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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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zu­las­sen.«
    »Du hyp­no­ti­sierst dich selbst. Du tust al­les selbst. Ich zei­ge dir nur den Weg. Ich zei­ge dei­nen Ze­hen den Weg. Ich zei­ge ihn nur dei­nen Ze­hen. Nie­mand kann dich zwin­gen, ir­gend­wo­hin zu ge­hen, wenn du nicht willst. Aber du willst da­hin ge­hen, wo dei­ne Ze­hen steif sind, wo dei­ne …«
    Im­mer wei­ter, wei­ter, wei­ter. Und wo war das schwe­ben­de Gol­dor­na­ment, das Licht in sei­nen Au­gen, das ge­heim­nis­vol­le Auf- und Ab­ge­hen? Ich konn­te ihn nicht ein­mal se­hen, weil er hin­ter mir saß. Wo war das üb­li­che Ge­re­de, daß ich mü­de, ach so mü­de sei? Nun, er wuß­te, daß ich nicht mü­de war und auch nicht mü­de sein woll­te. Ich woll­te nur Ze­hen sein. Ich woll­te nur ei­ne ein­zi­ge, stei­fe Ze­he sein. Kein Ver­stand in den Ze­hen, Ze­hen zum Ge­hen, zum Ge­hen auf und ab, elf­mal, elf, ich bin elf …
    Ich spal­te­te mich in zwei, und es war in Ord­nung, in den Teil, der zu­sah, und den an­de­ren Teil, der in die Bi­blio­thek zu­rück­ging.
    Miß Kew beug­te sich über mich, aber nicht zu na­he, und auf mei­nem Stuhl ra­schel­te das Zei­tungs­pa­pier, auf dem ich sit­zen muß­te. Ich hat­te einen Schuh aus­ge­zo­gen, und mei­ne Ze­hen wa­ren steif, wor­über ich ein ge­lin­des Er­stau­nen fühl­te. Denn es war Hyp­no­se, aber ich war völ­lig bei Be­wußt­sein, auf der Couch in Sterns Zim­mer. Er re­de­te gleich­mä­ßig auf mich ein, und ich konn­te mich auf­set­zen und mit ihm spre­chen, wenn ich woll­te. Ich konn­te auch auf­ste­hen und weg­ge­hen, wenn ich woll­te. Doch ich woll­te gar nicht. Oh, wenn die­se Hyp­no­se so aus­sah, dann moch­te ich sie, dann war ich be­reit, mit­zu­ar­bei­ten. So war sie in Ord­nung.
    Der Tisch, der Tisch mit dem Le­der, Miß Kews Ge­ze­ter, der Tisch mit dem Gold, Lo­ne hat es ge­wollt, ich, du, Miß Kew …
    »… und Bon­nie und Be­a­nie sind acht. Zwil­lin­ge, müs­sen Sie wis­sen. Und Ba­by. Ba­by ist drei.«
    »Ba­by ist drei«, sag­te sie.
    Ein Druck, ein Deh­nen – und et­was zer­riß. Und der plötz­li­che Schmerz wur­de über­spült von dem Ge­fühl des Tri­um­phs, daß ich es ge­schafft hat­te.
    Und dann kam al­les her­aus. Al­les auf ein­mal.
     
    Ba­by ist drei? Mein Ba­by müß­te jetzt drei sein, wenn ich je ei­nes ge­habt hät­te. Aber ich hat­te ja kei­nes …
    Lo­ne. Ich bin weit of­fen für dich. Ganz of­fen. Ist es so ge­nug?
    Sei­ne Au­gen sind rie­sig. Ich bin si­cher, daß sich die Iris ganz schnell dreht, aber ich konn­te es nie be­wei­sen. Der su­chen­de Strahl, der un­sicht­bar von sei­nem Ge­hirn durch sei­ne Au­gen in mein Ge­hirn dringt. Weiß er, was das für mich be­deu­tet? Wä­re es ihm gleich­gül­tig? Es muß ihm gleich­gül­tig sein. Er weiß es nicht. Er leert mich, und ich fül­le nach, was er be­fiehlt. Er trinkt und war­tet und trinkt wie­der, und nie sieht er den Be­cher an.
    Als ich ihn zum ers­ten­mal sah, tanz­te ich im Wind, im Wald, in der Wild­nis. Ich dreh­te mich, und da stand er im Schat­ten der Blät­ter und be­ob­ach­te­te mich. Ich haß­te ihn des­halb. Es war nicht mein Wald, nicht mein gold­durch­flu­te­ter, mit Far­nen durch­wach­se­ner Wald. Aber das Tan­zen nahm er mir, er raub­te es mir, in­dem er zu­sah. Ich haß­te ihn, haß­te sei­nen Blick, sei­ne Hal­tung, wie er so knö­chel­tief in den freund­li­chen nas­sen Far­nen stand, ein Baum, des­sen Wur­zeln Fü­ße wa­ren. So stand er da in sei­nen erd­far­be­nen Klei­dern. Als ich ste­hen­blieb, be­weg­te er sich, und da war er wie­der ein Mann, ein großer Mann mit mäch­ti­gen Af­fen­schul­tern, ein schmut­zi­ges Tier von ei­nem Mann, und mein gan­zer Haß wur­de plötz­lich zu Furcht, so daß ich wie an­ge­wur­zelt ste­hen­blei­ben muß­te.
    Er wuß­te, was er ge­tan hat­te, aber es war ihm gleich­gül­tig. Tan­zen … Nie wie­der tan­zen kön­nen, denn ab jetzt konn­te ich nie wie­der si­cher sein, ob mich in den Wäl­dern nicht frem­de Au­gen be­ob­ach­te­ten, schmut­zi­ge, frem­de Män­ner, de­nen es gleich­gül­tig war, wenn sie et­was zer­stör­ten.
    Som­mer­ta­ge, an de­nen mich die Klei­der er­drücken wür­den, und Win­ter­näch­te, die mich mit ih­rer Prü­de­rie ein­hüll­ten wie ein

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