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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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Mit­tel­punkt. Wir kön­nen sie in ein Er­ho­lungs­zen­trum ver­wan­deln – mit Klub­ses­seln, ei­ner Tanz­flä­che, ei­nem Kar­ten­zim­mer und ei­nem Gym­nas­ti­kraum. Die Frau­en kön­nen sich tref­fen, oh­ne ins Freie zu müs­sen, und die Mann­schaft kann sich dort eben­falls er­ho­len. Kön­nen wir uns das leis­ten?«
    Dan­ton nick­te. »Das klingt nach viel Ar­beit, und wir ha­ben oh­ne­hin zu­we­nig zu tun. Wir kön­nen es uns nicht nur leis­ten, son­dern wir kön­nen es uns nicht leis­ten, die Din­ge wie bis­her wei­ter­ge­hen zu las­sen. Aber das löst dein Pro­blem auch nicht.«
    Lloyds Ge­sicht wur­de wie­der düs­ter. »Ich weiß.«
    »Ich has­se es, Ratschlä­ge wie Tan­te Ju­lia in Frau­en­ma­ga­zi­nen zu ge­ben«, mein­te Dan­ton. »Aber Frau­en brau­chen Si­cher­heit. Si­cher­heit in Ge­fühls­din­gen. Wann hast du Ter­ry zum letz­ten­mal ge­zeigt, daß du sie liebst?«
    »Das ist zu lan­ge her«, er­wi­der­te Lloyd nüch­tern. Und dann sag­te er mit ei­nem krampf­haf­ten Lä­cheln: »Se­hen wir uns die Fil­me an.«
     
    Drei­und­sieb­zig Ta­ge drau­ßen. Die plum­pe Kon­struk­ti­on aus Treib­stofftanks, Ra­ke­ten­trieb­wer­ken und Le­bens­raum, die San­ta Ma­ria, war zwölf Mil­lio­nen Mei­len von der Er­de ent­fernt. Wäh­rend der letz­ten Ta­ge war der hel­le Dop­pels­tern, der Er­de und Mond kenn­zeich­ne­te, im­mer blas­ser ge­wor­den und schließ­lich ver­schwun­den. Er hat­te dem Schiff sei­ne Nacht­sei­te zu­ge­wandt.
    Dies­mal war es im Schiff nicht ru­hig. Mu­sik dröhn­te über das Mann­schafts­deck. Hol­lo­way hat­te Wa­che. Er starr­te durch die Kom­bi­na­ti­on von Te­le­skop und Ka­me­ra, um das Er­eig­nis fest­zu­hal­ten, das sich jetzt an­bahn­te.
    Crad­dock stand am Was­ser­hahn und füll­te sei­ne Spritz­fla­sche. Hus­ten­an­fäl­le schüt­tel­ten sei­nen Kör­per. Sein Ge­sicht sah durch­sich­tig aus. Er wirk­te um Jah­re ge­al­tert.
    Barr lag auf sei­ner Ko­je. Er las ein Ta­schen­buch. Hin und wie­der drang sein Ki­chern durch den Lärm der Mu­sik. Je­li­nek und Mig­liar­do hiel­ten sich an den Hand­stüt­zen des Ein­gangs fest. Ein star­ker, durch­sich­ti­ger Schutz­schild war dar­über­ge­zo­gen wor­den. Die Son­ne war ei­ne weiß­glü­hen­de Schei­be, die ihn durch­drang.
    »Iron«, sag­te Crad­dock plötz­lich. »Kannst du den Lärm nicht ein we­nig lei­ser ma­chen? Wir ha­ben die Bän­der nun schon zwan­zig­mal ge­hört.«
    »Bes­ser als eu­er Ge­strei­te«, er­wi­der­te Barr.
    Je­li­nek sah sich nicht um. »Nur et­was lei­ser, Barr. Das ist nicht zu­viel ver­langt.«
    »Zum Teu­fel«, knurr­te Barr.
    »Mig?« frag­te Je­li­nek. »Zu laut?«
    »Zu laut«, sag­te Mig­liar­do.
    »Drei von uns fin­den die Mu­sik zu laut, Iron. Burt brau­chen wir erst gar nicht zu be­läs­ti­gen. Mach lei­ser.«
    »… ihr!« fauch­te Barr.
    Je­li­nek dreh­te sich blitz­schnell zu Barr her­um und drück­te auf den Knopf ne­ben dem Ko­jen­pfos­ten. Die Mu­sik schwieg. Im nächs­ten Au­gen­blick hat­te Barr Je­li­neks dün­nes Hand­ge­lenk zwi­schen sei­nen Pran­ken. Barr zog sich hoch, bis sein Ge­sicht dicht vor Je­li­neks Ge­sicht war. Die Stil­le war voll­kom­men.
    »Ich mag sie, ver­stehst du!« schrie Barr. »Die Stil­le ist zu laut, man muß sie er­säu­fen! Ich brau­che Le­ben um mich, und wenn ich da­für je­den ein­zel­nen von euch um­brin­gen muß! Laß mich end­lich in Ru­he.«
    Er gab Je­li­neks Arm frei, stell­te die Mu­sik so laut wie mög­lich und ver­schob die Gur­te so, daß er ein Stück­chen über der Ko­je schweb­te.
    Je­li­nek sah auf sein Hand­ge­lenk. Wei­ße Fin­ger­ab­drücke zeich­ne­ten sich auf sei­ner ge­bräun­ten Haut ab. Er dreh­te sich schul­ter­zu­ckend um und faß­te die Stüt­ze an der Öff­nung.
    »Und du geh vom Was­ser weg, Crad­dock«, brüll­te Barr.
    Crad­dock zuck­te zu­sam­men. »Es ist ge­nug Was­ser da«, sag­te er lei­se.
    »Nicht, wenn du es so ver­plem­perst«, sag­te Barr. »Je­des Mal, wenn ich hin­se­he, klaust du dir wie­der et­was.«
    »Mir ste­hen vier­ein­halb Li­ter pro Tag zu. Das weißt du ganz ge­nau.«
    »Du hast min­des­tens das Dop­pel­te ge­sof­fen! Hör auf da­mit, sonst

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