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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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hat­te sie zu­min­dest ge­ge­ben.
    Beim vier­ten­mal klapp­te es.
    Wie­der zerr­te der Wind an un­se­ren Klei­dern, als wir den Al­pha Ral­pha Bou­le­vard nach oben jag­ten.
    Bei­na­he fie­len wir, als der Weg zur Lin­ken ab­bog. Ge­ra­de noch konn­te ich das Gleich­ge­wicht hal­ten, als es auch schon in die an­de­re Rich­tung wei­ter­ging.
    Und dann wur­de un­se­re Fahrt ge­stoppt.
    Das war das Ab­ba-din­go.
    Ein Fuß­weg, auf dem ver­streut ver­schie­de­ne wei­ße Din­ge la­gen – Knöp­fe und Stä­be und un­re­gel­mä­ßig ge­form­te Bäl­le von der Grö­ße mei­nes Kopf­es.
    Vir­gi­nia stand schwei­gend ne­ben mir.
    Von der Grö­ße mei­nes Kopf­es? Ich stieß ei­ne der Ku­geln bei­sei­te, und dann war mir klar, völ­lig klar, was es war. Men­schen. Die in­ne­ren Tei­le. Ich hat­te noch nie zu­vor so et­was ge­se­hen. Und das da, auf dem Bo­den, muß­te ei­ne Hand ge­we­sen sein. Hun­der­te sol­cher Din­ger la­gen ne­ben dem Weg.
    »Komm, Vir­gi­nia«, sag­te ich so ru­hig wie mög­lich. Ich hat­te mei­ne Ge­dan­ken ge­gen te­le­pa­thi­sches Ein­drin­gen ab­ge­schirmt.
    Sie folg­te mir schwei­gend. Die Ge­gen­stän­de, die auf dem Bo­den her­um­la­gen, schie­nen Vir­gi­ni­as Neu­gier zu we­cken, aber sie konn­te of­fen­sicht­lich nichts da­mit an­fan­gen.
    Vor uns rag­te ei­ne Mau­er auf. Ich sah sie ge­nau an.
    Und schließ­lich fan­den wir sie – die klei­nen Tü­ren zum Ab­ba-din­go.
    Auf ei­ner stand ME­TEO­RO­LO­GI­SCHE VOR­HER­SA­GEN. Es war we­der un­se­re frü­he­re Spra­che, noch Fran­zö­sisch, aber es klang so ähn­lich, daß ich wuß­te, es muß­te et­was mit Luft zu tun ha­ben. Ich drück­te mit der Hand ge­gen die Tür­fül­lung. Die Tür wur­de plötz­lich durch­sich­tig, und da­hin­ter leuch­te­te ei­ne al­te Schrift. Zah­len, die mir nichts be­deu­te­ten, Wor­te, die ich nicht ent­rät­seln konn­te, und schließ­lich: »Tai­fun im An­zug.«
    Mein Fran­zö­sisch sag­te mir nicht, was »im An­zug« be­deu­te­te, aber Tai­fun war si­cher das glei­che wie »ty­phon« – ei­ne ge­wal­ti­ge Luft­be­we­gung. Ach, sol­len die Wet­ter­ma­schi­nen da­mit fer­tig­wer­den, dach­te ich. Es hat nichts mit uns zu tun.
    »Das hilft uns nicht«, er­klär­te ich.
    »Was be­deu­tet es?« woll­te sie wis­sen.
    »Daß die Luft hef­tig be­wegt wer­den wird.«
    »Oh«, mein­te sie, »das macht uns doch nichts, oder?«
    »Na­tür­lich nicht.«
    Ich pro­bier­te es bei der nächs­ten Tür, auf der ES­SEN stand. Man hör­te ein ab­scheu­li­ches Knir­schen in­ner­halb der Wand. Die Tür öff­ne­te sich einen klei­nen Spalt. Ein ent­setz­li­cher Ge­ruch schlug uns ent­ge­gen. Dann schloß sich die Tür wie­der.
    Auf der drit­ten Tür stand HIL­FE, und als ich sie be­rühr­te, ge­sch­ah über­haupt nichts. Viel­leicht war es ei­ne Art Steuerein­zieh­ma­schi­ne aus al­ter Zeit. Die vier­te Tür war grö­ßer und stand un­ten be­reits ein Stück­chen of­fen. Ganz oben stand: WEIS­SA­GUN­GEN. Das war ziem­lich klar für je­mand, der fran­zö­sisch sprach. Aber das Schild un­ten am Schlitz war schon ge­heim­nis­vol­ler: HIER PA­PIER HIN­EIN­SCHIE­BEN. Ich konn­te mir nicht vor­stel­len, was das be­deu­ten moch­te.
    Ich ver­such­te es mit Te­le­pa­thie. Nichts. Über uns hin­weg pfiff der Wind. Ei­ni­ge der Kalk­bäl­le und Stä­be roll­ten auf dem Pflas­ter hin und her. Ich ver­such­te es noch ein­mal und gab mir al­le Mü­he, in die al­ten Ge­dan­ken ein­zu­drin­gen. Ein Schrei drang in mein In­ne­res, ein dün­ner, lang­ge­zo­ge­ner Schrei, der mit ei­ner Men­schen­stim­me nicht viel Ähn­lich­keit hat­te. Das war al­les.
    Viel­leicht war ich auf­ge­regt. Ich hat­te kei­ne »Angst«, aber ich war um Vir­gi­nia be­sorgt.
    Sie starr­te auf den Bo­den. »Paul«, sag­te sie, »ist das nicht ein Man­tel bei die­sen ko­mi­schen wei­ßen Din­gern?«
    Ein­mal hat­te ich ein al­tes Rönt­gen­bild in ei­nem Mu­se­um ge­se­hen, und so wuß­te ich, daß der Man­tel im­mer noch das In­nen­ge­rüst ei­nes Men­schen um­hüll­te. Man sah kein ball­för­mi­ges Ge­bil­de, al­so war ich si­cher, daß er tot war. Wie konn­te das in den al­ten Zei­ten ge­sche­hen? Warum

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