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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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ge­won­nen hät­ten, wä­re Ihr Ruf für im­mer da­hin ge­we­sen. Das Geld, das Sie be­kom­men hät­ten, wä­re da­für be­stimmt kein Aus­gleich ge­we­sen. Viel­leicht die Be­frie­di­gung, daß Sie die Ro­bo­ter rui­niert hat­ten?«
    »Seit wann in­ter­es­sie­ren Sie sich für mensch­li­che Psy­cho­lo­gie, Dr. Cal­vin?« frag­te Nin­hei­mer mit bit­te­rem Spott.
    »Sie in­ter­es­siert mich nur in­so­fern, wie sie das Wohl­er­ge­hen mei­ner Ro­bo­ter be­trifft. Aus die­sem Grund ha­be ich mich ein we­nig mit ihr be­schäf­tigt.«
    »Ge­nug, um mich her­ein­zu­le­gen!«
    »Das war nicht schwer«, sag­te Dr. Cal­vin nüch­tern. »Schwie­rig war es nur, die Sa­che so an­zu­pa­cken, daß Ea­sy da­bei nicht be­schä­digt wur­de.«
    »Es sieht Ih­nen ähn­lich, daß Sie sich um ei­ne Ma­schi­ne mehr sor­gen als um einen Men­schen.« Er sah sie ver­ächt­lich an.
    »Das scheint nur so, Pro­fes­sor Nin­hei­mer. Nur wenn man sich ernst­haft um Ro­bo­ter sorgt, sorgt man sich auch um den Men­schen des ein­und­zwan­zigs­ten Jahr­hun­derts. Das wür­den Sie ver­ste­hen, wenn Sie sich ein­ge­hen­der mit Ro­boter­wis­sen­schaft be­faßt hät­ten.«
    »Mir reicht es. Ich will kein Ro­boter­wis­sen­schaft­ler sein!«
    »Ver­zei­hen Sie, Sie ha­ben ein ein­zi­ges Buch über Ro­boter­wis­sen­schaf­ten ge­le­sen. Sie ha­ben nicht das ge­rings­te dar­aus ge­lernt. Ge­wiß, Sie er­fuh­ren, daß man ei­nem Ro­bo­ter vie­le Be­feh­le ge­ben kann – un­ter an­de­rem den Be­fehl, ein Buch zu ver­fäl­schen. Sie er­fuh­ren ge­nug, um zu wis­sen, daß Sie. ihm nicht den Be­fehl zum Ver­ges­sen ge­ben konn­ten, oh­ne daß wir es ge­merkt hät­ten. Aber Sie dach­ten, Sie könn­ten ihn mit Si­cher­heit zum Schwei­gen ver­pflich­ten. Das war falsch.«
    »Ha­ben Sie durch sein 5chwei­gen die Wahr­heit er­ra­ten?«
    »Ich ha­be nichts er­ra­ten. Sie wa­ren ein Ama­teur und konn­ten Ih­re Spu­ren nicht völ­lig ver­wi­schen. Mein ein­zi­ges Pro­blem war es, auch dem Rich­ter den Be­weis zu lie­fern. Und Sie wa­ren freund­lich ge­nug, uns da­bei zu hel­fen. Durch Ih­re Un­kennt­nis.«
    »Ist die­se Un­ter­hal­tung wirk­lich sinn­voll?« frag­te Nin­hei­mer mü­de.
    »Für mi­di schon«, sag­te Su­san Cal­vin. »Denn ich möch­te Ih­nen klar­ma­chen, wie sehr Sie die Ro­bo­ter miß­ver­stan­den ha­ben. Sie ha­ben Ea­sy zum Schwei­gen ge­bracht, in­dem Sie ihm er­zähl­ten, daß Sie Ih­re Ar­beit ver­lie­ren wür­den, wenn er et­was von der Ab­än­de­rung des Bu­ches ver­ra­ten wür­de. Das schuf ein ge­wis­ses Po­ten­ti­al in Ea­sy, und es war stark ge­nug, um un­se­ren Be­mü­hun­gen zu wi­der­ste­hen. Wenn wir dar­auf be­stan­den hät­ten, wä­re sein Ge­hirn be­schä­digt wor­den.
    Im Zeu­gen­stand je­doch ha­ben Sie ein noch hö­he­res Ge­gen­po­ten­ti­al auf­ge­rich­tet. Sie sag­ten, daß Sie weit mehr als Ih­re Ar­beit ver­lie­ren wür­den, weil die Leu­te glaub­ten, daß Sie und nicht der Ro­bo­ter die Stel­len ein­ge­fügt hät­ten. Sie sag­ten, daß Ihr Ruf, Ihr An­se­hen, Ihr Le­bens­zweck rui­niert sei­en. Sie sag­ten, daß man Sie noch nach Ih­rem Tod ver­ach­ten wür­de. Sie stell­ten da­mit ein hö­he­res Po­ten­ti­al auf – und Ea­sy re­de­te.«
    »Mein Gott!« Nin­hei­mer wand­te den Kopf ab.
    Dr. Cal­vin war un­er­bitt­lich.
    »Ver­ste­hen Sie, wes­halb er re­de­te? Nicht um Sie an­zu­kla­gen, son­dern um Sie zu ver­tei­di­gen] Es kann ma­the­ma­tisch nach­ge­wie­sen wer­den, daß er im Be­griff war, die gan­ze Schuld auf sich zu neh­men. Das ers­te Ge­bot ver­lang­te es. Er woll­te lü­gen – und da­mit sich selbst be­schä­di­gen. Er woll­te der Ge­sell­schaft fi­nan­zi­el­len Scha­den zu­fü­gen. Das be­deu­te­te ihm al­les we­ni­ger als Ih­re Ret­tung. Wenn Sie wirk­lich et­was von Ro­bo­tern ver­stan­den hät­ten, hät­ten Sie ihn wei­ter­spre­chen las­sen. Aber ich war si­cher, daß Sie nichts da­von ver­stan­den, und ich ga­ran­tier­te es dem Ver­tei­di­ger. In Ih­rem Haß auf Ro­bo­ter gin­gen Sie von der An­nah­me aus, daß Ea­sy wie ein Mensch han­deln und sich auf Ih­re Kos­ten ver­tei­di­gen wür­de. So brüll­ten Sie

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