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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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euch nicht den Kopf we­gen der For­ma­li­tä­ten«, sag­te sie. »Hier geht die­se Trep­pe hin­auf. Ich hö­re ihn zu­rück­kom­men.«
    Ich schnell­te her­um, um nach dem be­trun­ke­nen Bul­len­menschen zu se­hen. Er war nicht da.
    »Schnell«, dräng­te K-mell. »Es sind Not­stu­fen. Ihr er­reicht die Ober­flä­che, wenn ihr hier ent­lang geht. Ich kann ihn nicht da­von ab­hal­ten, euch zu ver­fol­gen. War das üb­ri­gens Fran­zö­sisch?«
    »Ja«, sag­te ich. »Wo­her weißt du …«
    »Schnell«, wie­der­hol­te sie. »Tut mir leid, daß ich frag­te.«
    Ich ging durch die schma­le Tür. Ei­ne Wen­del­trep­pe führ­te zur Ober­flä­che. Es war zwar un­ter un­se­rer Wür­de, als nor­ma­le Men­schen Trep­pen zu be­nut­zen, aber da mich K-mell so dräng­te, konn­te ich nichts an­de­res tun. Ich nick­te K-mell zu und zog Vir­gi­nia hin­ter mir her.
    Oben blie­ben wir ste­hen.
    »War das nicht ab­scheu­lich?« keuch­te Vir­gi­nia.
    »Jetzt sind wir si­cher«, ver­such­te ich sie zu be­ru­hi­gen.
    »Um die Si­cher­heit geht es mir gar nicht«, er­wi­der­te sie. »Es ist der Schmutz. Ent­setz­lich, daß du mit ihr spre­chen muß­test.«
    Es war of­fen­sicht­lich, daß Vir­gi­nia K-mell mehr fürch­te­te als den Bul­len­menschen. Sie spür­te mei­ne Zu­rück­hal­tung, denn sie fuhr fort: »Das Trau­ri­ge ist, daß du sie wie­der­se­hen wirst …«
    »Was? Wo­her willst du das denn wis­sen?«
    »Ich weiß es nicht«, er­klär­te sie. »Ich er­ra­te es nur. Und ich ra­te gut, sehr gut. Schließ­lich war ich beim Ab­ba-din­go.«
    »Ich bat dich schon vor­her, Lieb­ling, mir zu er­zäh­len, was du dort er­lebt hast.«
    Sie schüt­tel­te stumm den Kopf und ging die Stra­ße hin­un­ter. Ich hat­te kei­ne an­de­re Wahl, als ihr zu fol­gen. Es är­ger­te mich.
    »Wie war es?« frag­te ich noch ein­mal, dies­mal schär­fer.
    Mit der Wür­de ei­nes be­lei­dig­ten klei­nen Mäd­chens sag­te sie: »Nicht be­son­ders. Es war ein lan­ger, stei­ler Weg. Die al­te Frau woll­te un­be­dingt, daß ich mit­kam. Oben stell­te sich dann her­aus, daß die Ma­schi­ne an die­sem Tag über­haupt kei­ne Aus­kunft gab. Wir er­hiel­ten die Er­laub­nis, mit dem Lift zu­rück­zu­fah­ren, bis wir wie­der auf ebe­nem Weg wa­ren. Es war ein ver­geu­de­ter Tag.«
    Sie hat­te ein­fach vor sich hin­ge­se­hen, wäh­rend sie das er­zähl­te. Man hat­te den Ein­druck, daß sie nicht sehr gern an das Er­leb­nis zu­rück­dach­te.
    Dann wand­te sie mir ihr Ge­sicht zu. Die brau­nen Au­gen bohr­ten sich in die mei­nen, als woll­ten sie mei­ne See­le er­for­schen. See­le – das ist üb­ri­gens ein Wort, für das es in un­se­rer frü­he­ren Spra­che kei­ne Über­set­zung gibt. Dann hell­te sich ih­re Mie­ne auf, und sie bat: »Las­sen wir uns den ers­ten neu­en Tag nicht ver­der­ben. Un­ser neu­es Ich hat auch sein Recht, Paul. Ma­chen wir et­was ganz Fran­zö­si­sches.«
    »Ein Ca­fe!« rief ich. »Und ich ken­ne ei­nes.«
    »Wo?«
    »Zwei Un­ter­grund­we­ge tiefer. Da, wo die Ma­schi­nen her­aus­kom­men und die Ho­mun­ku­li ab und zu her­vor­se­hen.«
    »Und wie heißt die­ses Ca­fe?«
    »›Zur fet­ten Kat­ze‹«, sag­te ich.
    Zur fet­ten Kat­ze. Wie konn­te ich wis­sen, daß das zu ei­nem Alp­traum zwi­schen Him­mel und Er­de füh­ren wür­de? Zu ei­nem Alp­traum, in dem die Stür­me uns um­tob­ten? Wie soll­te ich an­neh­men, daß die­ser Aus­flug et­was mit dem Al­pha Ral­pha Bou­le­vard zu tun hat­te?
    Kei­ne Macht der Welt hät­te mich hin­ge­bracht, wenn ich das vor­her ge­wußt hät­te.
     
    An­de­re Fran­zo­sen hat­ten das Ca­fe schon vor uns ent­deckt.
    Ein Kell­ner mit ei­nem dich­ten brau­nen Schnurr­bart nahm un­se­re Be­stel­lung ent­ge­gen. Ich sah ihn scharf an, ob er nicht ein Ho­mun­ku­lus mit Li­zenz war. Die­se Li­zenz wur­de manch­mal er­teilt, wenn es un­be­dingt nö­tig war, daß Ho­mun­ku­li un­ter den ech­ten Men­schen ar­bei­te­ten. Aber wir hat­ten Glück. Er war ei­ne rei­ne Ma­schi­ne, wenn auch in sei­ner Stim­me die ech­te Pa­ri­ser Herz­lich­keit mit­schwang. Die Kon­struk­teu­re wa­ren so­gar so weit ge­gan­gen, daß sie ihm Schweiß­trop­fen auf die Stirn setz­ten, die er hin und

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