ret­te.«
    Hol­lo­way fuhr fort, als hät­te Barr nichts ge­sagt. Sei­ne Au­gen wa­ren geis­tes­ab­we­send. Er dach­te nach. »Ich träum­te, ich sei tot. Ich lag in ei­nem Me­tall­sarg, und ich fiel. Ich wür­de nie be­gra­ben wer­den, und des­halb konn­te ich nie ru­hen. Ich war tot, aber ich konn­te im­mer noch se­hen und hö­ren und füh­len, und ich konn­te nicht ru­hen, weil ich in ei­nem Me­tall­sarg lag und fiel.«
    »Sind wir nicht al­le in ei­nem Me­tall­sarg?« frag­te Mig­liar­do.
    Barr dreh­te sich mit ei­nem Ruck um. »Was sind wir?«
    »Wir sind al­le in ei­nem Me­tall­sarg, den wir Schick­sals­rei­se nen­nen«, er­klär­te Je­li­nek.
    Mig­liar­do sah ihn an. »Jetzt weiß ich, wo­her ich den Na­men ken­ne. Es ist ein al­tes Stück. Ei­ne Grup­pe von Leu­ten war auf dem Schiff und se­gel­te auf einen un­be­kann­ten Ha­fen zu. Und schließ­lich er­kann­ten sie, daß sie al­le tot wa­ren.«
    Barr hat­te von ei­nem zum an­de­ren ge­se­hen. Auf sei­nem Ge­sicht spie­gel­te sich wach­sen­des Ent­set­zen. »Wo­von re­det ihr Ker­le? Wir sind nicht tot.«
    »Nein«, sag­te Je­li­nek. »Es ist ein ma­ka­b­rer Scherz, den wir uns nicht leis­ten

Weitere Kostenlose Bücher