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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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ver­schloß die Gur­te. Dann hol­te er Kle­be­band aus sei­nem Schrank. Er wi­ckel­te es sorg­fäl­tig um Barrs Hand­ge­len­ke und um sei­ne Ko­je. Dann stach er die Na­del in Barrs Ell­bo­gen­beu­ge.
    Die Luft­schleu­sen­tür schlug zu. Ein paar Se­kun­den spä­ter kam Mig­liar­do in den Raum. Er über­blick­te die Si­tua­ti­on so­fort. Je­li­nek rieb ein Des­in­fek­ti­ons­mit­tel in die Platz­wun­de, die Barr er­lit­ten hat­te.
    »Er hat Teds Lei­che zwi­schen die Ra­ke­ten­son­den ge­stopft«, be­rich­te­te Mig­liar­do. »Ich stieß ihn hin­aus. Wie ich se­he, hast du hier Ord­nung ge­schaf­fen.«
    Je­li­nek sah är­ger­lich auf. »Für wie lan­ge? Mein Mor­phi­um reicht für drei­ßig Ta­ge. Was ma­chen wir dann?«
    »Viel­leicht, wenn wir den Mars er­reicht ha­ben …« Mig­liar­do sprach nicht wei­ter.
    »Kön­nen wir ihm dann trau­en?«
    Mig­liar­do zuck­te hilf­los mit den Schul­tern. »Du bist der Arzt.«
    Barrs Au­gen­li­der flat­ter­ten. »Ma­ma«, sag­te er.
    Mig­liar­do schweb­te zu­rück zum Mit­tel­pfos­ten. »Ich spre­che mit She­pherd.«
    Auf dem Deck war es still. Man hör­te nur die Stim­me ei­nes Kin­des, das sich im­mer wie­der be­klag­te: »Ma­ma.«
     
    Als die Lich­ter auf­blitz­ten, muß­te Faust blin­zeln. »Die­se ar­men, ar­men Teu­fel«, sag­te er lei­se. Es klang wie ein Ge­bet.
    Dan­ton starr­te mit lee­ren Au­gen auf den Schirm. Er hat­te die Hän­de auf dem Schoß ver­krampft. »Ich kann das nicht mehr er­tra­gen«, sag­te er hei­ser.
    »Du brauchst dir kei­ne Vor­wür­fe zu ma­chen, Ar­nos«, er­klär­te Faust.
    Dan­ton sah Faust aus schuld­be­wuß­ten, grau­en­er­füll­ten Au­gen an. »Ich ha­be sie hin­aus­ge­schickt, Jim. Ich ha­be ih­nen das an­ge­tan. Ich ha­be Ted um­ge­bracht. Ich ha­be Iron zum Mör­der, zum Wahn­sin­ni­gen ge­macht.«
    »Ich ha­be sie aus­ge­wählt«, warf Lloyd ein.
    »Nie­mand hat schuld«, mein­te Faust. »Es ist der Raum. Die Män­ner gin­gen hin­aus, weil sie nicht an­ders konn­ten. So wie du hier oben bleibst, weil du nicht an­ders kannst, Ar­nos. Neu­er­o­ber­te Ge­bie­te sind nun mal un­er­sätt­lich. Man kann sie nur zäh­men, in­dem man für sie stirbt. Die Men­schen star­ben für den Wes­ten, für die Ant­ark­tis, für die Atom­kraft, für neue Stra­ßen und Wol­ken­krat­zer. Män­ner star­ben für den Bau des Klei­nen und des Großen Ra­des. Der Raum ist gie­rig. Und die Men­schen ste­cken ihm die Köp­fe in den Ra­chen, weil sie Men­schen sind und nicht an­ders kön­nen.«
    »Zu alt«, sag­te Dan­ton. Sei­ne wel­ke Hand zit­ter­te. »Ich bin zu früh alt ge­wor­den.« Er dreh­te sich um und ging hoch­auf­ge­rich­tet aus dem Raum.
    »Dan­ke«, sag­te Lloyd ru­hig.
    »Du glaubst, ich woll­te es ihm nur leich­ter ma­chen?«
    »Ich weiß, daß du es ehr­lich ge­meint hast. Aber du hast ihm nicht al­les ge­sagt. Du hast ihm ver­heim­licht, daß wir auf­ge­ben müs­sen, falls die San­ta Ma­ria es nicht schafft.«
    »Er weiß es«, sag­te Faust.
    »Noch ein Film?«
    »Nein«, sag­te Faust und lä­chel­te mü­de. »Wie Ar­nos kann ich heu­te nicht mehr.« Er ver­such­te sei­ner Stim­me einen for­schen Klang zu ge­ben. »Nun, viel­leicht schaf­fen sie es. Schließ­lich sind sie noch zu fünft.«
    »Si­cher. Barr, Je­li­nek, Hol­lo­way, She­pherd, Mig­liar­do.«
    »Jim«, sag­te Lloyd, »als das Schiff zum Mars star­te­te, wa­ren nur fünf Män­ner an Bord. Ei­ner von ih­nen ist tot.«
    »Aber es sind fünf.«
    »Wie sieht She­pherd aus?«
    Faust sah nach­denk­lich vor sich hin. »Er hat einen Bart. Blas­ses Ge­sicht, tief­lie­gen­de Au­gen …«
    »Wo­her weißt du das, Jim? Du hast ihn nie ge­se­hen.«
    Faust sah ihn ver­blüfft an. »Ich muß ihn ge­se­hen ha­ben. Ich ha­be sein Bild ge­nau vor mir – er muß sich ver­steckt ge­hal­ten ha­ben. Des­halb sah man ihn wäh­rend der ers­ten Fil­me nicht. Hin­ter dem ver­sie­gel­ten In­stru­men­ten­brett …?«
    »Jim«, wie­der­hol­te Lloyd. »Du hast ihn nie ge­se­hen.«
    Faust rieb sich mit den Knö­cheln der Hand über die Stirn. »Du hast recht. Er war wäh­rend des gan­zen Films auf dem Steu­er­deck. Ei­ne Hal­lu­zi­na­ti­on? Oder wie er­klärst du dir die Sa­che sonst?«
    Lloyd

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