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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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öff­ne­te er das Tier auf der dun­kel­ro­ten Bauch­sei­te, riß die war­men In­ne­rei­en her­aus und warf sie zur Sei­te.
    »Das frem­de Blut hat we­nigs­tens die rich­ti­ge Far­be«, sag­te Noo­nan. Schnell schnitt er Fleisch­stücke her­un­ter. »Viel­leicht ist die­ses Fleisch ver­gif­tet, viel­leicht nicht, aber das Blut ist we­nigs­tens in Ord­nung.«
    Ca­rol schüt­tel­te sich. »Ro­hes Fleisch hab’ ich noch nie ge­ges­sen! Kön­nen wir nicht ir­gend­wie Feu­er ma­chen?«
    Noo­nan hielt in­ne und schau­te auf zu ihr. »Nein«, sag­te er nach­drück­lich. »Ich weiß, du woll­test die­sen Aus­flug nicht ma­chen, klei­nes Mäd­chen. Aber du bist jetzt hier. Be­rei­te dich nur dar­auf vor, ro­hes Fleisch – und noch schlim­me­re Din­ge es­sen zu müs­sen.«
     
13
     
    Sie aßen, und es war ein schweig­sa­mes Mahl. Der An­strich von Zi­vi­li­sa­ti­on, der noch an al­len haf­te­te, dämpf­te ih­re Stim­mung, als sie das blu­ti­ge Fleisch aßen.
    Dawes hat­te einen Rie­sen­hun­ger, und des­halb fiel es ihm nicht so schwer, sei­ne Ab­nei­gung ge­gen ro­hes Fleisch zu über­win­den, wie er ur­sprüng­lich ge­glaubt hat­te. Den­noch wur­de ihm übel von dem Blut, das ihm an den Fin­gern her­un­ter­lief. Und er konn­te se­hen, daß Ca­rol sich sicht­lich zwin­gen muß­te, das Fleisch hin­un­ter­zu­wür­gen. Noo­nan aß oh­ne Hem­mun­gen; Cher­ry schluck­te ih­ren Teil mit ei­ner ge­wis­sen Ver­ächt­lich­keit hin­un­ter, oh­ne sich aber viel an­mer­ken zu las­sen. Das Fleisch hat­te einen selt­sa­men, schar­fen Ge­schmack und mun­de­te des­halb viel­leicht et­was bes­ser, auch wenn es roh war.
    Von den blau­en Kür­bis­sen wa­ren zehn Stück da. Nach dem Fleisch-Gang ver­teil­te Noo­nan je einen Kür­bis an je­den und leg­te die rest­li­chen sechs bei­sei­te. »Für den Fall, daß wir nicht so­bald wie­der et­was zu es­sen be­kom­men«, er­klär­te er. »Die­se Din­ger hal­ten sich, das Fleisch nicht.«
    Die Kür­bis­se schmeck­ten sau­er; sie wa­ren un­an­ge­nehm fa­se­rig und er­for­der­ten lan­ges und gründ­li­ches Kau­en. Aber sie wa­ren nahr­haft und füll­ten den Ma­gen. Dawes war rasch fer­tig mit sei­nem Kür­bis und wand­te sei­ne Auf­merk­sam­keit den wei­ßen Wein­trau­ben zu. Sie fühl­ten sich tei­gig an, wa­ren tro­cken und nicht sehr schmack­haft.
     
    Als al­le fer­tig wa­ren, sam­mel­te Noo­nan die Über­res­te ih­rer Mahl­zeit ein: die Kno­chen des klei­nen Tie­res und die Scha­len der Kür­bis­se, und schleu­der­te sie aus der Höh­le. Bald dar­auf hör­te man sie un­ten auf­fal­len.
    »Wo­zu ist das gut?« frag­te Dawes.
    »Um ih­nen zu zei­gen, daß wir die­ses Zeug zu schät­zen wis­sen. Da gibt es kei­ne deut­li­che­re Art, als ih­nen die ab­ge­nag­ten Kno­chen zu zei­gen. Au­ßer­dem kön­nen wir die­sen Plun­der nicht hier drin­nen las­sen.«
    Noo­nan deu­te­te in die Rich­tung, wo der klei­ne Strom den Höh­len­bo­den in zwei an­nä­hernd glei­che Hälf­ten teil­te.
    »Schau­en Sie, Dawes. Wie wär’s, wenn Sie und Ca­rol in die rech­te obe­re Ecke gin­gen.«
    »Und ihr?«
    »Cher­ry und ich wer­den die lin­ke Sei­te neh­men, et­was nä­her dem Höh­len­ein­gang. Das ist für die Nacht ge­dacht. Und die bes­te An­ord­nung, die wir tref­fen kön­nen.«
    »Wir wer­den wie in ei­nem Gold­fisch-Glas le­ben«, sag­te Cher­ry.
    Dawes zuck­te die Ach­seln. »Es wird ge­hen müs­sen.«
    Er er­hob sich, ging dem Ein­gang zu und späh­te hin­aus. Sie­ben oder acht Frem­de hock­ten un­ten am Bo­den und schau­ten her­auf.
    »Wie tref­fend die­se Be­mer­kung vor­hin war«, sag­te er, sich um­dre­hend. »Sie be­ob­ach­ten uns von da un­ten aus. Be­ob­ach­ten. Als wä­ren wir Fi­sche in ei­nem Be­häl­ter oder Tie­re in ei­nem Kä­fig.«
    »Viel­leicht sind wir das auch«, sag­te Noo­nan. Er nahm ei­ne Hand­voll des feuch­ten San­des, preß­te ihn zu ei­nem har­ten Klum­pen und schleu­der­te ihn zor­nig hin­un­ter auf die star­ren­den Frem­den. Er zer­brach je­doch auf hal­b­em Weg und rie­sel­te als harm­lo­ser Sand­re­gen wei­ter. Lei­se flu­chend wand­te Noo­nan sich ab.
     
    Der Tag zog sich schreck­lich in die Län­ge. Vier Men­schen in

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