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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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die Män­ner und nick­te schließ­lich. »Ich ak­zep­tie­re.«
    Nach Do­nald­son kam Ho­ward Sto­ker mit sei­nem plum­pen, schwer­fäl­li­gen Gang, noch im­mer schmut­zig von des Ta­ges Ar­beit aus der Grup­pe.
    Er be­trach­te­te die Frau­en, als tref­fe er erst jetzt, in letz­ter Mi­nu­te, sei­ne Ent­schei­dung. »Ri­na Mor­ris.«
    Vie­le Au­gen­paa­re starr­ten auf Ri­na Mor­ris. Das rot­haa­ri­ge Mäd­chen rich­te­te sich steif auf. Sie be­dach­te den un­för­mi­gen, häß­li­chen Sto­ker mit ei­nem kei­nes­wegs freund­li­chen Blick. »Tut mir leid. Ich war­te noch.«
    Sto­ker er­wi­der­te ih­ren Blick mit fins­te­rer, är­ger­li­cher Mie­ne. »Gut. Wenn Sie so sind, zur Höl­le mit Ih­nen. Ich neh­me Ca­rol Her­rick.«
    Dawes erblaß­te bei dem Ge­dan­ken, daß Sto­kers schmut­zi­ge Pfo­ten Ca­rol ab­tas­ten soll­ten. Am liebs­ten hät­te er auf­ge­schri­en, pro­tes­tiert.
    Aber schon sag­te Haas: »Tut mir leid, Ho­ward. Ich er­klär­te be­reits, daß Sie nach den Re­geln erst ein zwei­tes­mal wäh­len dür­fen, wenn al­le an­dern ge­spro­chen ha­ben.«
    »Aber …«
    »Ich glau­be, Sie ha­ben mich ver­stan­den, Sto­ker.«
    »Ver­dammt noch­mal, ich wer­de nicht als letz­ter da­ste­hen, nur weil die­se Schlam­pe zu stolz ist, mich zu neh­men. Ich …«
    Haas un­ter­brach ihn in schar­fem Ton­fall. »Sie wer­den ge­nau das tun, was ich Ih­nen vor­schrei­be, Ho­ward. Tre­ten Sie ab und war­ten Sie, bis Sie an der Rei­he sind. Mi­ke Dawes ist der nächs­te.«
    Sto­ker mur­mel­te ir­gend et­was, spuck­te os­ten­ta­tiv aus und trot­te­te nach hin­ten.
    Dawes stol­per­te vor, mit glü­hen­den Wan­gen, noch im­mer er­staunt über die plötz­li­che Wen­dung. Ca­rol war von Sto­ker auf­ge­for­dert wor­den, und Haas hat­te die­se Wahl nicht an­er­kannt, und jetzt war er am Zug … Er sah sich ei­ner Rei­he von Ge­sich­tern ge­gen­über: gü­tig müt­ter­li­chen Ge­sich­tern; ängst­li­chen Ge­sich­tern; amü­sier­ten Ge­sich­tern. Und ein Ge­sicht stand über al­len an­dern. Dawes such­te nach Wor­ten.
    »Ich w-wäh­le – ich wäh­le Ca­rol Her­rick«, stot­ter­te er und wag­te nicht, sie da­bei an­zu­se­hen.
    Haas lä­chel­te. »Miß Her­rick?«
    Dawes war­te­te qual­vol­le Se­kun­den lang. Er schau­te nicht hin zu Ca­rol, son­dern senk­te den Blick zu Bo­den, zu an­ge­spannt, um at­men zu kön­nen.
    End­lich ant­wor­te­te sie, so lei­se, daß es kaum hör­bar war: »Ja.«
     
11
     
    Dawes und Ca­rol ver­lie­ßen ge­mein­sam die Lich­tung, schrit­ten rasch weg, oh­ne zu spre­chen, ja oh­ne ein­an­der an­zu­se­hen.
    Bei den kreis­för­mig an­ge­ord­ne­ten Sei­fen­bla­sen-Häu­sern an­ge­kom­men, brach er das Schwei­gen. »Das bes­te wä­re nun, ein Haus zu be­le­gen.«
    »Nimm ir­gend­eins, das dir ge­fällt – Mi­ke.«
    Er schau­te sich um. Die Kup­peln wa­ren leer, le­dig­lich schüt­zen­de Ge­wöl­be ge­gen her­ein­bre­chen­de Win­de. Schla­fen wür­de man schon kön­nen, da drin­nen, wenn es einen nicht stör­te, am Bo­den lie­gen zu müs­sen. Und sol­che Klei­nig­kei­ten hat­ten Ko­lo­nis­ten nicht zu stö­ren. Spä­ter ein­mal wür­de man si­cher Zeit ha­ben, Bet­ten zu zim­mern.
    Er deu­te­te auf das Haus ne­ben Noo­n­ans. Wä­re viel­leicht nicht schlecht, Noo­nan als Nach­barn zu ha­ben, dach­te Dawes. Für den Fall, daß es Schwie­rig­kei­ten gibt.
    »Neh­men wir das dort«, schlug Dawes vor.
    Sie gin­gen dar­auf zu. Dawes trug so­wohl sei­nen als auch ih­ren Kof­fer, je­der ge­füllt mit et­wa zehn Ki­lo­gramm per­sön­li­cher Hab­se­lig­kei­ten. Vor der Ein­gangs­tür blieb er ste­hen und über­leg­te, ob er, dem al­ten Brauch ent­spre­chend, sei­ne Frau über die Tür­schwel­le tra­gen soll­te. Er war schon sehr na­he dar­an, die Kof­fer ab­zu­stel­len und sich nach ihr um­zu­dre­hen. Dann, sei­ne Mei­nung wie­der än­dernd, trat er ein­fach ein. Sie folg­te ihm.
    Der Raum um­faß­te ei­ne Flä­che von et­wa acht­zehn Qua­drat­me­tern. Aus­rei­chend für Bet­ten und viel­leicht einen Klei­der­kas­ten, aber für nicht viel mehr. In­stal­la­tio­nen wür­den erst viel spä­ter an­ge­fer­tigt wer­den; bis da­hin wür­den

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