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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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Tie­re, hat­ten mehr Le­ben als wir. Nur die Ma­schi­nen kann­ten kei­ne Furcht. Wir wa­ren auch Ma­schi­nen. Ma­schi­nen, die glaub­ten, daß sie Men­schen sei­en. Und jetzt sind wir frei.
    Er er­riet die kal­te Wut in mei­nem In­nern und wech­sel­te das The­ma. Ich be­lü­ge euch nicht. Es ist der rech­te Weg zum Ab­ba-din­go. Ich war dort. Es funk­tio­niert. Auf die­ser Sei­te funk­tio­niert es im­mer.
    »Es funk­tio­niert!« rief Vir­gi­nia. »Horst du, es funk­tio­niert. Er sagt die Wahr­heit. Ach, Paul, ge­hen wir doch wei­ter.«
    »Gut«, sag­te ich, »ge­hen wir.«
    Ich half ihm auf. Er sah ver­le­gen aus, wie je­mand, der et­was ge­zeigt hat, des­sen er sich schämt.
    Wir gin­gen auf der un­zer­stör­ba­ren De­cke des Bou­le­vards da­hin. Es war an­ge­nehm für die Fü­ße.
    Ir­gend­wo in mei­nem In­nern plap­per­te der un­sicht­ba­re klei­ne Vo­gel auf mich ein: Gu­ter­mann Gu­ter­mann mach ihn tot nimm Was­ser nimm Was­ser …
    Ich hör­te nicht auf ihn, wäh­rend ich mit den bei­den wei­ter­ging. Vir­gi­nia hat­ten wir in die Mit­te ge­nom­men. Ich hör­te nicht auf ihn.
    Wenn ich es nur ge­tan hät­te.
     
    Wir gin­gen lan­ge da­hin. Das war neu für uns. Es lag et­was Er­he­ben­des in dem Wis­sen, daß kei­ner uns be­wach­te, daß die Luft freie Luft war, die sich oh­ne die Wet­ter­ma­schi­nen be­weg­te. Wir sa­hen vie­le Vö­gel, und wenn ich ver­such­te, in ih­re Ge­dan­ken ein­zu­drin­gen, fand ich sie dun­kel und er­regt. Es wa­ren na­tür­li­che Vö­gel, und ich hat­te noch nie zu­vor na­tür­li­che Vö­gel ge­se­hen. Vir­gi­nia frag­te mich nach ih­ren Na­men, und ich wand­te kühn die Be­zeich­nun­gen an, die ich in Fran­zö­sisch ge­lernt hat­te, oh­ne ih­re Be­deu­tung zu ken­nen. Auch jetzt wuß­te ich nicht, ob ich recht hat­te.
    Auch Ma­xi­mi­li­an Machts Lau­ne hei­ter­te sich auf, und er sang uns aus dem Steg­reif ein Lied vor. Das Gan­ze er­gab nicht viel Sinn, aber die Me­lo­die war hübsch. Im­mer wenn er ein Stück­chen vor­aus­ging, sang ich ei­ne Va­ria­ti­on von »Ma­cou­ba« und flüs­ter­te die Wor­te in Vir­gi­ni­as hüb­sches Ohr:
     
    Sie war nie­mals die Frau mei­ner Träu­me,
    Durch Zu­fall traf sich un­ser Blick.
    Ihr Fran­zö­sisch trieb mich auf die Bäu­me,
    Denn sie hat­te es von Mar­ti­ni­que …
     
    Wir wa­ren wie be­rauscht von un­se­rem Aben­teu­er und un­se­rer Frei­heit, bis der Hun­ger kam. Da be­gan­nen un­se­re Schwie­rig­kei­ten.
    Vir­gi­nia ging zu ei­nem Lam­pen­pfahl, schlug leicht mit der Faust da­ge­gen und rief: »Ich will es­sen!« Der Pfahl hät­te sich ent­we­der öff­nen und uns ein Mahl ser­vie­ren müs­sen, oder er hät­te uns zu­min­dest sa­gen sol­len, wo wir im Um­kreis der nächs­ten hun­dert Me­ter et­was zu es­sen fin­den könn­ten. Er tat kei­nes von bei­den. Er tat über­haupt nichts. Er muß­te be­schä­digt sein.
    Wir mach­ten uns ab jetzt einen Sport dar­aus, an je­den ein­zel­nen Lam­pen­pfahl zu schla­gen.
    Al­pha Ral­pha Bou­le­vard er­hob sich jetzt schon et­wa fünf­hun­dert Me­ter über der Land­schaft. Die wil­den Vö­gel kreis­ten un­ter uns. Auf dem Pflas­ter lag we­ni­ger Staub, und die wil­den Grä­ser stan­den nur noch ver­ein­zelt da. Die rie­si­ge Stra­ße wur­de nicht von Säu­len ge­stützt. Wie ei­ne in die Luft ge­wor­fe­ne Schlei­fe schweb­te sie in die Wol­ken.
    Wir wur­den es mü­de, an al­le Pfos­ten zu schla­gen, und au­ßer­dem hat­ten wir we­der et­was zu es­sen noch et­was zu trin­ken.
    Vir­gi­nia wur­de ver­drieß­lich. »Jetzt hat es kei­nen Sinn mehr, zu­rück­zu­ge­hen. Nach oben ist es kür­zer als nach un­ten. Wenn wir nur et­was mit­ge­nom­men hät­ten!«
    Wie hät­te ich dar­an den­ken sol­len, et­was zu es­sen mit­zu­neh­men? Wer nimmt je Es­sen mit? Warum soll­te man es tra­gen, wenn es über­all zu ha­ben ist? Mein Schatz war un­ver­nünf­tig, aber sie war mein Schatz, und ich lieb­te sie mit all ih­ren Feh­lern.
    Macht klopf­te wei­ter­hin an die Pfos­ten, wohl um sich aus un­se­rem Streit her­aus­zu­hal­ten. Und er er­ziel­te ein un­er­war­te­tes Er­geb­nis.
    In die­sem Au­gen­blick noch sah ich ihn, wie er sich über einen star­ken

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