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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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kei­nen Ma­xi­mi­li­an Macht mehr. Er wür­de ›tot‹ sein, und sei­ne in­ne­ren Tei­le muß­ten ir­gend­wo auf dem Bo­den blei­chen.
    Vir­gi­nia be­harr­te auf ih­rem Wunsch.
    Wir kro­chen zum Rand.
    Ein Vo­gel jag­te uns ent­ge­gen. Er ziel­te di­rekt mit dem Schna­bel auf mich. Ich wich zu­rück. Ein Flü­gel traf mich und streif­te mei­ne Wan­ge. Ich hat­te nicht ge­wußt, daß Fe­dern so hart sein konn­ten. Die­se Vö­gel müs­sen be­schä­dig­te Ge­hir­ne ha­ben, dach­te ich, wenn sie Men­schen auf dem Al­pha Ral­pha Bou­le­vard an­grei­fen. So be­nimmt man sich doch nicht ech­ten Men­schen ge­gen­über.
    Schließ­lich er­reich­ten wir, auf al­len vie­ren krie­chend, den Rand. Ich ver­such­te, mich mit den Fin­ger­nä­geln der lin­ken Hand in das Ge­län­der ein­zu­kral­len, aber das stein­ar­ti­ge Ma­te­ri­al war glatt bis auf ein paar Or­na­men­te. Mei­nen rech­ten Arm hat­te ich um Vir­gi­nia ge­legt. Es war müh­sam, sich so fort­zu­be­we­gen, da mein Kör­per im­mer noch von dem Auf­prall an den Rand des Bou­le­vards schmerz­te. Als ich zö­ger­te, kroch Vir­gi­nia noch ein Stück wei­ter nach vor­ne.
    Wir sa­hen nichts.
    Das düs­te­re Gelb hat­te uns ein­gehüllt.
    Der Wind und das Was­ser schlu­gen uns wie mit Rie­sen­fäus­ten.
    Ihr Kleid wur­de vom Wind ge­schüt­telt. Ich woll­te sie zu­rück in den Schat­ten des Ge­län­ders brin­gen, wo wir war­ten konn­ten, bis die Luft­be­we­gung vor­bei war.
    Ganz plötz­lich war al­les um uns in hel­les Licht ge­taucht. Es war un­ge­bän­dig­te Elek­tri­zi­tät, die die Al­ten Blitz nann­ten. Spä­ter fand ich her­aus, daß Blit­ze in Ge­gen­den, in de­nen die Wet­ter­ma­schi­nen ab­ge­schal­tet wa­ren, ziem­lich häu­fig vor­ka­men.
    Das kur­ze, grel­le Auf­leuch­ten zeig­te uns ein wei­ßes Ge­sicht, das zu uns her­auf­starr­te. Macht hing in den Ka­beln un­ter uns. Sein Mund stand weit of­fen. Er schrie uns et­was zu. Ich ha­be nie er­fah­ren, ob sein Ge­sicht ›Angst‹ oder voll­kom­me­nes Glück aus­drück­te. Je­den­falls war star­ke Er­re­gung in ihm. Das hel­le Licht ging aus, und ich glaub­te das Echo ei­nes Ru­fes zu hö­ren. Ich ver­such­te ihn te­le­pa­thisch auf­zu­fan­gen, aber al­les blieb still. Nur die Ge­dan­ken ei­nes hart­nä­cki­gen Vo­gels, der mir sein Neinn­einn­einn­ein! zu­rief.
    Vir­gi­nia ver­steif­te sich in mei­nen Ar­men. Sie wand sich. Ich rief sie auf fran­zö­sisch an. Sie hör­te nicht.
    Dann rief ich sie te­le­pa­thisch.
    Frem­de Ge­dan­ken wa­ren da.
    Vir­gi­ni­as Bot­schaft war er­füllt von Ab­scheu und Haß: »Das Kat­zen­mäd­chen! Sie will mich an­rüh­ren]«
    Sie schnell­te her­um. Mein rech­ter Arm war plötz­lich frei. Ich sah ihr gold­far­be­nes Kleid am Ab­grund kurz auf­schim­mern. Dann fing ich ih­re Ge­dan­ken auf.
    »Paul, Paul, ich lie­be dich. Paul, hilf mir doch.«
    Je tiefer der Kör­per fiel, de­sto schwä­cher ver­nahm ich ih­re Ge­dan­ken.
     
    Die frem­den Ge­dan­ken wa­ren von K-mell aus­ge­gan­gen, die wir auf dem Her­weg im Kor­ri­dor ge­trof­fen hat­ten.
    »Ich woll­te euch bei­de ho­len«, dach­te sie. »Aber um sie küm­mer­ten sich die Vö­gel nicht.«
    »Was ha­ben die Vö­gel da­mit zu tun?« woll­te ich wis­sen.
    »Du hast ih­nen ge­hol­fen. Du hast ih­re Jun­gen ge­ret­tet, als der rot­haa­ri­ge Mann sie tö­ten woll­te. Wir wa­ren al­le sehr ge­spannt, was ihr ech­ten Men­schen tun wür­det, wenn ihr ein­mal frei seid. Jetzt wis­sen wir es. Die einen sind schlecht und brin­gen die nied­ri­ge­ren Le­bens­ar­ten um. An­de­re sind gut und schüt­zen das Le­ben.«
    Ich dach­te: Ist das der Un­ter­schied zwi­schen Gut und Bö­se ?
    Viel­leicht hät­te ich bes­ser auf der Hut sein sol­len. Die Men­schen ver­stan­den nicht zu kämp­fen – im Ge­gen­satz zu den Ho­mun­ku­li.
    K-mell, das Kat­zen­mäd­chen, traf mit der vol­len Wucht ih­rer Faust mein Kinn. Nar­ko­se kann­te sie nicht, und die ein­zi­ge Mög­lich­keit, mich bei dem Tai­fun über die Ka­bel zu tra­gen, be­stand dar­in, daß ich be­wußt­los und ent­spannt war.
    Ich er­wach­te in mei­nem ei­ge­nen Zim­mer. Ich fühl­te mich wohl. Der Ro­bo­ter­arzt war bei mir. Er

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