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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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brauch­te schon ein Haus im Frei­en, wenn die Be­völ­ke­rungs­zahl der Er­de so zu­rück­ge­gan­gen war, daß es in den Städ­ten ge­räu­mig und leer wur­de?
    Macht sag­te nichts.
    Vir­gi­nia und ich hiel­ten uns an den Hän­den, als wir ne­ben ihm her­gin­gen. Ich hät­te mich über die­sen aus­ge­fal­le­nen Aus­flug freu­en kön­nen, wenn ih­re Hand nicht so ver­krampft in der mei­nen ge­le­gen hät­te.
    Was woll­te Macht? Wer war Macht? Was hat­te er in zwei kur­z­en Wo­chen al­les er­fah­ren? War er wirk­lich schon vor uns in die­ser Welt der ge­fähr­li­chen Aben­teu­er ge­we­sen? Ich trau­te ihm nicht. Zum ers­ten­mal im Le­ben kam ich mir ver­las­sen vor. Bis jetzt hat­te ich nur im­mer an die In­stru­men­ta­li­tät zu den­ken ge­braucht – und schon war ich be­schützt und si­cher ge­we­sen.
    Wir bo­gen von der zer­stör­ten Stra­ße in einen brei­ten Bou­le­vard ein. Das Pflas­ter war so glatt und eben, daß nichts dar­auf wach­sen konn­te. Nur da, wo der Wind den Staub an­ge­weht hat­te, stan­den ein paar Gras­bü­schel.
    Macht blieb ste­hen. »Da sind wir«, sag­te er. »Al­pha Ral­pha Bou­le­vard.«
    Wir wur­den still und blick­ten auf den Weg, der zu ver­ges­se­nen Rei­chen führ­te.
    Zu un­se­rer Lin­ken ver­schwand der Bou­le­vard in ei­ner sanf­ten Kur­ve. Er führ­te weit nörd­lich an der Stadt vor­bei, in der ich auf­ge­wach­sen war. Ich hat­te ih­ren Na­men ver­ges­sen. Warum soll­te ich mich auch dar­an er­in­nern?
    Aber rechts …
    Rechts stieg der Bou­le­vard steil an und ver­schwand in den Wol­ken. Und ir­gend­wo jen­seits der Wol­ken stand das Ab­ba-din­go, das al­le Fra­gen be­ant­wor­te­te …
    So hieß es je­den­falls.
    Vir­gi­nia drück­te sich eng an mich.
    »Keh­ren wir um«, sag­te ich. »Wir sind Stadt­men­schen. Wir wis­sen nichts von Rui­nen.«
    »Sie kön­nen je­der­zeit um­keh­ren«, er­klär­te Macht. »Ich woll­te Ih­nen nur einen Ge­fal­len er­wei­sen.«
    Wir sa­hen bei­de Vir­gi­nia an.
    Sie blick­te mit ih­ren brau­nen Au­gen zu mir auf. Aus die­sen Au­gen strahl­te ei­ne Bit­te, äl­ter als Mann und Frau, äl­ter als die Men­schen­ras­se. Ich wuß­te, was sie sa­gen wür­de, noch be­vor sie den Mund auf­tat. Sie wür­de sa­gen, daß sie es ein­fach wis­sen müß­te.
    Schließ­lich sprach Vir­gi­nia.
    »Paul«, sag­te sie, »ich su­che nicht die Ge­fahr um der Ge­fahr wil­len. Aber was ich vor­hin sag­te, war mir völ­lig ernst. Be­steht nicht die Mög­lich­keit, daß man uns be­foh­len hat, ein­an­der zu lie­ben? Was für ein Le­ben wä­re das, wenn un­ser Glück, un­ser Sein, von ei­nem Ma­schi­nen­he­bel ab­hin­ge oder von ei­ner me­cha­ni­schen Stim­me, die zu uns sprach, als wir schlie­fen und fran­zö­sisch lern­ten? Es ist schön, in die al­ten Zei­ten zu­rück­zu­ge­hen. Be­stimmt. Ich weiß, daß du mir ein Glücks­ge­fühl ge­ge­ben hast, das ich bis zum heu­ti­gen Tag noch nie er­lebt ha­be. Wenn wir uns un­ser Le­ben wirk­lich selbst auf­bau­en, dann wird al­les wun­der­bar. Aber wenn nicht …« Sie brach in Trä­nen aus.
    Ich woll­te sa­gen: »Wenn nicht, dann wird es uns doch so er­schei­nen!« Aber das mür­ri­sche, fins­te­re Ge­sicht Machts sah mich über Vir­gi­ni­as Schul­ter hin­weg an, als ich sie an mich zog. So schwieg ich.
    Ich hielt sie dicht an mich ge­preßt.
    Un­ter Machts Fuß floß ei­ne dün­ne Blut­spur. Sie wur­de vom Staub auf­ge­so­gen.
    »Macht«, frag­te ich, »sind Sie ver­letzt?«
    Auch Vir­gi­nia dreh­te sich um.
    Macht hob fra­gend die Au­gen­brau­en und mein­te dann gleich­gül­tig: »Nein. Wes­halb?«
    »Das Blut. Un­ter Ih­rem Fuß …«
    Er sah nach un­ten. »Ach das«, sag­te er. »Das ist nichts. Nur die Ei­er ir­gend­ei­nes Vo­gels, der noch nicht ein­mal flie­gen kann.«
    »Las­sen Sie das!« herrsch­te ich ihn te­le­pa­thisch an. Ich be­nutz­te die all­ge­mei­ne Spra­che, oh­ne an mein neu­er­wor­be­nes Fran­zö­sisch zu den­ken.
    Er trat über­rascht einen Schritt zu­rück.
    Aus dem Nichts kam ei­ne Bot­schaft auf mich zu. Dan­ke dan­ke gu­ter­Großer geh­fort bit­te geh­fort bit­te gu­ter­Großer Mann­schlecht Mann­schlecht …
    Ir­gend­wo warn­te mich ein Vo­gel oder ein

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