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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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Te­le­sko­pan­satz. Er dreh­te sich um und rieb sich die ver­letz­te Stel­le.
    »Was machst du hier?«
    Je­li­nek grins­te ver­le­gen. »Ich po­lie­re mei­ne Na­vi­ga­ti­ons­kennt­nis­se auf. Burt ist kei­ne große Hil­fe, und wenn …«
    »Wenn mir et­was ge­sche­hen soll­te?« Mig­liar­do nick­te. »Kei­ne schlech­te Idee. Ich müß­te mei­ne Pi­lo­ten­aus­bil­dung ein­set­zen. Aber ein großer Pi­lot war ich noch nie. Nun, wir ha­ben noch She­pherd.«
    Sie sa­hen ein­an­der ru­hig an und wäg­ten nüch­tern al­le Mög­lich­kei­ten ab. Mig­liar­dos Ge­sicht ent­spann­te sich. »Wir kom­men doch durch, was, Emil?«
    »Du und ich und She­pherd.«
    »Du weißt, daß ich nie ein all­zu gu­ter Ka­tho­lik war, aber in letz­ter Zeit be­te ich. Zu­sam­men mit She­pherd. Viel­leicht hilft es.«
    »Viel­leicht. Aber ver­giß nicht, daß der Herr de­nen hilft, die sich selbst hel­fen. Wie se­hen die Trieb­wer­ke aus?«
    »Num­mer zwei ist zer­fres­sen. Aber einen Schub oder zwei hält es noch aus.«
    Barr schrie im­mer noch. Mig­liar­do hör­te ihm einen Au­gen­blick zu. »Ich weiß nicht, wie lan­ge ich das noch er­tra­gen kann, Emil«, sag­te er. »Tag und Nacht geht das so fort. Man kann ihm nicht ent­rin­nen. Schläft er denn nie?«
    »Er nickt hin und wie­der ein. Wir mer­ken es nur nicht. Wenn wir nur wie Burt wä­ren. Er nimmt nichts auf.« Je­li­nek sah Mig­liar­do prü­fend an. »Er muß schwä­cher wer­den. Seit ei­ner Wo­che ißt er nichts mehr. Wenn wir ver­su­chen wür­den, ihn wie Burt in­tra­ve­nös zu er­näh­ren, wür­de er sich von sei­nen Fes­seln los­rei­ßen.«
    Mig­liar­do horch­te wie­der und zuck­te zu­sam­men. »Kön­nen wir gar nichts tun?«
    »Mein Mor­phi­um war vor ei­nem Mo­nat zu En­de. Und Re­ser­pin hilft nicht. Au­ßer­dem glaubt er, ich wol­le ihn ver­gif­ten.«
    Mig­liar­do leck­te sich ner­vös die Lip­pen. »Es ist, als müs­se man ein klei­nes Kind ver­sor­gen. Wa­schen, Füt­tern, Bett­schüs­sel – nur daß ein klei­nes Kind nicht spre­chen kann.«
    »Ich wür­de dich gern ab­lö­sen, Mig­liar­do. Du weißt es. Aber das wä­re um so schlim­mer. Er hat Angst vor mir.«
    Mig­liar­do biß sich auf die Un­ter­lip­pe. »Na­tür­lich. Ent­schul­di­ge. Aber manch­mal wird es mir ein­fach zu­viel.« Er dreh­te den Kopf her­um und horch­te. »Da! Er hat auf­ge­hört.« Sein Ge­sichts­aus­druck ver­än­der­te sich. »Das ging schnell. Zu schnell. Ich wer­de nach­se­hen.«
    Er glitt den Mit­tel­pfahl nach un­ten. Ein kur­z­es Schwei­gen, und dann hör­te man Mig­liar­dos ent­setz­te Schreie: »Emil! Um Him­mels wil­len, Emil!«
    Das Wohn­deck war in einen ro­ten Sprüh­ne­bel gehüllt. Ro­te Trop­fen schweb­ten in der Luft. Aus Barrs Hals­schlag­ader drang im­mer noch stoß­wei­se das Blut.
    Je­li­nek hielt sich am Ko­jen­rand fest und preß­te die Hand ge­gen den brei­ten Schnitt in Barrs Keh­le. Aber das Blut ström­te be­reits lang­sa­mer. Es hör­te ganz auf, als Je­li­nek nach der Schlag­ader tas­te­te. Barr war tot.
    Sei­ne Au­gen stan­den of­fen. In ih­nen war ein Ge­misch aus Haß und Angst zu le­sen. Die Schrank­tür über sei­nem Kopf war of­fen. Sein rech­ter Arm war frei. In der Hand hat­te er ein ra­sier­klin­gen­schar­fes Klapp­mes­ser.
    Mig­liar­do, der sich ne­ben Je­li­nek an der Ko­je fest­hielt, war lei­chen­blaß.
    »Es ist al­les vor­bei, Mig«, sag­te Je­li­nek ru­hig. »Mach lie­ber sau­ber.«
    Mig­liar­do sag­te lang­sam: »Ich hät­te nie ge­dacht, daß in ei­nem Men­schen so viel Blut ist.«
    Je­li­nek schob ihn zur Du­sche hin­über. »Los, wasch dich. Und steck dei­ne Shorts in den Ab­fall.« Als er das Zi­schen des Was­sers in der Ka­bi­ne hör­te, schweb­te Je­li­nek zu sei­nem Schrank hin­über und hol­te ein Hand­tuch her­aus. Lang­sam wisch­te er sich das Blut von der Hand. »Hast du et­was ge­se­hen, Burt?«
    Hol­lo­way starr­te aus der Lu­ke. »Nein«, sag­te er geis­tes­ab­we­send. »Ich ha­be nichts ge­se­hen. Nur die Ster­ne. Die Er­de ist zu weit weg. Ich glau­be nicht, daß wir sie je er­rei­chen. Die Er­de ist nur ein Traum, den ich ei­nes Nachts ge­träumt ha­be. Es gibt kei­ne Er­de. Oder ich bin ein Traum, den je­mand an­ders

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