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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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vor­sich­tig. Er be­gann mit ru­hi­ger Stim­me:
    »Dr. Nin­hei­mer, Sie wol­len sa­gen, daß Sie von den Än­de­run­gen des Ma­nu­skripts erst et­was merk­ten, als Dr. Spei­dell Sie am sech­zehn­ten Ju­ni an­rief?«
    »Das stimmt, Sir.«
    »Ha­ben Sie die Drucker­fah­nen nie in die Hand ge­nom­men, nach­dem sie von Ea­sy kor­ri­giert wur­den?«
    »An­fangs schon, aber es er­schi­en mir sinn­los. Ich ver­ließ mich auf die Aus­sa­gen der Ro­bo­ter-GmbH. Die ab­sur­den – äh – Än­de­run­gen wur­den erst im letz­ten Teil des Bu­ches ge­macht, ver­mut­lich nach­dem der Ro­bo­ter ge­nug über die So­zio­lo­gie wuß­te …«
    »Ver­mu­tun­gen ha­ben hier kei­nen Platz«, un­ter­brach der Ver­tei­di­ger. »So­viel ich hör­te, sah Ihr Kol­le­ge, Dr. Ba­ker, die spä­te­ren Drucker­fah­nen zu­min­dest ein­mal. Er­in­nern Sie sich an Ih­re Aus­sa­ge?«
    »Ja, Sir. Wie ich schon sag­te, hat­te er ei­ne Sei­te durch­ge­se­hen. Und selbst hier war ein Wort ge­än­dert.«
     
    Wie­der un­ter­brach der Ver­tei­di­ger.
    »Fin­den Sie es nicht ei­gen­ar­tig, Sir, daß Sie mehr als ein Jahr nichts von dem Ro­bo­ter wis­sen woll­ten, daß Sie sich wei­ger­ten, ihn zu be­nut­zen, daß Sie an­fangs so­gar ge­gen ihn stimm­ten – und daß Sie sich plötz­lich da­zu ent­schlos­sen, ihm Ihr Buch, Ihr Le­bens­werk, in die Hän­de zu ge­ben?«
    »Was soll dar­an selt­sam sein? Ich ent­schied le­dig­lich, daß ich eben­so­gut wie die an­de­ren die Ma­schi­ne be­nut­zen könn­te.«
    »Und ganz plötz­lich hat­ten Sie sol­ches Ver­trau­en zu Ro­bo­ter EZ-27, daß Sie sich nicht ein­mal die Mü­he mach­ten, die Fah­nen nach­zu­se­hen?«
    »Ich sag­te Ih­nen doch, daß mich die – äh – Pro­pa­gan­da der US-Ro­bo­ter-GmbH über­zeug­te.«
    »So sehr, daß Sie Ih­ren Kol­le­gen Dr. Ba­ker zu­recht­wie­sen, als er den Ro­bo­ter über­prü­fen woll­te?«
    »Ich wies ihn nicht zu­recht. Ich woll­te nur nicht, daß er sei­ne – äh – Zeit ver­schwen­de­te. Zu­min­dest dach­te ich da­mals, daß es Zeit­ver­schwen­dung sei. Ich merk­te nicht, daß das Aus­wech­seln ei­nes Wor­tes ein be­deu­tungs­vol­ler Hin­weis war.«
    Der Ver­tei­di­ger wur­de sar­kas­tisch.
    »Ich zweifle nicht, daß man Ih­nen sag­te, die Sa­che mit dem ab­ge­än­der­ten Wort zu er­wäh­nen. Das macht sich im Pro­to­koll im­mer gut.« Doch dann än­der­te er sei­nen Ton­fall. Er woll­te kei­ne Er­mah­nung ris­kie­ren.
    »Tat­sa­che ist doch, daß Sie sehr wü­tend auf Dok­tor Ba­ker wa­ren.«
    »Nein, Sir. Nicht wü­tend.«
    »Sie ga­ben ihm kei­ne Ko­pie Ih­res Bu­ches, als Sie es er­hiel­ten?«
    »Rei­ne Ver­geß­lich­keit. Ich ha­be auch der Bi­blio­thek kei­nes ge­ge­ben.« Nin­hei­mer lä­chel­te ab­ge­zir­kelt. »Es heißt ja, daß Pro­fes­so­ren sehr zer­streut sind.«
    Der Ver­tei­di­ger ließ sich nicht ir­re ma­chen.
    »Fin­den Sie es nicht selt­sam, daß der Ro­bo­ter nach ei­nem Jahr feh­ler­lo­sen Ar­bei­tens plötz­lich Ihr Buch falsch be­han­del­te? Das Buch des Man­nes, der vor al­len an­de­ren ge­gen die Ein­stel­lung von EZ-27 war!«
    »Mein Buch war das ein­zi­ge Werk, das sich aus­führ­lich mit dem Men­schen be­faß­te. Und hier be­gan­nen die drei Ge­bo­te für Ro­bo­ter zu wir­ken.«
    »Dr. Nin­hei­mer«, sag­te der Ver­tei­di­ger, »Sie ver­such­ten schon ei­ni­ge Ma­le den Ein­druck zu er­we­cken, als ver­stün­den Sie et­was von Ro­bo­tern. Of­fen­sicht­lich er­wach­te plötz­lich Ihr In­ter­es­se für die­ses Ge­biet, und Sie hol­ten sich aus der Bi­blio­thek die ent­spre­chen­den Sach­bü­cher. Das sag­ten Sie doch selbst aus, nicht wahr?«
    »Ich hol­te nur ein ein­zi­ges Buch, Sir. Es war das Er­geb­nis ei­ner – äh – na­tür­li­chen Neu­gier­de, möch­te ich sa­gen.«
    »Und die­ses Buch ver­mit­tel­te Ih­nen die nö­ti­gen Fach­kennt­nis­se, so daß Sie jetzt das Ver­hal­ten des Ro­bo­ters er­klä­ren kön­nen?«
    »Ja, Sir.«
    »Wie güns­tig. Aber sind Sie si­cher, daß Ihr In­ter­es­se für Ro­bo­ter nicht dem Wunsch ent­sprang, den Ro­bo­ter EZ-27 für Ih­re ei­ge­nen Zwe­cke zu be­ein­flus­sen?«
    Nin­hei­mer wur­de rot.
    »Ganz be­stimmt nicht,

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