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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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Hal­le und in Miß Kews Schlaf­zim­mer. Ich brach­te sie um.«
    »Wie?«
    »Das ist al­les!« schrie ich, so laut ich konn­te. Dann be­ru­hig­te ich mich wie­der. »Es war schreck­lich dun­kel – es ist im­mer noch dun­kel. Ich weiß nicht. Ich will es auch nicht wis­sen. Sie hat uns lieb ge­habt. Ich weiß es. Aber ich muß­te sie tö­ten.«
    »Schon gut, schon gut«, mein­te Stern. »Das brauchst du nicht im­mer wie­der zu be­to­nen. Du bist …«
    »Was?«
    »Du bist ziem­lich stark für dein Al­ter, nicht wahr, Ger­ry?«
    »Ich glau­be schon. Stark ge­nug auf al­le Fäl­le.«
    »Ja«, sag­te er.
    »Ich se­he im­mer noch nicht die Lo­gik, von der Sie vor­hin spra­chen.« Ich häm­mer­te mit der Faust auf die Couch und un­ter­strich je­des mei­ner Wor­te mit ei­nem Schlag: »Warum – muß – te – ich – das – tun?«
    »Hör auf da­mit«, sag­te er. »Du wirst dir weh tun.«
    »Das wä­re gut«, er­wi­der­te ich.
    »So?«
    Ich stand auf und ging zum Schreib­tisch hin­über und hol­te mir et­was Was­ser. »Was soll ich nun ma­chen?«
    »Was hast du nach ih­rem Tod ge­tan – bis zu dem Au­gen­blick, als du in mein Bü­ro kamst?«
    »Nicht viel«, sag­te ich. »Ich ha­be es erst ges­tern nacht ge­tan. Ich lief zu­rück in mein Zim­mer, ganz be­täubt. Ich zog mei­ne Klei­der bis auf die Schu­he an. Dann schlich ich hin­aus. Ich ging lan­ge und ver­such­te mei­ne Ge­dan­ken zu ord­nen. Als die Post öff­ne­te, sah ich un­ter post­la­gernd nach. Miß Kew hat­te mich öf­ters auf die Post ge­schickt. Und nun fand ich den Scheck von dem Preis­aus­schrei­ben vor. Ich lös­te ihn bei der Bank ein, er­öff­ne­te ein Kon­to und ließ mir elf­hun­dert Dol­lar aus­zah­len. Dann kam ich auf die Idee, mir von ei­nem Psych­ia­ter hel­fen zu las­sen und ver­bum­mel­te fast den gan­zen Vor­mit­tag, bis ich Sie fand. Das ist al­les.«
    »Hat­test du kei­ne Schwie­rig­kei­ten, den Scheck ein­zu­lö­sen?«
    »Ich ha­be nie Schwie­rig­kei­ten, den Leu­ten mei­nen Wil­len auf­zu­zwin­gen.«
    Er stieß einen Laut der Über­ra­schung aus.
    »Ich weiß, was Sie den­ken – daß ich Miß Kew mei­nen Wil­len nicht auf­zwin­gen konn­te.«
    »Das auch«, gab er zu.
    »Wenn ich das ge­schafft hät­te«, er­klär­te ich ihm, »wä­re sie nicht mehr Miß Kew ge­we­sen. Beim Ban­kier war es ein­fach – ich muß­te ihn nur zwin­gen, Ban­kier zu sein.«
     
    Ich sah ihn an, und plötz­lich wuß­te ich, warum er im­mer mit sei­ner Pfei­fe her­um­spiel­te. Da­mit er sie an­se­hen konn­te und sein Ge­gen­über nicht in sei­nem Ge­sichts­aus­druck las.
    »Du hast sie um­ge­bracht«, sag­te er – und ich wuß­te, daß er nun das The­ma wech­seln wür­de –, »und da­mit et­was zer­stört, das dir wert­voll war. Es muß we­ni­ger wert­voll ge­we­sen sein als die Chan­ce, die al­te Bin­dung mit den Kin­dern wie­der­her­zu­stel­len. Und du weißt nicht ge­nau, worin der Wert die­ser Bin­dung liegt.« Er sah auf. »Trifft das in et­wa dei­nen Kum­mer?«
    »Ja.«
    »Du kennst den Trieb, aus dem die Men­schen tö­ten?« Als ich nicht ant­wor­te­te, fuhr er fort: »Selbs­t­er­hal­tungs­trieb. Den Wil­len, das Ich zu er­hal­ten – oder das, was man als Ich iden­ti­fi­ziert. Und das trifft in dei­nem Fall nicht zu, denn du hat­test weit grö­ße­re Über­le­benschan­cen, du und die gan­ze Grup­pe, wenn du bei Miß Kew blei­ben konn­test.«
    »Dann hat­te ich al­so gar kei­nen rich­ti­gen Grund, sie zu tö­ten?«
    »O doch, sonst hät­test du es nicht ge­tan. Wir konn­ten ihn nur bis jetzt nicht er­ken­nen. Das heißt, wir ha­ben den Grund, aber wir wis­sen nicht, warum er so wich­tig war. Die Ant­wort da­zu liegt in dir.«
    »Wo?«
    Er stand auf und ging auf und ab. »Wir ha­ben einen ziem­lich lücken­lo­sen Le­bens­lauf. Ge­wiß, Tat­sa­che und Phan­ta­sie über­la­gern sich, und von ei­ni­gen Ab­schnit­ten wis­sen wir nichts Ge­nau­es, aber wir ha­ben einen An­fang, ei­ne Mit­te und ein En­de. Ich kann es nicht si­cher sa­gen, aber mög­li­cher­wei­se fin­den wir die Ant­wort auf je­ner Brücke, die du vor­hin nicht über­que­ren woll­test. Weißt du noch?«
    Ich wuß­te es nur zu1 gut. »Warum das?« frag­te ich. »Kön­nen wir nicht et­was an­de­res

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