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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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Ko­je. Als er wie­der aus­ge­streckt dalag, be­weg­te sich sei­ne Brust nicht mehr.
    »Burt?« rief Je­li­nek vom Kon­troll­deck. Er rief kein zwei­tes­mal. Der Laut­spre­cher, der ne­ben Hol­lo­ways Ko­je im Bett­pfos­ten un­ter­ge­bracht war, blieb still. »Du warst kein schlech­ter Na­vi­ga­tor, Burt. Auch Ko­lum­bus wuß­te nicht, daß er Neu­land be­trat.«
    Er sah sich im Raum um, er sah, wie die Lich­ter blink­ten und in an­de­re Far­ben über­wech­sel­ten, er sah, wie die Wähl­schei­ben sich dreh­ten und die Schiffs Sil­hou­et­te am künst­li­chen Ho­ri­zont all­mäh­lich ver­än­dert wur­de. Das Kon­troll­deck war zum Le­ben er­wacht …
    Er hör­te den Ge­räuschen zu, dem Kli­cken der He­bel und dem Ti­cken der Uhr­wer­ke, all den mah­len­den, heu­len­den und knar­ren­den Ge­räuschen. Er roch die­ses Ge­misch aus Schweiß und ver­brauch­ten! Atem, als wür­de er es zum ers­ten­mal in sei­nem Le­ben rie­chen. Und es war ein be­se­li­gen­der Ge­ruch. Sei­ne Fin­ger glit­ten über die Stuhl­leh­ne.
    Dann sah er das In­stru­men­ten­brett und drück­te auf einen Knopf. »Kli­ma­an­la­ge – AUS«, stand dar­auf. Ei­nes der Ge­räusche – ein Flüs­tern – ver­stumm­te. Wie­der drück­te er auf einen Knopf. »Luft – AUS.« Ei­ne ro­te Lam­pe leuch­te­te auf – ein Zi­schen.
    »Lloyd«, sag­te Je­li­nek lei­se, »ver­mut­lich siehst du mir jetzt zu. Du hast es mir nie ge­sagt, aber ich dach­te mir, daß es so kom­men müß­te. Hof­fent­lich hast du et­was ge­lernt.« Er lach­te, und es war ein glück­li­ches La­chen. »Viel­leicht suchst du das nächs­te­mal einen bes­se­ren Psy­cho­lo­gen aus.«
    Sei­ne Stim­me ver­än­der­te sich und wur­de nüch­tern. »Es tut mir leid, Lloyd. Ich konn­te es nicht er­tra­gen. Die Ein­sam­keit und das Schwei­gen. Ich glau­be, das Schwei­gen war das Schlimms­te.
    Sag Ar­nos – die Mann­schaft war ein Fehl­schlag – aber das Schiff ein Er­folg. Und sag ihm – daß hier drau­ßen – ein g utes Schiff – mit Treib­stoff und Vor­rä­ten – war­tet, wenn es – je – ei­ner schafft …«
    Nach ei­ner Wei­le ver­stumm­te das zi­schen­de Ge­räusch. Die Luft war ver­strömt. Am Kon­troll­deck starr­ten zwei blin­de Au­gen auf die krei­sen­den Ster­ne, und zwei tau­be Oh­ren horch­ten auf das Krei­schen der Ra­ke­ten­trieb­wer­ke.
     
    Das Schwei­gen in dem klei­nen Raum war fast so un­er­träg­lich wie das auf der San­ta Ma­ria. Lloyd hat­te ver­ges­sen, das Licht an­zu­dre­hen. Nie­mand merk­te es. Nie­mand sag­te et­was. Als Lloyd es schließ­lich nach­hol­te, klam­mer­te Dan­ton im­mer noch die Hän­de um die Stuhl­leh­ne, so daß die Knö­chel weiß her­vor­tra­ten. Oh­ne Scham ließ er die Trä­nen über sei­ne Wan­gen lau­fen.
    Faust be­deck­te die Au­gen mit der Hand. »Ich muß mich al­so auf das Schlimms­te vor­be­rei­ten«, sag­te er schließ­lich. »Es ist nur noch we­nig Zeit üb­rig.«
    Lloyd kam sei­ne ei­ge­ne Stim­me fremd vor. Auch sei­ne Au­gen wa­ren feucht. »Was könn­test du in zwei Jah­ren an­fan­gen?«
    Faust sah schnell auf. »Wo­her neh­me ich zwei Jah­re?«
    »Das Schiff wird erst um die­se Zeit zu­rück­er­war­tet.«
    »Und wie willst du die Leu­te so lan­ge be­ru­hi­gen?«
    Lloyd sag­te be­däch­tig: »Die San­ta Ma­ria be­fin­det sich auf ei­ner Kreis­bahn um den Mars. Sie wird Be­rich­te von der te­le­sko­pi­schen Un­ter­su­chung des Bo­dens und von den Ra­ke­ten­son­den zu­rück­sen­den. Ei­ni­ge Ra­ke­ten sind so­gar da­zu be­stimmt, auf dem Mars zu lan­den, in be­schränk­tem Um­kreis geo­lo­gi­sche Un­ter­su­chun­gen an­zu­stel­len, die Pro­ben zu ana­ly­sie­ren und die Aus­wer­tun­gen zu uns zu si­gna­li­sie­ren.
    Das war un­ser Si­cher­heits­fak­tor – daß das Schiff, ab­ge­se­hen von be­son­de­ren Not­fäl­len wie dem Me­teor­ein­schlag, al­lein die Rei­se ma­chen konn­te. Im Un­ter­be­wußt­sein er­kann­ten die Män­ner das. Sie per­so­ni­fi­zier­ten das Schiff und nann­ten es She­pherd. Es hat nicht ge­nügt …«
    Lloyd hielt ein, fuhr aber nach kur­z­er Zeit wie­der fort: »Die Be­rich­te des Schif­fes kön­nen wir von Zeit zu Zeit ver­öf­fent­li­chen. Und was die

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