9 SCIENCE FICTION-STORIES
brutaler Offenheit, ob Thissell eine Passage auf der Buenaventura buchen wolle.
Thissell überlegte und meinte: »Ja, buchen Sie einen Platz.«
»Zurück in die Welt der Gesichter«, sagte Rolver schaudernd. »Gesichter! Überall diese blassen, fischäugigen Gesichter. Teigige Münder, knollige, verbogene Nasen. Formlose, verweichlichte Gesichter. Ich glaube nicht, daß ich das nach all den Jahren auf Sirene ertragen könnte. Gott sei Dank sind Sie noch kein richtiger Sirener geworden.«
»Aber ich habe gar nicht die Absicht, zur Erde zurückzukehren«, erklärte Thissell.
»Ich dachte, ich sollte Ihnen einen Platz reservieren?«
»Nicht für mich – für Haxo Angmark. Er wird mit dem Schiff nach Polypolis fliegen.«
»So, so«, sagte Rolver. »Sie haben ihn also entdeckt?«
»Natürlich«, meinte Thissell. »Sie nicht?«
Rolver zuckte die Schultern. »Entweder Kershaul oder Welibus, das weiß ich auch. Aber solange er seine Maske trägt und sich entweder Kershaul oder Welibus nennt, ist die Sache für mich ohne Bedeutung.«
»Für mich steht mehr auf dem Spiel«, sagte Thissell. »Um welche Zeit geht morgen das Beiboot nach oben?«
»Um genau elf Uhr zweiundzwanzig. Wenn Haxo Angmark mitfliegen will, soll er pünktlich sein. Bestellen Sie ihm das von mir.«
»Er wird kommen«, versprach Thissell.
Er sah wie üblich bei Welibus und Kershaul vorbei. In seinem Hausboot angekommen, schrieb er drei letzte Notizen auf die Blätter.
Der Beweis war da, klar und überzeugend. Kein absoluter und unumstößlicher Beweis natürlich, aber doch stark genug, um einen entscheidenden Schritt zu unternehmen. Er prüfte seine Pistole. Morgen war der Tag der Entscheidung. Er konnte sich keinen Fehler leisten.
Der Tag zog klar und hell herauf. Toby und Rex verankerten das Hausboot am Dock. Die anderen drei Boote der Ausländer schaukelten noch verschlafen auf den Wellen.
Ein Boot behielt Thissell besonders im Auge. Auf ihm befand sich Haxo Angmark, der den ursprünglichen Besitzer getötet und ins Meer geworfen hatte.
Dieses Boot bewegte sich jetzt auf das Ufer zu, und Haxo Angmark selbst stand am Vorderdeck. Er trug eine Maske, wie Thissell sie noch nie zuvor gesehen hatte: ein Gebilde aus scharlachroten Federn, schwarzem Glas und stacheligem grünem Haar. Sie wirkte sehr eindrucksvoll.
Angmark ging nach unten. Das Hausboot legte am Dock an. Sklaven warfen die Taue aus und senkten die Laufplanke. Thissell ging an Bord. Er hielt die Pistole in den Kleiderfalten verborgen. Er stieß die Tür zum Salon auf. Der Mann am Tisch hob überrascht den Kopf, der von der rot-grün-schwarzen Maske eingehüllt war.
Thissell sagte: »Angmark, bitte leisten Sie keinen Widerstand oder …«
Etwas Hartes, Schweres griff ihn von hinten an. Er wurde zu Boden geworfen. Eine geübte Hand entwand ihm die Waffe.
Hinter ihm klapperte das Hymerkin. Eine Stimme sang: »Bindet den Narren die Arme.«
Der Mann, der am Tisch gesessen hatte, erhob sich, nahm die rotgefiederte Maske ab und trug darunter die schwarze Sklavenmaske. Thissell wandte den Kopf. Hinter ihm stand Haxo Angmark. Er trug eine Maske, die Thissell als die des Drachenzähmers erkannte. Sie bestand aus schwarzem Metall, die Nase war aus einem Messerblatt geformt, die Augenlöcher steckten in tiefen Taschen, und drei Kämme liefen über den Skalp.
Angmarks Stimme klang triumphierend: »Sie haben sich leicht fangen lassen.«
»Sie auch«, erwiderte Thissell. Der Sklave hatte ihm die Handgelenke gebunden. Ein Wirbel auf Angmarks Hymerkin schickte ihn jetzt weg.
»Stehen Sie auf«, sagte Angmark. »Setzen Sie sich.«
»Worauf warten wir?« wollte Thissell wissen.
»Zwei unserer Kollegen sind noch auf ihren Hausbooten in der
Weitere Kostenlose Bücher