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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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le­ge ich auch ein Schloß an wie bei der Kühl­tru­he. Jetzt könnt ihr Ker­le mir nicht mehr die Steaks neh­men.«
    »Wir ha­ben mehr als ge­nug Was­ser, Barr«, misch­te sich Je­li­nek ein. »Wenn es uns schlecht ge­hen soll­te, ha­ben wir noch ei­ne Notra­ti­on.«
    Barr sah Je­li­nek an, und sei­ne Lip­pen ver­zo­gen sich ver­ächt­lich. »Wür­dest du das Zeug trin­ken?«
    »Ja.«
    »Na­tür­lich! Aber ich nicht. Ich will fri­sches Was­ser. Viel fri­sches Was­ser. Wenn du es dir selbst schwe­rer ma­chen willst, bit­te.«
    »Treib uns nicht zu weit, Barr«, sag­te Je­li­nek lang­sam. »Wir las­sen dich un­se­re Steaks es­sen, wir las­sen dich …«
    »Ihr laßt mich?« un­ter­brach ihn Barr bru­tal. »Ich neh­me mir, was mir paßt.«
    »Wir las­sen dich her­um­kom­man­die­ren, weil wir al­le zu­sam­men auf der Schick­sals­rei­se sind. Aber wenn du es zu bunt treibst, könn­ten wir zu dem Be­schluß kom­men, daß wir oh­ne dich grö­ße­re Über­le­benschan­cen ha­ben.«
    »… ihr! Ihr … wür­det nicht mal einen Floh zer­quet­schen, der euch auf den … kriecht.«
    »Emil!« rief Mig­liar­do. »Es fängt an.«
    Je­li­nek wir­bel­te her­um. Über die flam­men­de Schei­be der Son­ne schob sich ein klei­ner dunk­ler Fleck. Es war die Er­de. Sie sa­hen, was we­ni­ge Au­gen je ge­se­hen hat­ten: ei­ne Erd- und Mond­fins­ter­nis. Ei­ne Stun­de spä­ter wür­de ein klei­ne­rer Fleck er­schei­nen und der Er­de auf ih­rem Weg zu dem flam­men­den Mit­tel­punkt der Son­ne fol­gen. Die Fins­ter­nis wür­de acht Stun­den dau­ern.
    »Drei­zehn Uhr zwölf und sechs Se­kun­den!« rief Hol­lo­way be­geis­tert. »Auf das Kom­ma ge­nau.«
    »Ich hel­fe am bes­ten Burt«, sag­te Mig­liar­do. »Wir brau­chen die Ab­le­sun­gen für die Kurs­kor­rek­tu­ren.« Er zog sich am Mit­tel­pfos­ten hoch und be­trat das Kon­troll­deck.
    Crad­dock sah Barr an und sag­te: »Ich über­prü­fe mal die Vor­rä­te.« Er hus­te­te und ver­schwand durch den Ein­laß im Vor­rats­deck.
    Als sie al­lein wa­ren, sag­te Je­li­nek zu Barr: »Nimm dich ein we­nig zu­sam­men, Barr. Ich möch­te mit dir spre­chen, und es ist gut, wenn die an­de­ren nicht mit­hö­ren. Es ge­schieht nicht oft, daß wir bei­de al­lein sind.«
    Gleich­gül­tig dreh­te Barr die Mu­sik lei­ser.
    Je­li­nek mach­te ei­ne un­ge­dul­di­ge Hand­be­we­gung. »Was hast du vor, Barr?«
    »Mir das zu neh­men, was mir ge­hört.«
    »Al­le Steaks? Die ge­hö­ren dir? Hör mir zu, Barr!« sag­te Je­li­nek drän­gend. »Wir könn­ten eben­so hart sein wie du. Aber wir wis­sen, daß wir in ei­ner Nuß­scha­le ein­ge­sperrt sind. Wir sind al­le zu­sam­men auf der Schick­sals­rei­se …«
    »Auf der San­ta Ma­ria«, fauch­te Barr.
    »Tut mir leid. Schlech­te An­ge­wohn­heit. Ich möch­te dir nur ei­nes klar­ma­chen: Wir wis­sen, daß un­ser Le­ben von dir ab­hängt. In der glei­chen Wei­se hängt dein Le­ben von je­dem von uns ab. Oh­ne mich kommst du nicht zu­rück, Barr. Ich bin der Pi­lot. Falls mir et­was ge­schieht, bist du tot. Über­leg dir das. Tot, tot, tot! Dann gibt es kei­ne Steaks mehr, Barr. Kei­ne Frau­en. Nichts mehr, Barr.«
    »Pah, ich ha­be kei­ne Angst, Je­li­nek.«
    »Barr! Es wird Zeit, daß du Angst be­kommst. Wir se­hen dem Tod ins Ge­sicht. Wenn du jetzt kei­ne Angst hast, sind wir al­le ver­lo­ren!«
    »Halt die Schnau­ze!« kreisch­te Barr. »Halt die Schnau­ze, oder ich schlag’ sie dir ein. Es ist nicht ge­fähr­li­cher, als wenn wir ei­ne Spa­zier­fahrt auf den Mond mach­ten. Wir ha­ben es ge­schafft, Emil. In zehn Ta­gen kön­nen wir aus­stei­gen.«
    »Barr. Wir sind erst drei­und­sieb­zig Ta­ge un­ter­wegs. Wir ha­ben noch achtund­sieb­zig Ta­ge vor uns.«
    »Du willst mir Angst ma­chen«, sag­te Barr schnell. »Ich ha­be auf­ge­paßt. Die Uhr darfst du nicht an­se­hen. Sie geht falsch. Man will uns her­ein­le­gen. Ich ken­ne Phil­lips. Wir sind fast an­ge­kom­men, Emil. Lüg mich nicht an! Ich ha­be recht, nicht wahr? Wir sind fast …«
    Je­li­nek schüt­tel­te lang­sam den Kopf. »Ich wür­de dir kei­nen Ge­fal­len da­mit tun, wenn ich dich bei die­sem Glau­ben lie­ße. Sieh nach drau­ßen – ei­ne Erd- und Mond­fins­ter­nis. Ge­nau

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