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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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ver­su­chen?«
    »Nein, weil du so gern aus­weichst«, sag­te er ru­hig. »Wes­halb schreckst du da­vor zu­rück?«
    »Ma­chen Sie kei­nen Ele­fan­ten aus ei­ner Mücke«, sag­te ich. Manch­mal reg­te mich der Kerl auf. »Es be­un­ru­higt mich. Aber ich weiß nicht, aus wel­chem Grund.«
    »Ir­gend et­was liegt da ver­bor­gen und kämpft ge­gen dich an. Es will nicht ans Licht. Des­halb ist es ver­mut­lich ge­nau das, was wir su­chen.«
    »Al­so gut«, sag­te ich und spür­te wie­der die­se Übel­keit und Schwä­che. Ich gab noch ein­mal auf. Aber dann nahm ich mich zu­sam­men. »Ver­su­chen wir es.« Ich leg­te mich zu­rück.
    Er ließ mich die De­cke be­trach­ten und ei­ne Wei­le ru­hig da­lie­gen, dann sag­te er: »Du bist in der Bi­blio­thek. Du hast Miß Kew ge­ra­de erst ken­nen­ge­lernt und er­zählst ihr von den an­de­ren Kin­dern.«
    Ich lag ganz still da. Nichts ge­sch­ah. Doch, jetzt. In mei­nem In­nern ver­steif­te sich al­les. Im­mer stär­ker. Es war nicht mehr zum Aus­hal­ten, und den­noch ge­sch­ah nichts.
    Ich hör­te, wie er auf­stand und zum Schreib­tisch hin­über­ging. Er mach­te et­was. Ein Kli­cken und Sum­men er­tön­te. Plötz­lich hör­te ich mei­ne ei­ge­ne Stim­me.
    »Al­so, da ist mal Ja­nie. Sie ist elf wie ich. Und Bon­nie und Be­a­nie sind acht. Zwil­lin­ge, müs­sen Sie wis­sen. Und Ba­by ist drei.«
    Und mein Schrei.
    Und nichts …
    Das Dun­kel wich. Ich hat­te die Hän­de zu Fäus­ten ge­ballt. Star­ke Fin­ger hiel­ten mich an den Hand­ge­len­ken fest. Ich mach­te die Au­gen auf. Ich war schweiß­durch­tränkt. Die Ther­mos­fla­sche lag auf dem Tep­pich ne­ben der Couch. Stern knie­te bei mir und hielt mei­ne Hand­ge­len­ke fest. Ich wehr­te mich nicht mehr.
    »Was ist ge­sche­hen?«
    Er ließ mich los und trat nach­denk­lich zu­rück. »Du lie­be Gü­te!« sag­te er. »Das war ei­ne La­dung!«
    Ich griff mir an den Kopf und stöhn­te. Er warf mir ein Hand­tuch zu. »Was hat mich nie­der­ge­schla­gen?«
    »Ich nahm un­ser gan­zes Ge­spräch auf Band auf«, er­klär­te er. »Als du dich nicht er­in­nern konn­test, ver­such­te ich dich an­zu­trei­ben, in­dem ich die Stel­le noch ein­mal ab­spiel­te. Manch­mal wirkt so et­was Wun­der.«
    »Auch dies­mal«, stöhn­te ich. »Ich ha­be das Ge­fühl, daß bei mir ei­ne Si­che­rung durch­brann­te.«
    »Ein gu­ter Ver­gleich. Du warst so na­he dar­an, über die Brücke zu ge­hen. Aber du bist lie­ber ohn­mäch­tig ge­wor­den, als den letz­ten Schritt zu tun.«
    »Und was freut Sie so dar­an?«
    »Dei­ne Ver­tei­di­gung liegt in den letz­ten Zü­gen«, sag­te er kurz. »Jetzt ha­ben wir es gleich. Nur noch ein Ver­such.«
    »Halt. Wenn ich nun bei dem letz­ten Ver­such drauf­ge­he?«
    »Das wirst du nicht. Du trägst die­se Epi­so­de nun so lan­ge schon im Un­ter­be­wußt­sein, und es hat dir nichts ge­scha­det.«
    »Wirk­lich nicht?«
    »Nicht so, daß sie dich um­ge­bracht hät­te.«
    »Und wo­her wis­sen Sie, daß das nicht der Fall sein wird, wenn wir sie ans Licht zer­ren?«
    »Du wirst es gleich selbst se­hen.«
    Ich sah ihn von der Sei­te an. Ir­gend­wie wuß­te ich, was jetzt kom­men wür­de.
    »Du weißt jetzt viel mehr über dich selbst als vor­her«, er­klär­te er lei­se. »Du hast jetzt die nö­ti­ge Ein­sicht. Du wirst die Din­ge, die du er­fährst, rich­tig ein­schät­zen. Viel­leicht nicht al­le, aber doch ge­nug, um dich zu schüt­zen. Hab’ kei­ne Angst. Du mußt mir ver­trau­en. Ich kann die Sit­zung un­ter­bre­chen, wenn sie zu schlimm für dich wird. Jetzt ent­span­ne dich. Sieh die De­cke an. Fühl dei­ne Ze­hen. Sieh sie nicht an. Sieh nach oben. Dei­ne Ze­hen, dei­ne großen Ze­hen. Be­weg sie nicht, aber füh­le sie. Zäh­le dei­ne Ze­hen. Eins, zwei, drei. Fühl die drit­te Ze­he von der großen Ze­he aus ge­rech­net. Spürst du, wie sie steif wird? Ganz steif. Die Ze­hen da­ne­ben wer­den auch steif. Ganz steif. Al­le dei­ne Ze­hen sind steif …«
    »Was ma­chen Sie da?« fauch­te ich ihn an.
    Er sag­te in der glei­chen flie­ßen­den Stim­me: »Du ver­traust mir, und dei­ne Ze­hen ver­trau­en mir auch. Sie sind steif, weil du mir ver­traust. Du …«
    »Sie ver­su­chen mich zu hyp­no­ti­sie­ren. Das wer­de ich nicht

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