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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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klet­tern, nicht wahr?«
    Dawes mein­te: »Die Ko­lo­nis­ten wer­den uns nicht be­frei­en, weil sie nicht kön­nen. Sie wis­sen ja nicht ein­mal, wo wir sind. Vor­aus­ge­setzt, daß ei­ne Ko­lo­nie über­haupt noch exis­tiert.«
    Noo­nan nick­te zu­stim­mend. »Das ist die Fra­ge. Die Frem­den könn­ten ja al­le ein­ge­sperrt ha­ben, je vier in ei­ner Höh­le. Oder sie ha­ben nur uns ge­schnappt. Wer kann das sa­gen.«
    »Nun, wir ste­cken jetzt hier drin­nen«, sag­te Cher­ry. »Aber wo­her sol­len wir Es­sen be­kom­men?«
    Noo­nan zuck­te die Ach­seln. »Viel­leicht sind die Frem­den so nett und brin­gen uns et­was, was wir es­sen kön­nen.«
    »An­ge­nom­men, sie brin­gen uns nichts?« frag­te Ca­rol.
     
    »Dann gibt es drei Mög­lich­kei­ten: Wir kön­nen hier her­um­sit­zen und auf den Hun­ger­tod war­ten, oder wir kön­nen uns ge­gen­sei­tig auf­fres­sen, oder wir kön­nen ein­fach hin­un­ter­sprin­gen.« Noo­nan lach­te hohl. »Ich wür­de den letz­ten Vor­schlag emp­feh­len. Der bringt einen schnel­le­ren Tod.«
    Dawes ging zum Höh­len­ein­gang und späh­te von schwin­deln­der Hö­he hin­un­ter. Er war wie ge­lähmt, als er frem­de Ge­sich­ter sah, die zu ihm em­por­schau­ten. Et­wa zwan­zig der Frem­den be­fan­den sich auf hal­b­em Weg zur Höh­le, mach­ten aber kei­nen Ver­such nä­her­zu­kom­men. Ih­re un­för­mi­gen Köp­fe wa­ren fast zur Gän­ze mit kur­z­em, strup­pi­gem gelb­brau­nen Fell be­deckt, aus dem dun­kelblaue, ste­chen­de Au­gen her­vor­starr­ten.
    Dawes dreh­te sich um. Plötz­lich hör­te er einen Bums hin­ter sich.
    Über­rascht wir­bel­te er her­um. Ein Bün­del lag vor dem Höh­len­ein­gang. Dawes lief an den Rand und schau­te hin­un­ter. Ein Frem­der hetz­te die Klip­pen hin­un­ter zu sei­nen Ge­fähr­ten.
    Dawes kehr­te zum Bün­del zu­rück. Es war un­ge­fähr so groß wie ein Mensch. Die Ver­pa­ckung be­stand aus ei­nem röt­lich-gel­ben Fell, das zot­tig und steif war. Stirn­run­zelnd lös­te Dawes die star­ke Ran­ke, die das Fell zu­sam­men­hielt, und öff­ne­te das Bün­del.
    Sei­ne Au­gen wei­te­ten sich. Im Auf­ste­hen form­te er mit den Hän­den einen Trich­ter und rief den an­de­ren zu: »Hal­lo! Es­sen! Kommt al­le her! Die Frem­den brach­ten uns et­was zu es­sen!«
    Wäh­rend Noo­nan, Cher­ry und Ca­rol sich um ihn dräng­ten, brei­te­te Dawes den Pro­vi­ant aus. Das größ­te Stück im Bün­del war ein frisch­ge­schlach­te­tes Tier, klein, an­nä­hernd ei­nem Schwein ähn­lich, mit haar­lo­ser, schwar­zer Haut. In der Keh­le des Tie­res klaff­te ein tiefer Spalt, sonst war es ganz, vom Schwanz bis zur ab­ge­flach­ten Schnau­ze und den gla­si­gen, gel­ben Knopfau­gen. Mit ei­ner lan­gen Ran­ke am Tier fest­ge­bun­den war ein kur­z­es, schar­fes Mes­ser, her­ge­stellt aus durch­schei­nend grau­em Ma­te­ri­al, ähn­lich dem Ob­si­di­an.
    Au­ßer­dem ent­hielt das Bün­del ei­ni­ge Trau­ben mil­chig-wei­ßer Früch­te, die aus­sa­hen wie große Wein­trau­ben, und ei­ni­ge läng­li­che, blaue, kür­bi­s­ähn­li­che Ge­bil­de mit gro­ber, knor­ri­ger Scha­le. Dawes wur­de der Mund wäß­rig.
    »Sieht da­nach aus, als be­ab­sich­tig­ten sie, uns zu füt­tern«, mein­te Noo­nan. »Das kann gut sein, oder viel­leicht auch nicht. Ich hof­fe, sie mä­s­ten uns nicht für ei­ne Op­fer­ga­be.«
    »Das wer­den wir früh ge­nug her­aus­fin­den«, über­leg­te Dawes. »Wenn wir ein­mal wis­sen, wie oft wir ge­füt­tert wer­den. Wer­fen sie uns jetzt ei­ne Wo­che lang nichts mehr vor, kön­nen wir an­neh­men, daß die Ver­mu­tung mit dem Mä­s­ten falsch war.«
    »Wie kam das Bün­del hier­her?« frag­te Cher­ry.
    »Ei­ner klet­ter­te her­auf und warf es vor den Ein­gang«, ant­wor­te­te Dawes. »Dann floh er. Sah aus wie ei­ne große, brau­ne Spin­ne, als er die Fels­wand hin­un­ter­krab­bel­te.«
    Mit Hil­fe des Mes­sers tran­chier­te Noo­nan das Tier. Dawes und die Frau­en stan­den be­ob­ach­tend da­ne­ben. Dawes war fas­zi­niert von Noo­n­ans Ge­schick­lich­keit. Das grob be­ar­bei­te­te Stein­mes­ser war ra­sier­mes­ser­scharf, und der mäch­ti­ge Mann ver­stand sei­ne Ar­beit. In Win­desei­le

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