9 SCIENCE FICTION-STORIES
meinen Sklaven. Sie kennen mich und meine Art.«
»Sobald ich Angmark gefangen habe, bekommen Sie ihn zurück.«
»Schön«, sagte Kershaul. Er befahl etwas zu den Klängen seines Hymerkins, und ein Sklave erschien. »Anthony«, sang Kershaul, »du sollst Sir Thissell begleiten und ihm für kurze Zeit dienen.«
Der Sklave verbeugte sich lustlos.
Thissell nahm Anthony zu seinem Hausboot mit und stellte ihm mehrere Fragen. Die Antworten notierte er säuberlich auf einem Blatt Papier. Dann schärfte er Anthony ein, nichts von dieser Unterredung verlauten zu lassen und überließ ihn der Gesellschaft von Toby und Rex. Er gab Befehl, das Hausboot vom Dock abzustoßen und bis zu seiner Rückkehr niemand an Deck zu lassen.
Wieder einmal machte er sich auf den Weg zum Raumhafen. Rolver saß gerade beim Mittagessen. Vor sich hatte er ein Gericht mit Gewürzfischen, geriebene Rinde vom Salatbaum und eine Abart von Johannisbeeren. Er befahl etwas zum Klang des Hymerkins, und ein Sklave brachte ein Gedeck für Thissell.
»Wie schreiten die Untersuchungen fort?«
»Ich kann kaum sagen, daß ich schon Erfolge erzielt hätte«, meinte Thissell. »Darf ich auf Ihre Hilfe rechnen?«
Rolver lachte trocken. »Ich kann Ihnen nur meine guten Wünsche mitgeben.«
»Konkreter ausgedrückt«, fuhr Thissell fort, »würde ich mir für kurze Zeit gern einen Ihrer Sklaven ausleihen.«
Rolver hörte zu essen auf.
»Wofür?«
»Das möchte ich lieber nicht erklären«, sagte Thissell. »Aber Sie können sicher sein, daß es keine bloße Grille von mir ist.«
Rolver gab sich keine Mühe, überhöflich zu wirken. Er rief einen Sklaven herbei und übergab ihn Thissell.
Auf dem Rückweg stellte sich Thissell noch in Welibus’ Büro ein.
Welibus sah von seiner Arbeit auf. »Guten Tag, Sir Thissell.«
Thissell kam sofort zu seinem Anliegen. »Sir Welibus, könnten Sie mir für ein paar Tage einen Ihrer Sklaven zur Verfügung stellen?«
Welibus zögerte, dann zuckte er mit den Schultern.
»Warum nicht?«
Er schlug sein Hymerkin, und ein Sklave erschien. »Ist das der Richtige? Oder hätten Sie lieber ein junges Mädchen?« Er kicherte – ziemlich beleidigend für Thissells Ohren.
»Nein, danke. Das ist genau das, was ich suche.«
Thissell setzte den Weg zu seinem Hausboot fort. Angekommen, verhörte er die beiden neuen Sklaven getrennt und machte sich wieder Notizen.
Sanft kroch die Dämmerung über den Titanik. Toby und Rex brachten das Hausboot vom Dock weg, hinaus auf das seidig glänzende Wasser. Thissell saß an Deck und hörte den leisen Stimmen zu, dem Zwitschern und Klingeln der Musikinstrumente.
Die Lichter der anderen Hausboote schienen sanftgelb und wassermelonenrot. Das Ufer lag im Dunkel. Bald würden die Nachtmänner leise über die Docks schleichen und neidisch die im Wasser liegenden Hausboote anstarren.
In neun Tagen landete die Buenaventura planmäßig auf Sirene. Thissell hatte Befehl erhalten, nach Polypolis zurückzukehren. Konnte er in neun Tagen Angmark fassen?
Neun Tage waren nicht viel.
Vielleicht genügen sie mir, dachte Thissell und ging in seine Kabine.
Zwei Tage vergingen und drei und vier und fünf. Täglich ging Thissell ans Ufer, und täglich besuchte er Rolver, Kershaul und Welibus.
Jeder reagierte anders auf seinen Besuch. Rolver war spöttisch und finster, Welibus formell und zumindest oberflächlich liebenswürdig, Kershaul mild und nachsichtig, aber ostentativ unpersönlich und unnahbar.
Thissell ließ sich nicht beirren. Und jeden Tag, wenn er von seinen Besuchen zurückkehrte, machte er sich Notizen.
Der sechste, der siebente und der achte Tag kamen und vergingen. Rolver erkundigte sich mit ziemlich
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